Schnelles Leben, früher Tod: Der Klub 27
"Ich wünschte, ich wäre schon tot." Mit diesen Worten erschütterte Lana Del Rey (27) vor wenigen Tagen die Musikwelt. In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" sprach sie von Todessehnsüchten und dem glamourösen Image, das mit einem frühen Tod einhergeht. Als Beispiele nannte sie ihre Idole Amy Winehouse und Kurz Cobain. Beide gehören dem an, was in der Popkultur als "Klub 27" bezeichnet wird: Musiker, die wild leben und im Alter von 27 Jahren sterben.
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Winehouse ist das jüngste Mitglied des "Klub 27". Die Sängerin starb im Juli 2011 an einer Alkoholvergiftung. Die Engländerin lebte so wild, dass ihr enormes Talent und ihre begnadete Stimme beinahe in dem Wirbel aus Drogen, Alkohol, Beziehungsskandalen und Gerüchten unterging. Selbst ihre eigene Mutter war nach ihrem frühen Tod wenig überrascht: "Amy sollte nie 30 Jahre alt werden", sagte sie dem Klatschblatt "The Sun".
Kurz und schnell war auch das Leben von Nirvana-Frontmans Kurt Cobain, das dieser vor 20 Jahren selbst mit einer Schrotflinte beendete. In nur drei Jahren wurde seine Band mit zwei Alben eine der größten Gruppen ihrer Zeit; Cobain wurde zum Sprachrohr der "Generation X" gemacht. Doch gerade der steile Aufstieg Nirvanas hatte den sensiblen Künstler, der unter gesundheitlichen Problemen litt und schon lange mit den Drogen kämpfte, völlig ausgebrannt.
Weitere Musiklegenden gingen den beiden voraus. So ist Jimi Hendrix 1970 an seinem eigenen Erbrochenen erstickt, nachdem er sich zuvor mit Schlaftabletten und Alkohol vollgepumpt hatte. Im selben Jahr ist auch Janis Joplin an einer Überdosis Heroin und Alkohol gestorben. Kurioser sind die Umstände, unter denen Rolling-Stones-Gründungsmitglied Brian Jones und Jim Morrison von The Doors starben. Jones' Ertrinken in einem Pool im Jahr 1969 wurde offiziell als Unfall bezeichnet, doch rankten sich lange Gerüchte um Selbstmord oder Mord um ihn. Auch bei Morrison, der 1970 tot in einer Badewanne gefunden wurde, stellte man kein Fremdeinwirken fest. Da keine Autopsie durchgeführt wurde, ist dies bis heute umstritten.
All diese Musiker starben im Alter von 27 Jahren nach einem schnellem Leben. Del Rey, die in wenigen Tagen ihren 28. Geburtstag feiert, lebt wilder, als ihre melancholische Musik es vermuten lassen würde. Schon als Teenager kämpfte sie mit Alkoholproblemen und brach jahrelang den Kontakt zu ihren Eltern ab, wie sie dem "Guardian" verriet. Viele Nächte habe sie damit verbracht, durch die bedrohlicheren Gegenden von New York zu wandern und sich Wildfremden anzuschließen - ein gefährliches Hobby, das sie auch heute noch pflege.
Wie die Mitglieder des "Klub 27" hat Del Rey scheinbar alles erreicht: Ruhm, Reichtum, Anerkennung. Doch ihr Leben im Rampenlicht komme ihr manchmal vor wie ein "beschissener Film", sagte die Britin. Am liebsten würde sie ihr Leben in einer künstlerischen Kommune verbringen, weit abseits der Medien, "die immer ein Adjektiv vor meinen Namen setzen, und niemals ein positives."
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