Simon Verhoeven über Elyas M'Barek: "Man muss nicht diskutieren"

Regisseur Simon Verhoeven (45) drehte gemeinsam mit Schauspieler Elyas M'Barek (35) die diesjährige Weihnachts-Kampagne von Sky. Die AZ hat exklusiv mit dem bekannten Münchner Regisseur über die Zusammenarbeit mit M'Barek, neue Filmideen und über Gemaule am Set gesprochen.
von  Steffen Trunk
Elyas M'Barek reist in der neuen Sky-Weihnachtskampagne durch einen riesigen Adventskalender.
Elyas M'Barek reist in der neuen Sky-Weihnachtskampagne durch einen riesigen Adventskalender. © Sky

AZ: Hatten Sie die Idee zur Sky-Weihnachtskampagne?
SIMON VERHOEVEN:
"Es ist immer eine Zusammenarbeit. Das Konzept entwickelte Sender und Agentur. Ich gab dann meinen Senf dazu, wie man es filmisch am besten umsetzen kann. Es ist eine sehr phantasievolle Kampagne mit einigem Aufwand geworden. Insgesamt haben wir drei Tage lang gedreht." 

Draußen hatte es knapp 20 Grad. Wie kam Weihnachtsstimmung beim Dreh auf?
Man ist im Film ja öfters gezwungen, sich in Stimmungen zu begeben, die gar nichts mit der Realität zu tun haben. Es macht Spaß und man fühlt sich wie ein Kind, das in eine Weihnachtswelt eintauchen darf. Es ist ein magischer Weihnachtskalender, den wir hier erzählen.

Wann werden Sie am Set so richtig sauer?
"Wenn nicht zugehört oder laut rumgemotzt wird, dann macht mich das wütend. Ich mag es gutgelaunt und konzentriert."

Simon Verhoeven: "Mit Elyas M'Barek muss ich nicht lange diskutieren"

Was zeichnet Elyas M'Barek aus?
"Man kann Elyas sehr schnell und spontan Dinge zuwerfen, die er dann sofort einbaut. Man muss mit ihm nicht lange über eine Szene diskutieren, sondern es ist wichtig, was man zehn Sekunden vor dem Take spontan zu ihm sagt. Er kann es sofort verwerten. Außerdem ist er sehr schnell im Textlernen und hat eine irrsinnige Präsenz, diese Kinostar-Qualität, die man auch beim Werbedreh spürt."

Im Supermarkt gibt's schon Lebkuchen und Spekulatius. Schon welche gekauft?
"Ich kaufe meine Weihnachtssachen und Geschenke immer ganz spät erst ein, weil ich alles auf den letzten Drücker erledige. Ich wünschte, ich würde es früher machen."

Was ist der Unterschied zwischen einem Film- und Werbespotdreh?
"Beim Werbedreh bin ich nicht der Chef, der am Schluss endgültig entscheidet, was genommen wird. Ich versuche es aber kreativ so gut wie möglich umzusetzen und gehe mit der gleichen Seriosität oder Professionalität ran wie bei einem Filmdreh. Aber am Ende macht man einen Job und muss Dinge erfüllen, die Sky in der Kommunikation wichtig sind."

Lernen Sie aus Werbedrehs für künftige Filmdrehs?
"Definitiv. Ich sehe Werbung für mich persönlich als eine tolle Möglichkeit, um als Filmemacher besser zu werden. Man muss innerhalb von 20 bis 30 Sekunden auf den Punkt erzählen und sehr präzise arbeiten. Davon kann man natürlich auch für den Spielfilmbereich lernen." 

Gibt es eine Fortsetzung von "Willkommen bei den Hartmanns"?

Für "Willkommen bei den Hartmanns" gab's einen AZ-Stern sowie den Bayerischen und den Deutschen Filmpreis. Gibt's schon konkrete Pläne für eine Fortsetzung?
"Ich habe in diesem Jahr etwas runtergeschaltet  Ich wollte mich nicht unter Druck setzen lassen. Und wie man sieht, werden uns die Themen Migration und Flüchtlinge weiter beschäftigen. Auch, weil die deutsche Politik und auch die Familien untereinander oft nicht einer Meinung ist. Deshalb halte ich eine Fortsetzung offen. Das Thema bleibt relevant, vermutlich noch für viele Jahre."

Wie viel Filmideen haben Sie in Ihrer Schublade?
"Es sind bestimmt Dutzende! Am interessantesten sind immer die Bücher, die nicht gemacht werden. Jeder Regisseur hat eine Schublade von Träumen, die nicht realisiert werden. Und das sind diejenigen, über die man viel mehr nachdenkt, als über Filme, die gemacht worden sind."

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