Sepalot: "Ich befinde mich nicht in einer düsteren Phase"
München - Sebastian Weiss, alias Sepalot, ist als DJ und Mitglied der Deutschrap-Band Blumentopf bekannt geworden. Der Münchner ist seit Jahren auch als Solokünstler aktiv. Seine neue Platte "Blak Sky" ist soeben auf den Markt gekommen. Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat er über Anfragen aus der Filmbranche und die Reaktionen auf sein Album gesprochen.
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Befinden Sie sich gerade in einer schwierigen Phase im Lebens oder warum ist der Himmel für Sie gerade schwarz?
Sepalot: Eigentlich befinde ich mich nicht in einer düsteren Phase, aber vielleicht habe ich zum ersten Mal ein musikalisches Ventil für diese Stimmung gefunden und jetzt entlädt sich alles auf einmal. Ganz so düster ist es nun auch nicht, der Titel klingt zwar schon so, weil es die Grundstimmung ist, aber es ist jetzt auch kein Gothic-Album geworden (lacht).
Seit September ist Ihr neues Album "Black Sky" auf dem Markt. Welche Reaktionen haben Sie bekommen?
Sepalot: Bisher gab es nur gutes Feedback, die Tour hat schon begonnen und nächste Woche geht es richtig los. Ich hatte schon sieben Shows und habe auch schon das neue Zeug gespielt. Wobei ich es gar nicht für den Club konzipiert hatte.
Wofür dann?
Sepalot: Für gar nichts. Musik einer Funktion unterzuordnen, ist schlecht. Es ist allerdings schön zu sehen, dass sie in verschiedenen Kontexten funktioniert. Derzeit wird meine Musik für viele Filme angefragt.
Für welche Art von Film könnten Sie sich vorstellen, Musik beizusteuern?
Sepalot: Bei diesem Album habe ich immer einen Western im Kopf. Auf jeden Fall etwas mit Pistolen, etwas, das kaputt ist und eine wirre Storyline hat.
Sie haben sich spannende Kollegen wie Ladi6 für Platte geholt. Wer fehlt noch?
Sepalot: Auf diesem Album fehlt mir niemand. Mit Gästen war ich sehr sparsam, weil ich selbst so viel Platz brauche. Es ist schon ein Ego-Film, den man fahren muss. Es kann ja nicht sein, dass man als Künstler immer bei 60 Prozent stoppt und dann einen Gast dazu holt, der die 100 Prozent vollmacht.
Ist es schwierig mit Ihnen zusammenzuarbeiten oder sind Sie ein umgänglicher Typ?
Sepalot: Prinzipiell bin ich ein umgänglicher Typ, aber wenn es um meine eigene Platte geht, habe ich schon ganz konkrete Vorstellungen. Ich bin offener und kompromissbereiter wenn ich für andere was mache oder etwas nicht nur unter meinem Namen rauskommt.
Ist die Rolle, die Sie bei Blumentopf spielen, ganz anders?
Sepalot: Bei Blumentopf steht die Band im Mittelpunkt, da muss man sich ein Stück zurücknehmen.
An welchem ungewöhnlichen Ort würden Sie gerne einmal auflegen?
Sepalot: Ich würde gerne auf einem Schiff auflegen, auf dem man länger unterwegs ist und an mehreren Abenden auflegt, am besten mit derselben Party Crowd.
Gibt es eine Schmerzgrenze beim Auflegen? Nach wie vielen Stunden haben Sie genug?
Sepalot: Das ist total unterschiedlich. Bei meinen Livesets bin ich immer von oben bis unten nass geschwitzt. Wenn ich mich umschaue, stelle ich fest, dass keiner so viel schwitzt wie ich. Ich verausgabe mich da völlig und dann habe ich keine Lust, länger als drei Stunden aufzulegen - ich bin dann leer.
Liegt es auch am Publikum?
Sepalot: Auf jeden Fall, ein Publikum kann einen tragen und die Zeit vergeht wie im Flug, aber es gibt auch ein Publikum, bei dem der ganze Abend ein Kampf ist und man schon nach 20 Minuten auf die Uhr schaut.
Sepalot tourt derzeit durch Deutschland: BLACK SKY TOUR 2013 *TURNTABLES*MPC*DRUMMER FAB 26.10.2013 Leipzig, Nachtcafe 02.11.2013 Achern, Noiseclub 08.11.2013 Erlangen, E Werk 07.12.2013 Stuttgart, Schräglage 0711 13.12.2013 Dresden, Altes Weltbüro 14.12.2013 Cottbus, Scandale le Locale Fatale 28.12.2013 Heilbronn, Mobilat Club
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