Simon Verhoeven über Liebe, Sex und Tränen

Simon Verhoeven (39) ist der derzeit angesagteste Filmemacher des Landes. Gegenüber der AZ erklärt er, welches Münchner Paar er aufregend findet, wofür er sich schämt – und was ihn zu Tränen rührt.
Sich gelassen am Leben erfreuen.
Ich bin ein überzeugter Workaholic, und mein Privatleben kommt manchmal etwas kurz. Aber ich liebe meine Arbeit und sehe es als großes Glück, in diesem Beruf arbeiten zu dürfen.
Filme, Freunde, Familie und Fußball. Okay, das sind vier.
Alles.
Als Jugendlicher war ich manchmal rasend eifersüchtig, jetzt bin ich viel gelassener. Ein gewisses Maß an Eifersucht ist Teil von leidenschaftlicher Liebe, es darf nur nicht ausarten.
An jedem.
Meine Eltern.
Ich glaube, das lässt sich ganz gut verbinden.
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Ich habe zuletzt im Kino Tränen in den Augen gehabt, bei „King's Speech“. Ich weine oft bei Filmen. Und wenn ich an meine Oma denke, geht das auch recht schnell.
Ich lebe in der Maxvorstadt, mein Lieblingszimmer ist definitiv mein Arbeitszimmer, in dem ich meine Drehbücher schreibe. Für mich ist das ein magischer Ort, in dem ich in die aufregenden Welten meiner Geschichten eintauchen kann. Meistens schreibe ich nachts, wenn die Stadt dunkel und ruhig ist.
Ich erlebe beides gerne. Einzuschlafen ohne aufzuwachen wäre schließlich ziemlich scheiße.
Milch, Wein, Käse.
Meine diversen Star-Wars- und Hip-Hop-Poster.
Mein Auto. Meine Wohnung.
Gute.
W
Die Katze von Scarlett Johannson.
Französisch, Italienisch und Spanisch sprechen.
Als Jugendlicher bei Biolek in der Talkshow geraucht zu haben. Das sah einfach unfassbar dämlich und möchtegern-cool aus.
Den Mauerfall. Da war ich in den USA.
Meine Oma.
Wann lügen Sie und warum?
Um anderen nicht weh zu tun.
Wären Sie gern in einer anderen Zeit oder anderen Kultur geboren?
Die Sixties und die Seventies als junger Mensch zu erleben, muss sicherlich unfassbar aufregend gewesen sein. Aber ich bin sehr glücklich, 2011 in Deutschland in einem (noch) friedlichen Europa zu leben. Das ist ein Geschenk, das wir alle immer noch nicht genügend zu schätzen wissen, glaube ich.
Wann und wo haben Sie zuletzt die Sonne aufgehen sehen?
Momentan erlebe ich das jeden Morgen im Hotel, wenn ich zur Arbeit ans Filmset fahre.
Woran wollen Sie, dass die Menschen sich mal erinnern, wenn Sie nicht mehr da sind?
An meine Filme und meine Musik.
Welches ist Ihr/e (Münchner) Lieblings-Schimpfwort/Redensart?
„Woaßt du ibahapts, wia gern dass i di mog?“ Und das schönste Schimpfwort ist und bleibt schlichtweg „Depp“.
Welche Münchner würden Sie gern kennen lernen?
Ich hätte gerne Karl Valentin kennen gelernt. Und Helmut Fischer.