Sky du Mont: „Ich habe viel Glück gehabt“
Im AZ-Interview spricht Sky du Mont über den Tod seines Vaters, warum Familie wichtiger ist als Karriere und wieso er keine 30 mehr sein will
AZ: Herr du Mont, wären Sie gerne noch einmal 30?
SKY DU MONT: Nein, auf keinen Fall. Mein Leben hat vor fünfzehn Jahren erst richtig begonnen, als ich anfing, beruflich wählerisch werden zu dürfen. Dann habe ich die große Liebe meines Lebens gefunden. Ich würde gerne noch zehn Jahre lang Anfang 60 bleiben, das wäre toll.
Angst davor, dass Ihre Kinder erwachsen werden?
Nein, Angst habe ich nicht. Ich genieße sie jetzt nur sehr. Kinder sind wie frisch gefallener Schnee. Sie sind rein, ehrlich, sauber und liebevoll. Ich genieße, Vater zu sein, heute viel mehr, als ich es damals bei Justin getan habe.
Warum?
Weil ich nicht mehr der Karriere hinterher renne. Ich habe mehr Zeit für die Kinder.
Sie stellen heute Ihr Privatleben vor den Beruf?
Ja, denn das ist das einzige, was am Ende übrig bleibt. Die Karriere vergeht, und wenn man die Familie nicht behält, dann bleibt nichts übrig.
Haben Sie noch viel Kontakt zu Ihrem Sohn Justin?
Natürlich, wir haben viel Kontakt. Er ist in diesem Jahr 18 geworden. Das ist so schnell gegangen.
Leiden Sie unter der großen Distanz?
Nein, meine Tochter ist acht, wenn die jetzt aus der Schule nach Hause kommt und ihre Hausaufgaben gemacht hat, dann will sie sich mit einer Freundin treffen und ward nicht mehr gesehen. Die Kinder lösen sich ja von alleine. Das ist immer früher der Fall.
Bekommt man immer das, was man verdient?
Das, fürchte ich, stimmt nicht. Das will uns nur die Religion verkaufen. Es gibt so viele tolle Menschen, die qualvoll sterben. Ich glaube nicht, dass es auf der Erde eine Gerechtigkeit gibt. Mein Vater ist alleine gestorben, auf verdreckten Laken. Das war schrecklich.
Haben Sie manchmal Angst, dass Ihnen ein ähnliches Schicksal ereilen könnte?
Das kann mir nicht passieren, weil ich mich um meine Familie kümmere. Das hat mein Vater nie getan. Ich habe drei Kinder, die ich über alles liebe und für die ich alles tue. Ich bin sicher, dass die sich um mich kümmern werden.
Hatten Sie schon mal so richtig Glück?
Ja. Beruflich, zum Beispiel. Ich bin weit davon entfernt zu sagen, ich habe Karriere gemacht, weil ich super toll bin. Und ich habe ein Riesenglück, dass ich es endlich mit einer Frau geschafft habe, wo keiner auch nur einen Pfifferling auf uns gewettet hätte. Ich habe Glück, dass ich drei gesunde Kinder habe.
Und die vierte Ehe wird definitiv Ihre letzte sein?
Ja, das ist definitiv meine letzte Ehe.
Mirja ist die Frau, mit der Sie alt werden?
Ich bin ja schon alt. Ich habe mich mit dem Alter nie beschäftigt, mir ist und war das immer völlig egal, wie alt jemand ist. Und Gott sei Dank ist das meiner Frau auch vollkommen egal.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft, außer dass alles so bleibt, wie es jetzt ist?
Was soll ich mir noch wünschen? Ich wünschte mir manchmal, meine Frau hätte 50 Prozent Geschwindigkeit beim Älterwerden und ich nur 10 Prozent, geht das? Sie würde mich dann zwar niemals einholen, aber wir würden uns mit der Zeit näher kommen.
Interview: Maike Schuster
- Themen:
- Ehe