"Schere im Kopf": Spricht Jan Hofer von Selbstzensur bei der "Tagesschau"?

Jan Hofer ging nach seinem Abschied als Chefsprecher der "Tagesschau" nicht in TV-Rente, sondern hoppelte erst bei "Let's Dance" übers Tanzparkett und sitzt jetzt hinterm Nachrichtenpult von "RTL Direkt". Gegen seinen Ex-Arbeitgeber stichelt Hofer in einem Podcast.
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Ex-ARD-Nachrichtensprecher Jan Hofer wird ab Mitte August "RTL Direkt" präsentieren und damit spätabends den "Tagesthemen" Konkurrenz machen. Er kündigt an, einen anderen Ton ins Fernsehen zu bringen. "Man kann Dinge nicht neu erfinden, das weiß ich auch, also Nachrichtensendungen, News-Shows haben eine gewisse Gesetzmäßigkeit, das ist ja klar. Aber wie man es macht, wie man die Leute anspricht und wen man anspricht, da gibt es eine große Bandbreite", sagt Hofer im GQ-Podcast mit Janin Ullmann. Er hoffe, dass die neue Redaktion in Berlin "ohne Schere im Kopf" arbeite. 

Selbstzensur bei der "Tagesschau"?

Viele Hörer fragen sich: Hatten die Journalisten bei der "Tagesschau" etwa "Scheren im Kopf"? Was meint Hofer? Unter diesem Ausdruck kann man eine Art Selbstzensur verstehen, wenn man in vorauseilendem Gehorsam bestimmte Dinge tut oder lässt. Musste sich der 71-Jährige bei der "Tagesschau" also selbst zensieren? Hofers Aussage mit der "Schere im Kopf" dürfte als Seitenhieb gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber verstanden werden.

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Seine neuen Kollegen Peter Kloeppel bezeichnet Jan Hofer als einen "Glücksfall" für RTL, deutet aber auch Kritik am Privatsender an und lobt seinen alten Arbeitgeber ARD-aktuell beim NDR. "Peter hat es geschafft, dem eine solche Seriosität und eine solche Nachhaltigkeit zu verschaffen, die sie nicht immer verdient haben, um das mal vorsichtig zu sagen. Das ändern wir gerade. Aber das System der Auslandskorrespondenten, des wirklich umfassenden politischen Hintergrundes, der ist schon bei der ARD beheimatet. Aber wie gesagt, das kann sich ja ändern."

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1 Kommentar
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  • 1Muenchner am 30.07.2021 23:23 Uhr / Bewertung:

    Sollte sich wirklich zeigen, dass RTL und Co eine höhere Meinungsvielfalt zulassen, kann es eng werden vor dem Bundesverfassungsgericht in Sachen Rundfunkbeiträge.

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