Schwarzer Bildschirm bei Jasmins Ausraster: Das sagt ProSieben

Schon seit mehreren Tagen ist bekannt, dass es eine körperliche Auseinandersetzung zwischen zwei Kandidatinnen der Modelshow "Germany's next Topmodel" gab. Nun wurde der Konflikt bei ProSieben gezeigt. Oder eben auch nicht.
GNTM: Jasmin schlägt Lena
Die 18-jährige Kandidatin Jasmin kündigte bereits auf Instagram an: Ich habe Lena eine geklatscht. Lena war frech. Bereits in der Vorschau wurde gezeigt, dass Heidi Klum entsetzt ist. Sowas habe es in 14 Jahren GNTM noch nie gegeben.
Zwei Stunden lang arbeitete ProSieben auf DIE Szene hin. Und dann, als es passiert, sieht man nur einen schwarzen Bildschirm. Dafür hört man lautes Gekreische. Nach knapp fünf Sekunden sieht man eine Lena, deren Frisur zerstört ist und Jasmin, die von den anderen "Meedchen" weggebracht wird.
Ohrfeigen-Szene bei Heidi-Klum-Show
Zurecht fragt man sich, ob diese Szene nur nicht gezeigt wurde, weil der Anwalt von Lena, Christian Nohr, zuvor versucht hatte, die Ausstrahlung der Szene zu verhindern. Nach eigener Aussage hat dieser nicht nur Strafanzeige gegen Jasmin, sondern auch gegen das Kamerateam der Produktionsfirma erstattet – wegen unterlassener Hilfeleistung.
ProSieben dementiert diese Unterstellung via Twitter. Man habe schon vor Wochen entschieden, diese Szene nicht zu zeigen.
Außerdem wird bestritten, dass der Angriff von Jasmin auf Lena minutenlang gedauert habe. Das soll Lena zuvor gesagt haben. ProSieben begründet die Aussage mit dem Tweet: "Lena sagt, sie sei zwei bis drei Minuten attackiert worden. Wie lange die Auseinandersetzung ging, konnte jeder hören."
Wirklich hilfreich ist der Tweet nicht, denn wie allseits bekannt ist, zeigen die Sender nicht ihr komplettes Filmmaterial. Somit hat der Zuschauer nur einen Eindruck von dem, was ProSieben bewusst gezeigt hat.
ProSieben wehrt sich gegen Anzeige
Auch wenn der Sprecher des Senders, Christoph Körfer, betont, es werde alles, was die Sendung angeht, "immer mit der größtmöglichen Sorgfaltspflicht gegenüber allen Beteiligten" erzählt. "Dem Produktionsteam unterlassene Hilfeleistung zu unterstellen, ist eine unwahre Behauptung. Nach drei Sekunden wurde Lena geholfen, nach 5,5 Sekunden hatte die Aufnahmeleiterin die Situation unter Kontrolle."
Am Ende wissen nur der Sender, die Kandidatinnen und die beteiligten Teams, was genau passiert ist. Nohr behauptet sogar, es sei nicht nur bei einer Ohrfeige geblieben.
GNTM: Nacktshooting, Kritik und Provokation
Doch wie kam es eigentlich zu der Situation? "Der Druck wurde für mich immer stärker: Nacktshooting, Kritik an meiner Performance, und dann noch eine Provokation von Lena. Da bin ich einfach geplatzt!", teilte Jasmin kurz vor der Sendung mit. Tatsächlich wirkte die 18-Jährige am Donnerstagabend so verletzlich wie nie zuvor.

Als sie von dem Nacktshooting - was eigentlich keine besonders große Überraschung für die "Meedchen" sein dürfte - erfuhr, fing sie an zu weinen. Es habe sie viel Überwindung gekostet, sich das erste Mal vor ihrem Freund nackt zu zeigen: "Das war für mich schon richtig schlimm", erzählt sie unter Tränen. Auch wenn es nicht unter Zwang geschehen sei, wie sie auf Heidis Nachfrage erklärt.
Viele Verlierer außer Heidi und der Sender
Diese Szene sollte keinesfalls das Verhalten von Jasmin entschuldigen, jedoch zeigt sie für einen kurzen Moment, wie verletzt diese junge Frau ist - und wie unsicher. Wenn man Heidis Stimme aus dem Off glaubt, dann hat die 18-Jährige Dinge erlebt, die man in diesem Alter noch nicht erlebt haben sollte.
Wenn Jasmin den Aussetzer bei Instagram später keck als "Respekt-Schelle" schönredet, scheint das eine nachträgliche Umdeutung zu sein. In der Sendung selbst reagiert Jasmin noch zerknirscht auf ihren Rauswurf und hofft auf Gelegenheiten, sich zu entschuldigen.
Dabei gibt es viele Verlierer, außer zwei: Heidi und der Sender. "Germany's next Topmodel" hat in dieser Woche die zweitbesten Quoten der laufenden Staffel erzielt. Das reichte für den Tagessieg. Und Heidi steht als Model-Mama da, die alles versucht hat, den Streit zu klären.
Heidi Klum: "Es gibt Regeln"
Denn kurz nach dem Konflikt sieht man, wie Heidi herbeigerufen wird. Sie verschafft sich einen Überblick über die Situation und teilt Jasmin mit: "Du weißt, was das für dich bedeutet? Ich muss dich jetzt nach Hause schicken."
Doch es bleibt nicht dabei. Heidi setzt sich zu ihr und erklärt, warum sie das Verhalten nicht dulden kann: "Es gibt Regeln in einer Gesellschaft. Man kann sich mit Wörtern, aber man kann nicht mit Händen schlagen." Es ist einer der wenigen Momente, in denen Heidi nahbar scheint. Aber dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack: Denn wer steht da, im besten Licht? Die Model-Mama!
Liebes-Karussell: Heidi Klum und ihre Verflossenen
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