Schwuler Briten-Prinz liebt Sohn von US-Präsidentin: "Royal Blue" begeistert Zuschauer auf Amazon

Die Parallelen zum echten britischen Königshaus sind in der Romanverfilmung "Royal Blue" (deutscher Titel: "Rot, weiß, königlich blau") nicht von der Hand zu weisen. Während Thronfolger Prinz Philip brav seine Pflichten im Namen der royalen Familie erfüllt, tanzt sein jüngerer Bruder Prinz Henry aus der Reihe. Dann kommt es auch noch zu einem riesigen Skandal in Form einer amerikanischen Liebschaft. Doch statt ein fiktives Pendant zu Herzogin Meghan zu kreieren, schuf der Autor der Romanvorlage eine schwule Liebesgeschichte mit dem Sohn der US-Präsidentin - und begeistert damit Millionen Leser und nun auch zahlreiche Zuschauer auf Amazon.
"Royal Blue": Schwuler Briten-Prinz küsst Sohn der US-Präsidentin
Queere Geschichten sind längst keine Seltenheit mehr, vor allem nicht auf Streamingdiensten. Teenie-Serien wie "Heartstopper" und "Young Royals" thematisieren die junge Liebe zwischen nicht-heterosexuellen Paaren mit einer gehörigen Prise Leichtigkeit. Auch "Rot, weiß und königlich blau" ist wenig verkrampft, dafür an vielen Stellen äußerst humorvoll.
Den politisch ambitionierten Sohn der US-Präsidentin Alex (Taylor Zakhar Perez, "The Kissing Booth") und den jungen britischen Prinzen Henry (Nicholas Galitzine, "Purple Hearts") verbindet seit Jahren eine Hassliebe. Alex hält den blonden Briten für "versnobt", der findet den amerikanischen Sonnyboy "unhöflich". Wenn beide sich auf Events treffen, geht es meist nicht gut aus – wie bei der von Medien so getauften "Kuchen-Katastrophe".
Doch mit der Zeit lernen sich die beiden Männer, auf denen ein gehöriger Erwartungsdruck lastet, besser kennen und sie merken: Es sind Gefühle im Spiel. Ein erster, forscher Kuss, ein kurzer Schock und eine wilde Affäre folgen. Doch nach der Veröffentlichung intimer Chats muss sich vor allem der Prinz von Wales entscheiden: zwischen Liebe und royaler Tradition.
Kitschig und komisch: Queere Liebesgeschichte liefert Unterhaltung pur
Die Komödie von Theater-Regisseur Matthew López, die auf dem Romandebüt von Casey McQuiston aus dem Jahr 2019 basiert, ist oft kitschig und teilweise brüllend komisch. Etwa, als die vor der Wiederwahl stehende US-Präsidentin (Uma Thurman) ihrem erwachsenen Sohn in Sachen Analsex aufklären will.
Der zweistündige Streifen ist nicht gerade realistisch, aber überzeugt vor allem durch die Chemie zwischen Alex und Henry. Das Publikum baut eine emotionale Beziehung zu dem ungleichen Paar auf und hofft, dass der britische König (Stephen Fry) ein Einsehen hat und der jungen Liebe seinen Segen gibt. Es wäre ein echtes Romcom-Happy-End.