Selten so privat: Anke Engelke spricht über ihre gescheiterten Ehen

Bereits mit zwölf Jahren schaffte Anke Engelke den Sprung auf die große Bühne und begeisterte an der Seite von Udo Jürgens das Publikum. Inzwischen ist das Multitalent nicht mehr aus der deutschen Fernsehwelt wegzudenken.
Nach zwei gescheiterten Ehen: Anke Engelke findet Heiraten "super"
Einblicke in ihr Privatleben gewährt Anke Engelke ihren Fans allerdings nur selten. Auch in den sozialen Medien sucht man die Veganerin erfolglos. Und während alle Welt am Smartphone hängt schreitet die Komikerin mit einem steinzeitlichen Klapphandy durch die Welt, wie sie 2022 während ihrer Teilnahme an Joko Winterscheidts Quizsendung "Wer stiehlt mir die Show?" verriet.
Auch ihr Liebesleben behält die gebürtige Kanadierin normalerweise lieber für sich. Über ihre bisherigen Partnerschaften ist nur wenig bekannt. 1994 heiratete sie den Keyboarder Andreas Grimm, mit dem sie 1996 die gemeinsame Tochter Emma bekam. Die beiden trennten sich jedoch kurz darauf wieder und ließen sich im Mai 2005 schließlich scheiden. Im Jahr 2000 war sie für einige Monate mit Fernsehmoderator Niels Ruf zusammen und anschließend in einer Beziehung mit Benjamin von Stuckrad-Barre.
Im Dezember 2005 schloss die Komikerin zu zweiten Mal den Bund fürs Leben und gab dem Musiker Claus Fischer das Ja-Wort. Sohn Lasse kam bereits ein paar Monate vor der Hochzeit seiner Eltern auf die Welt, im Januar 2009 folgte sein Bruder Aaron. Im Mai 2015 trennten sich Anke Engelke und ihr Mann wieder. Seitdem ist die Künstlerin offiziell Single.
In einem Interview sprach sie ganz offen über ihre beiden gescheiterten Ehen. "Wir sind doch heute weiter und wissen, dass das Leben Veränderung ist. Wenn die Menschen sagen, sie würden das Heiraten gleich lassen, weil das Scheitern dort inbegriffen sei, das wäre ja furchtbar. Viele Fußballprofis finden den Weg ins normale Leben nicht mehr. Viele Pop-Stars verbrennen sich am Erfolg. Deshalb gleich die Finger davonlassen? Nö. Ausprobieren ist doch gut. So kann man auch eine Ehe ausprobieren. Oder einen Beruf. Oder eine Karriere", erklärte Anke Engelke der "NZZ am Sonntag" im Dezember 2023.
Ob sie besser nicht geheiratet hätte? "Ich finde Heiraten super. Ich finde Zweisamkeit, Partnerschaft, Freundschaft toll. Ich finde Liebe einfach groß." Eine Begründung dafür lieferte Anke Engelke im Interview auch: "Ich habe unglaublich viel Liebe mitbekommen. Mitteilen und Teilen sind ein wichtiger Antrieb bei mir. Wenn man das Privileg hat, in Frieden und Freiheit aufzuwachsen, ohne wirtschaftliche Probleme."
Anke Engelke und Bastian Pastewka: "Wir sind da wie Kinder"
Ein Mann, der immer an Anke Engelkes Seite steht, ist Comedy-Kollege Bastian Pastewka. Das Duo stand bereits 1996 für die Sat.1-Sendung "Die Wochenshow" gemeinsam vor der Kamera. Auch jetzt treten die beiden immer noch gerne zusammen auf, wie zuletzt in der Weihnachtsausgabe von Michael Bully Herbigs Format "LOL: Last One Laughing" auf Amazon Prime zu sehen war. In altbekannter Manier zwangen sie ihre Konkurrenten mehrfach vor Lachen in die Knie.
Mit dem Komiker teilte Anke Engelke auch einen Moment, den sie besonders gefeiert hat: "Als Bastian Pastewka und ich in 'Last One Laughing' 'Shoo, Shoo, Shoo' gesungen haben, waren wir backstage wirklich kurz in einer Mega-Ekstase. Wir sind da wie Kinder. An Glamour und Ruhm bin ich gar nicht so interessiert. Ich spiele das mal gerne mit, aber das sind nur Ausflüge, um wieder nach Hause zu kommen", erzählte sie im Gespräch mit "NZZ am Sonntag".
Kein Selfie mit den Fans: "Das ist doch ein bisschen entlarvend"
Trotz aller Bescheidenheit glaubt Anke Engelke, dass es Leute gibt die sie "doof" finden oder sogar "abgehoben". "Und es kann schon abgehoben wirken, wenn ich mal jemandem ein Selfie mit mir abschlage. Weil ich nicht in der Verfassung bin", so die Komikerin. In diesen Momenten bietet sie ihren Fans ein Gespräch statt eines gemeinsamen Schnappschusses an. "Da gehen die meisten Menschen einfach weiter, und das ist doch ein bisschen entlarvend. Es kann aber auch abgehoben wirken, wenn ich selber mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und nicht abgeholt werden möchte. Oder wenn ich die Privilegien, die ich habe, ausnutze, etwa wenn ich als Co-Produzentin eines Films sage: 'Ich möchte diese Person nicht mehr im Team haben, sie hat sich übergriffig benommen.'"
Anke Engelke über ihre Rolle als Edith Bruhns in "Deutsches Haus"
Selbst zu den Dreharbeiten für die Serie "Deutsches Haus" reiste die Schauspielerin mit dem Zug nach Polen, da sie "innerhalb Europas nur mit dem Zug reise", wie sie "NZZ am Sonntag" erklärte. Die lange Anreise scheint es aber allemal wert gewesen zu sein. "Das war so intensiv, so schön. Ich konnte mich gar nicht mehr lösen von der Rolle", schwärmte sie über ihren Charakter Edith Bruhns.
"Es war ja sehr kalt dort in Polen. Aber ich habe auch in Drehpausen nicht in Wärmeschuhen und Fleecejacken rumgestanden und hatte vorab die Kostümabteilung gebeten, mir etwas anzuziehen, was Edith Bruhns angehabt hätte. Ich will auch keine bequemen Schuhe tragen, wenn ich aus dem Off nur zuspiele. Nein, ich darf die Anke nicht mit in den Gerichtssaal nehmen. Randa hat mich so toll gecoacht. Das ist natürlich alles unser Geheimnis. Aber ich kann ein paar Sachen verraten. Sie sagte: 'Die Edith hat da einen Auftritt, das ist ihre Bühne. Und sie ist sich zu 100 Prozent sicher, im Recht zu sein. Geh da rein, Anke, als würde Edith diesen Moment genießen.' Ich antwortete: 'Wie soll denn das gehen? Ein Gerichtssaal voller Täter. Und die eigene Tochter ist auch da. Und die Opfer und deren Nachkommen.' 'Geh einfach langsam da rein, schau, wie du die Handtasche hältst.' Das wirkt vielleicht profan, aber das ist die Quintessenz meines Schaffens."
Die Serie verbindet den Auschwitz-Prozess in Frankfurt mit der fiktiven Familie Bruhns, deren Tochter Eva während des Prozesses als deutsch-polnische Übersetzerin arbeitet. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Anette Hess.