Schauspieler Rolf Hoppe († 87) gestorben: Was ist die Todesursache?

Im Alter von 87 Jahren ist der Schauspieler Rolf Hoppe verstorben. Er war einem großen Publikum vor allem als König in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" bekannt.
dpa, |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ralf Hoppe wurde 87 Jahre alt.
imago Ralf Hoppe wurde 87 Jahre alt.

Viele kannten ihn aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", aber Rolf Hoppe füllte mehr als 400 Film- und Bühnenrollen aus - nun ist der Schauspieler mit 87 Jahren gestorben.

Er sei am Mittwoch nach einem erfüllten Leben im Kreise seiner Familie entschlafen, teilte die Familie am Donnerstag mit. Erst im vergangenen Jahr hatte Hoppe mehrere Preise gewonnen - den Märchenfilmfestival-Preis für sein Lebenswerk in Annaberg-Buchholz und den Orden des Dresdner Semperopernballs.

Rolf Hoppe arbeitete bis zuletzt

"Am meisten hänge ich an den kleinen Rollen", sagte Hoppe vor rund drei Jahren in einem Interview kurz vor seinem 85. Geburtstag. "Das Wichtigste ist ein gutes Zuhause." Hoppe rauchte Pfeife - die habe ihm der Doktor in den 1940er Jahren verordnet, statt Zigaretten.

Auch in den letzten Jahren gönnte sich Hoppe keinen Ruhestand: "Ich arbeite gern, es ist ja auch ein schöner Beruf", sagte er. Nur mit seiner Kraft musste er sparsamer umgehen. Eines seiner Projekte: sein eigenes Theater. Bereits 1995 habe der Schauspieler am Rande von Dresden einen Bauernhof gekauft und mit Freunden das Hoftheater Dresden gegründet, heißt es auf der Website des Theaters. Schon seit einigen Jahren war er aber auch dort nur noch Zuschauer.

Internationaler Durchbruch mit "Mephisto"

Seine "Spielwut" lebte Hoppe erstmals in einer Laientheatergruppe in seinem Heimatort Ellrich am Südrand des Harzes aus. Damals verdiente sich der Thüringer sein Geld noch als Kutscher und Bäcker. Sein General Göring als Gegenspieler von Klaus Maria Brandauer in István Szabós preisgekrönter Verfilmung von Klaus Manns Roman "Mephisto" machte ihn 1980 dann international bekannt. Auch als Vater der Pianistin Clara Schumann in der "Frühlingssinfonie" von Peter Schamoni zeigte Hoppe Weltklasse. Bei den Salzburger Festspielen war er mehrmals der Mammon im "Jedermann".

"Wenn es so weit ist, dann ist es so weit"

Seit 1963 füllte Hoppe mehr als 400 Film- und Bühnenrollen aus und gab im Theater fast allen klassischen und komischen Figuren der Weltliteratur Gestalt. Der Versuchung, der DDR beim Dreh im Ausland den Rücken zu kehren, erlag er nie. Und er blieb auch im neuen Film-Deutschland begehrt, spielte in "Bronsteins Kinder", "Schtonk!" und "Mario und der Zauberer".

In gut 50 Jahren Karriere gab es nur zwei weiße Flecken: "Einen Kindermörder würde ich nie spielen", sagte der Darsteller einst, der lange als "Bösewicht vom Dienst" galt. Die andere Ausnahme ist eher ungewollt: eine Liebhaberrolle wurde ihm nie angeboten. "Ein dicker Mann kann doch auch liebhaben." Seine Bilanz trübte das aber nicht. "Ich habe ein gutes Leben." Angst vor dem Tod hatte er nicht, wünschte sich nur einen erträglichen Übergang. "Wenn es so weit ist, dann ist es so weit."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.