"Schnösel"-Spruch bei "Giovanni Zarrella": Oli P. von Sängerin im ZDF bloßgestellt

Legenden, Comebacks, Enthüllungen und Geheimnisse: "Die Giovanni Zarrella Show" im ZDF ließ am Samstagabend fast keine Wünsche unerfüllt.  
AZ/Jürgen Winzer |
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Unbequeme Wahrheit: Oli P. (links) erfuhr, dass Sängerin Natalie 1999 überredet werden musste, um mit ihm "So bist du" aufzunehmen. "Ich dachte, du bist ein Schnösel".
Unbequeme Wahrheit: Oli P. (links) erfuhr, dass Sängerin Natalie 1999 überredet werden musste, um mit ihm "So bist du" aufzunehmen. "Ich dachte, du bist ein Schnösel". © ZDF

Bei der dritten Ausgabe von "Die Giovanni Zarrella Show" (ZDF) dieses Jahres – der achten insgesamt, seit der ehemalige Bro'Sis-Sänger die Nachfolge von Carmen Nebel antrat – war es wirklich leichter zu sagen, wer fehlte, als aufzuzählen, wer dabei war.

Zarrella legte ein Programm vor, das an "Wetten, dass..?" in seinen besten Jahren erinnerte. Der Conferencier hatte schon Recht: "Heute ist Legenden-Abend." Während diesem wurde der 45-Jährige auch von absoluten Weltstars geadelt: Michael Bolton feierte nach 15 Jahren sein Bühnencomeback in Deutschland und  Hucknall beehrte die Dortmunder Westfalenhalle mit seiner Kult-Band Simply Red.

Die Giovanni Zarrella-Show im ZDF: Alle da, aber ein Star fehlt

"Der Zarrella hat's einfach drauf!" Da sprach Nik P. am Ende des Gala-Abends ein wahres Wort gelassen aus. Denn der machte wirklich die Crème de la Crème für seinen High-Energy-Mix aus Après-Ski-Party, Schlagerfest, Rockfestival, ZDF-Hitparade und Grammy-Party mobil.

Kerstin Ott, Mickie Krause, Oli P., Ella Endlich, Ben Zucker, Semino Rossi, Bernhard Brink: Namen, die Schlagerfans selig machen.

Was ist das für eine Show, bei der Maite Kelly nicht der absolute Topstar ist? Aber selbst sie rückte angesichts der Legenden Ricchi e Poveri, Bolton, Hucknall, Schlager-Titan Michael Holm und dem unverwüstlichen Nino de Angelo ins ungewohnte zweite Glied. Eins ist sicher: Die fast 8.000 Zuschauer gingen schunkelnd nach Hause. Und: glücklich.

Italienische Legenden: Mit Ricchi e Poveri sang Giovanni Zarrella deren "Sarà perché ti amo". Der Song von 1981 mausert sich zum Sommerhit 2023 - weil er vom Fußballclub AC Mailand als Stadionlied eingesetzt wurde.
Italienische Legenden: Mit Ricchi e Poveri sang Giovanni Zarrella deren "Sarà perché ti amo". Der Song von 1981 mausert sich zum Sommerhit 2023 - weil er vom Fußballclub AC Mailand als Stadionlied eingesetzt wurde. © ZDF

Giovanni Zarrella und Gäste bieten Spektakel von der ersten Sekunde an

Drei Stunden mehr oder weniger ein Rhythmus. Das ist fast so wie bei einem Status-Quo-Konzert. Man muss es schon mögen. Viele "Rocker" rümpfen ja gern die Nasen, wenn es schlageresk wird. Aber ehrlich: Bei welcher Band haben schon beim Opener alle (!) Fans vergessen, dass sie Sitzplätze gebucht haben?

Außerdem war Nino de Angelo mit seiner Rockballade "Mein Herz hört nie auf" der klingende Beweis, dass Schlager und Rock gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Kommt nur auf die Produktion an.

Alle Beteiligten waren mit spürbar ehrlicher Begeisterung und Leidenschaft am Werk, allen voran der Gastgeber. Die Eröffnungssequenz von Zarrella, der Showband und dem "ZDF-Fernsehballett 3.0" war so spektakulär wie die von "Indiana Jones II": Hier wie dort passierte in den ersten zehn Minuten mehr als in anderen Filmen (oder Shows) in den ganzen zwei oder mehr Stunden. 

Beim Auftritt mit Michael Bolton kommen Giovanni Zarrella die Tränen

Da störten auch ein paar Ungereimtheiten nicht. Bei insgesamt 24 Programmpunkten mit 21 Gästen (manche traten doppelt auf) fiel zum Beispiel gar nicht weiter auf, dass Michelle fehlte. Ob sie nun wegen Ungereimtheiten zwischen Ex-Manager und Neu-Freund (wie T-Online mutmaßte) absent war oder wegen einer Lebensmittelvergiftung (wie "Bild" verkündete) – egal. Zarrella richtete live Besserungswünsche aus - und weiter ging's.

Die musikalischen Leckerbissen kamen im Minutentakt. Und wenn auch oft "nur" alte Stücke gespielt wurden, wenn mal auf der Bühne ausgerutscht wurde (Maite Kelly), mal das Live-Mikro nach dem Playback ein bisschen spät aufgemacht wurde – geschenkt. Dafür wurde einfach zu viel Großes geboten.

Eines der vielen Highlight der "Giovanni Zarrella Show" (ZDF): Der Gastgeber (rechts) sang mit Mick Hucknall von Simply Red dessen Hit "Stars" - und enthüllte ein pikantes Geheimnis.
Eines der vielen Highlight der "Giovanni Zarrella Show" (ZDF): Der Gastgeber (rechts) sang mit Mick Hucknall von Simply Red dessen Hit "Stars" - und enthüllte ein pikantes Geheimnis. © ZDF

Und immer nah am Ball, beziehungsweise Partner: Giovanni Zarrella. Mit Hucknall (63) sang er dessen Riesenhit "Stars", mit Michael Bolton (70) dessen Welterfolg "How Am I Supposed to Live Without You". Er huldigte dem US-Superstar und zweifachen Grammy-Gewinner auf den Knien und verabschiedete sich gerührt mit tränenfeuchten Augen.

Harte Wahrheit für Oli P.: "Ich hielt dich für einen Schnösel"

Gänsehaut war auch angesagt, als nicht nur Zarrella, Mickie Krause, Sonia Liebing und Ramon Roselly, sondern die ganze Halle mit dem deutschen Schlager-Urgestein Michael Holm (79 und wesentlich rüstiger als Michael Bolton) "Tränen lügen nicht" sang.

"Haha haha haha haha" hallte es durch die Westfalenhalle, die sich schunkelnd zu neigen schien. Das hatte was von der Ehrung eines ganz Großen für sein Lebenswerk. Das ging echt ans Herz.

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Aber es war auch ein Abend der Enthüllungen. Oli P. etwa war erstaunt, als er in der Showband von Christoph Papendieck in Sängerin Natalie die Sängerin wiedererkannte, die 1999 mit ihm das Maffay-Cover "So bist du" einsang.

Und zwar, so enthüllte sie, eigentlich gegen ihren Willen: "Ich wollte nicht mit dir singen, weil ich dich für einen Schnösel hielt." Produzent und Anwalt hätten sie überreden müssen.

Heinz Rudolf Kunze wiederum musste 1985 überzeugt werden, "Dein ist mein ganzes Herz" als Single zu veröffentlichen. Er hielt den Song für "zu eingängig" und fürchtete, seine Fans "würden mich steinigen". Jetzt sangen 8.000 Leute in der Halle begeistert mit.

Die Bundesnotbremse: was Arschteures, das keiner versteht

Kerstin Ott verriet, dass sie mit dem Rauchen aufgehört und mit veganer Ernährung angefangen hat. Michael Holm offenbarte, dass er keine Ahnung hatte, wo "Mendocino" überhaupt liegt, als er den Text vor bald 55 Jahren schrieb.

Und Giovanni Zarrella beichtete, dass er 1991, mit 13, zu Simply Reds "Stars" abends unter den Sternen lag und vom Knutschen träumte und davon, die Mädchen zu beeindrucken. "Entweder mit Musik oder mit Fußball." Es wurde Musik, und das scheint gut so.

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 Zarrella verbreitet eine ansteckende Begeisterung. Gut, Interviews sind nicht seine Stärke, aber er lebt tatsächlich fürs Entertainment und dafür, sein Publikum bestens zu unterhalten. Seine Stars taten ihm den Gefallen.

Mickie Krause – zum Glück nicht mehr räkelnd auf dem Klavier – riss "die Hütte ab", Nik P. ließ seinen "Stern" glühen und Nino de Angelo legte noch "Jenseits von Eden" drauf. 

Klar: Schlager ist nicht eines jeden Ding. Aber wer diese Show sah und nicht irgendwann mal mitwippte, leise (oder laut) mitsang und grinste, der ist einfach kein Musikliebhaber. Man darf sich auf den 18. November freuen. Dann kommt Giovanni Zarrella zurück. 

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 23.07.2023 15:16 Uhr / Bewertung:

    "Der Zarrella hat's einfach drauf!"
    Ich bin zwar nicht gerade der Schlagerfan, aber der Satz bringts auf den Punkt. Da kann der Florian einpacken. zwinkern

  • meingottwalter am 23.07.2023 09:51 Uhr / Bewertung:

    Deutscher Singsang. Bis auf die Superstars Michael Bolton und Simply Red. Denen wurde keine entsprechende Bühne geboten.

  • Futurana am 23.07.2023 09:42 Uhr / Bewertung:

    Das ist ja ein richtiger netter Bericht. Bin nicht wirklich ein Schlagerfan, hab die Show auch nicht gesehen, aber danke dafür dieses Genre nicht sofort in der Luft zu zerreißen bzw abwertend zu besprechen. Zu erwartende Kommets werden das sicherlich übernehmen.

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