Skandal um Prinz Andrew: Die Queen zahlt Millionen an Stiftung von Missbrauchsopfer Giuffre

Prinz Andrew (61) und Virginia Roberts Giuffre (38) haben sich in ihrer Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs auf einen Vergleich geeinigt. Der verhindert, dass möglicherweise peinliche Details über den in Bedrängnis geratenen Prinzen an die Öffentlichkeit gelangen. Was ist über die Höhe des finanziellen Vergleichs bekannt und wer wird dafür aufkommen?
Missbrauchsskandal um Andrew: Experten schätzen Vergleichssumme auf 14 Millionen Euro
Die Summe des Vergleichs wird nicht veröffentlicht, wie aus den am Dienstag beim Gericht in Manhattan eingereichten Unterlagen hervorgeht. Wie die Zeitung "The Telegraph" aber meldet, wird die Summe aber auf zwölf Millionen Pfund (umgerechnet etwa 14,4 Mio. Euro) geschätzt.
Wird die Queen die Kosten für den Vergleich übernehmen?
Aber wer wird für die Kosten des Vergleichs aufkommen? Prinz Andrew soll über kaum Privatvermögen verfügen, im Januar 2022 musste er sein Luxus-Chalet in der Schweiz verkaufen. Wie es aus Insiderkreisen hieß, wird Queen Elizabeth II. einen Teil der Kosten übernehmen. "Niemand hat so viel Geld außer seiner Mutter", sagt Royal-Experte Adam Helliker gegenüber "The Sun".
Queen ist am Deal beteiligt!
Der britische "Mirror" berichtet", dass die 95-Jährige zwei Millionen Pfund an eine Wohltätigkeitsorganisation der Klägerin Virginia Giuffre gezahlt habe. Die Queen half ihrem Sohn, zu dieser außergerichtlichen Einigung zu kommen.
Die Monarchin habe aber großen Wert darauf gelegt, dass sie nicht in an direkte Zahlungen an Giuffre beteiligt ist. Laut "Mirror" gebe es in Großbritannien Forderungen, offenzulegen, wie Prinz Andrew die offiziell nicht benannte Summe an Giuffre zahlen will.
Auf die Hilfe von Prinz Charles könne Prinz Andrew in seiner Situation nicht bauen, erklärt Helliker weiter: "Andrew steht dem Prinzen von Wales nicht nahe genug. [...] Er hat kein Einkommen."
Muss das Volk für Millionen-Vergleich aufkommen?
Das Leben der Royals wird unter anderem durch das britische Volk finanziert. Diese Einnahmen werden als "Sovereign Grant" bezeichnet und betrugen 2021 dem Königshaus zufolge 86,3 Millionen Pfund (102,9 Millionen Euro). Doch die Queen verfügt auch über ein beträchtliches Privatvermögen, das vor allem durch Einnahmen aus dem Herzogtum Lancaster kommt. 2021 hat die Monarchin damit 22,3 Millionen Pfund (26,5 Millionen Euro) verdient.
Woraus wird der hohe Vergleich im Missbrauchsskandal um Prinz Andrew bezahlt? Der Palast schweigt zwar bislang zur Höhe der Summe und wer dafür aufkommen wird. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Queen hierfür ihr Privatvermögen beanspruchen wird. Somit werden für die Zahlung des Millionen-Vergleichs wohl keine Steuergelder verwendet.
Damit soll ein Schlussstrich unter den Skandal gezogen werden, bevor die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 70. Thronjubiläums der Königin im Juni anstehen - an denen Prinz Andrew offenbar nicht teilnehmen darf.
Prinz Andrew: Vorwurf des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger
Der zweitälteste Sohn der Queen war von Giuffre beschuldigt worden, sie als 17-Jährige missbraucht zu haben. Prinz Andrew wies sämtliche Anschuldigungen vehement zurück. Giuffre hatte Andrew im Sommer 2021 in den USA verklagt. Im Januar hatte er das Gericht darum gebeten, die Klage abzuweisen. Dieser Bitte kam der Richter damals allerdings nicht nach. Kurz darauf hatte Prinz Andrew alle militärischen Zugehörigkeiten und königlichen Schirmherrschaften abtreten müssen. Der Palast hatte mitgeteilt, dass der Royal sich als "Privatmann" hätte verantworten müssen.
Obwohl die Vergleichsvereinbarung kein formelles Schuldanerkenntnis oder eine Entschuldigung von Andrew enthielt, hieß es, dass er nun akzeptiere, dass Miss Roberts ein "Missbrauchsopfer" sei und dass er seine Zusammenarbeit mit Jeffrey Epstein (1953-2019), der unzählige junge Mädchen ausgebeutet hat, bedauere.
Der zuständige Richter muss der Einigung aber noch zustimmen.