Sendungsausfälle bei ARD, WDR und NDR – auch die Tagesschau ist betroffen: Das steckt dahinter
Was war denn am Donnerstagmorgen bei der "Tagesschau" los? Bereits zu Beginn der Sendung wurde klar, dass diese Ausgabe etwas anders laufen würde als gewohnt, es kam zu sichtbaren Einschränkungen. Was dahinter steckt, hat Sprecher Jens Riewa bereits zu Beginn der Sendung aufgeklärt.
Jens Riewa informiert "Tagesschau"-Zuschauer über Einschränkungen im Programm
Pünktlich um 9 Uhr begrüßte der "Tagesschau"-Chefsprecher die Zuschauer zur Frühausgabe der Nachrichtensendung mit den typischen Worten: "Guten Morgen meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'." Bereits im nächsten Moment erklärte Jens Riewa, dass die Sendung am Donnerstagmorgen (4. Juli) nur eingeschränkt laufen könne. "Wegen eines Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk gibt es in unserer Sendung heute ein eingeschränktes Angebot, wir bitten um Verständnis."
Streik bei ARD: "Nicht bereit, weitere Reallohnverluste hinzunehmen"
Wie das Branchenmagazin "DWDL" berichtet, hat die Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden "VRFF – Die Mediengewerkschaft" am Mittwochabend bundesweit zum Streik aufgerufen. Hintergrund seien die stockenden Tarifverhandlungen – die Gewerkschaft fordere zehn Prozent mehr Gehalt und Honorar, die ARD-Anstalten bieten offenbar nur eine Gehaltssteigerung in Höhe von 2,25 Prozent an. "Die Beschäftigten bei ARD und ZDF haben schon in den vergangenen Jahren mehrfach Reallohnverluste hinnehmen müssen, weil die tariflichen Steigerungen weit unter der Inflationsrate geblieben sind", sagt Christian Gesch, Vorsitzender der Bundestarifkommission der VRFF. "Wir sind nicht bereit, weitere Reallohnverluste hinzunehmen und werden daher immer wieder vereinzelte und gezielte Streikmaßnahmen durchführen."
Welche Auswirkungen der Streik hat, wurde bereits am Mittwochabend sichtbar, die "Aktuelle Stunde" und "WDR aktuell" fielen komplett aus dem Programm. Und auch die "Tagesschau" hatte am Donnerstagmorgen mit sichtbaren Problemen zu kämpfen. Die Bebilderung vor Videobeiträgen fehlte in der Nachrichtensendung, stattdessen wurden lediglich die angesprochenen Themen in Schriftform eingeblendet. Diese kleineren Einschränkungen könnten sich aber noch erweitern. Wenn keine Einigung zwischen Gewerkschaft und Sende-Anstalten erzielt werden, sei man laut Gresch "zu weiteren Schritten bereit". Es könnte also zu umfangreichen Streikmaßnahmen und massive Ausfälle im Programm kommen.