Siegfried Rauch: Ein Grab mit Alpenblick

Bayern ist meine Heimat. Wo meine Sprache gesprochen wird und die Berge vor der Tür liegen." Diese Sätze sagte Siegfried Rauch († 85) gern. Er meinte sie auch so. Heimat war für ihn kein abgedroschener Begriff, sondern ein tiefes Gefühl von Geborgenheit.
Durch die Hollywood-Ausflüge zu Beginn der Karriere und die vielen "Traumschiff"- Reisen hatte er fast die ganze Welt gesehen. Aber am glücklichsten war er in Untersöchering, einem 200-Seelen-Dorf südlich von München.
Dort, wo er vor über 30 Jahren mit seiner Frau Karin ein altes Bauernhaus gekauft hatte und ihm ein Stück Wald gehörte. Dort, wo er der Sigi war. Dort, wo er am Sonntagabend starb. An Herzversagen, nach einem Glaserl Wein im Nachbar-Stüberl bei seinen Feuerwehr-Spezln.
Jedes Mal, wenn er nach Dreharbeiten zurück in sein kleines Dorf Untersöchering gekehrt war, fühlte er sich "wie umarmt", sagte Sigi einmal. Dieses Gefühl wird bleiben.
"Viele Wege führen zu Gott, einer geht über die Berge"
Denn der beliebte Schauspieler hat sich schon vor Jahren einen schönen Platz auf dem kleinen Friedhof in der Kirchstraße ausgesucht – mit Alpenblick, das war ihm als Berg-Liebhaber wichtig. Und in der Nähe seines Hauses, bei seiner Karin. Einen Grabspruch hatte er ebenfalls im Auge: "Viele Wege führen zu Gott, einer geht über die Berge."
Angst vor dem Tod hatte er nicht, nie. Auch nicht mit 85. Sigi nahm es pragmatisch ("Es kann jeden Moment vorbei sein"), deshalb wollte er anständig vorbereitet sein. Während der Ort der Beerdigung feststeht, gibt es nur noch Fragen zur Trauerfeier. Vor allem die unzähligen Fans, die auf Sigis Facebookseite voller Herzblut kondolieren, wünschen einen öffentlichen Abschied.
Manager Michael Jodl: "Über das Stattfinden einer möglichen öffentlichen Trauerveranstaltung werden wir in Absprache mit Siegfrieds Familie im Laufe der Woche informieren."
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