Sibel Kekilli: "Frauen sind mehr als Sahnehäubchen"

Starke Frau, starke Rolle: Sibel Kekilli weiß, von was sie redet, wenn es um erfolgreiche Frauen im Filmgeschäft geht. Mit der US-Fantasyserie "Game of Thrones" hat sie internationale Bekanntheit erlangt und spricht in einem Interview über die Rolle der Frauen in der HBO-Produktion, das ewig lockende Weib und seine zwei Gesichter.
Los Angeles – Sibel Kekilli (33, "Gegen die Wand") hat geschafft, was wenigen deutschen Schauspielerin gelingt: Sie feiert mit der US-Serie "Game of Thrones" des Senders HBO internationale Erfolge. Auffallend am Plot des quotenstarken Mittelalter-Formats sei, dass Frauen darin "genauso wichtig und oft noch gefährlicher" sind als die Männer, "weil sie intelligenter handeln", stellt die in Heilbronn geborene Darstellerin im Interview mit der Zeitschrift "Bunte" fest. "Ansonsten ist die Branche eher männerfreundlich".
In der Rolle der Prostituierte Shae spielt sie als einzige Deutsche in der Serie mit, die mit dem "Golden Globe" ausgezeichnet wurde und hierzulande von RTL II übertragen wird. Aber was eine ehrgeizige Frau wie Kekilli ist, der reicht das nicht: "Mangelnde Angebote" für weibliche Hauptrollen seien das Problem. "Der Hype für Männer durch die weiblichen Fans ist einfach größer. Vielleicht stehen wir Frauen uns auch durch Konkurrenzdenken selbst im Weg?", fragt die 33-Jährige.
Schnell ist klar, dass Kekilli für Dummchen-Rollen nicht zu haben ist: "Frauen sind in Filmen oft nur das Sahnehäubchen. Hübsch anzusehen, aber in kleineren Rollen." In der Mittelalter-Serie aber kommt etwas anderes zum Vorschein: "Sie sind manipulativ. Und sie gehen über Leichen, wenn es sein muss."