Siegfried Rauch: So bewegend nimmt seine Familie Abschied

Im engen Kreis wird Schauspieler Sigi Rauch († 85) in seinem Heimatdorf Untersöchering beerdigt. Vor allem seine geliebte Frau und die Familie leiden.
von  Kimberly Hoppe
Die Trauerfeier fand in der Kirche St. Margaretha statt, die Beisetzung auf dem Friedhof in Untersöchering.
Die Trauerfeier fand in der Kirche St. Margaretha statt, die Beisetzung auf dem Friedhof in Untersöchering. © Agentur Schneider-Press/W. Breiteneicher

"Was wir bergen in den Särgen, ist der Erde Kleid. Was wir lieben ist geblieben, bleibt in Ewigkeit." - Trauerspruch der Familie

Dramatisch geht es am Himmel los. Dunkle Wolken ziehen sich über dem beeindruckenden Bergpanorama zusammen, dann schafft es die Sonne aber doch durch und strahlt die Familie an, die in Tracht und mit Wiesenblumen in den Händen so unfassbar traurig am Sarg in Untersöchering steht.

Wäre das hier ein Fernsehfilm auf einem öffentlich-rechtlichen Sender, müssten einige Zuschauer sicher ein paar Tränchen verdrücken – oder umschalten, weil zu viel Gefühl zu anstrengend ist.

Aber das hier ist keine TV-Inszenierung. Es ist das echte Leben, leider, und es zerreißt einem das Herz, die Familie und die engsten Freunde von Siegfried Rauch († 85, "Traumschiff", "Der Bergdoktor") so traurig und verzweifelt leiden zu sehen.

Am Freitagmittag hat im kleinen Kreis die Beerdigung des beliebten Schauspielers stattgefunden (die große Trauerfeier ist nächste Woche), der am Sonntag nach einem Glaserl Wein bei den Feuerwehr-Spezln einen Herzstillstand erlitten hatte.

Ein Abschied mit Tränen

Knapp 150 Familienangehörige, Freunde und Weggefährten wie Monika Baumgartner ("Der Bergdoktor") sind dabei, als der Pfarrer in der kleinen Kirche St. Margaretha Sigis bewegtes Leben Revue passieren lässt. Auch Bürgermeister Reinald Huber sagt ein paar Worte – über den berühmten, bodenständigen Sigi, der lieber im Wald war als auf dem roten Teppich. Das letzte Wort hat Sigi selbst. Es ertönt "My Way" von Frank Sinatra, gesungen von Rauch. Tränen kullern.

Danach setzt ein Trauerzug an – mit Blaskapelle geht es durch den kleinen Ort. Sigis Frau Karin, die über 53 Jahren mit ihm verheiratet und fast täglich an seiner Seite war, geht hinter dem mit Tannenzweigen und roten Rosen geschmückten Sarg her und muss von den Söhnen Jakob und Benedikt gestützt werden. Immer wieder bricht sie in Tränen aus.

Nein, das hier ist definitiv kein Film mit Sigi Rauch. Da würde es ein Happy End geben.

Die bewegenden Bilder der Trauerfeier sehen Sie in unserer Bilderstrecke

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