Schumacher: Sein Ski-Unfall liegt schon drei Jahre zurück
Gland - Was bleibt, ist vorerst die Erinnerung. So wie beim jüngsten Jahresrückblick der Formel 1 auf der Website "formula1.com". Eigentlich geht es ums Jahr 2016. Tatsächlich aber widmet sich die Seite Momenten der Saison 1991. Das Medieninteresse sei groß, sagt der Hauptdarsteller des knapp zweiminütigen Videos, das dort gezeigt wird. Sein Name: Michael Schumacher.
Er stand nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte in der Öffentlichkeit. Doch 25 Jahre nach seinem Debüt in der Formel 1 gibt es den öffentlichen Michael Schumacher nicht mehr.
"Die meisten Menschen haben schon sehr lange verstanden, dass der Schutz der Privatsphäre hier der einzige machbare Weg ist", sagt seine Managerin Sabine Kehm. Denn das Leben des siebenmaligen Weltmeisters und 91-maligen Grand-Prix-Siegers nimmt heute vor genau drei Jahren in den französischen Alpen eine traurige Wendung.
Heimliche Fotos von Michael Schumacher - Anzeige erstattet
Schumacher ist beim Skifahren gestürzt. Was zunächst harmlos klingt, entwickelt sich im Laufe des 29. Dezembers 2013 dramatisch. Notoperation, Lebensgefahr. Weit verbreitete Verletzungen im Gehirn, künstliches Koma. Schumacher kämpft im Universitätskrankenhaus von Grenoble tagelang gegen den Tod. Heute, drei Jahre später, kämpft er noch immer um eine Rückkehr in ein normales Leben.
Seit September 2014 befindet er sich in seinem Haus im schweizerischen Gland. Zu Hause im Kreis der Familie mit Ehefrau Corinna, Tochter Gina und Sohn Mick, der selbst im kommenden Jahr den nächsten Schritt auf dem Weg in die Formel 1 machen und in der Formel 3 starten will.
Wie es Schumacher wirklich geht, wissen nur sie und engste Vertraute. Am 3. Januar wird er 48 Jahre alt.
"Wenn einer es schafft, das Ruder herumzureißen, dann er"
Erst vor Weihnachten hat Managerin Kehm gesagt: "Michaels Gesundheit ist kein öffentliches Thema, und daher werden wir uns weiterhin dazu nicht äußern."
Was den Fans bleibt, ist vor allem der Blick zurück, an der Seite ihres Idols. In diesem Jahr bekam Michael Schumacher eine offizielle Facebook- und eine Instagram-Seite. Knapp 1,5 Millionen Menschen markierten die Facebook-Seite Schumachers bis 28. Dezember mit "Gefällt mir". "Die meisten Fans haben ihre Wertschätzung dafür zum Ausdruck gebracht und diese Initiativen begrüßt", sagt Kehm.
Rosberg über Schumacher: "Anteil an diesem Erfolg"
Schumacher-Kumpel und viermaliger Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat heuer von einem "brutalen Schicksal" gesprochen: "Aber die Hoffnung besteht immer. Wer ihn aus seiner aktiven Zeit kennt, weiß, dass Michael ein Kämpfer ist. Wenn einer es schafft, das Ruder herumzureißen, dann er." Man dürfe nicht aufhören, daran zu glauben.
Ob in sozialen Netzwerken oder bei Ausstellungen über Schumachers Karriere: Es sind andere, die für ihn reden. "Wir würden uns alle besser fühlen, wenn ich nicht hier stehen würde heute Abend, sondern Michael selbst hier stehen würde und sich bedanken könnte", hat Kehm bei einer Ehrung auf dem Nürburgring gesagt: "Aber leider ist das nicht möglich. Leider müssen wir das alle akzeptieren und lernen, damit umzugehen."