Interview

Sängerin Sarah Laux (73) im AZ-Interview über ihre Nahtod-Erfahrung

In der AZ schildert Sängerin Sarah Laux ihr Nahtod-Erlebnis - und sagt, warum sie keine Angst vorm Alter hat.
Daniela Schwan |
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Sarah Laux im Oktober vergangenen Jahres bei der Premiere von "Zeppelin im  - Das Musical" im Festspielhaus Neuschwanstein.
Sarah Laux im Oktober vergangenen Jahres bei der Premiere von "Zeppelin im - Das Musical" im Festspielhaus Neuschwanstein. © imago images/Future Image

München - Vier-Oktaven-Queen und Bühnen-Diva: Wer das rothaarige Temperamentbündel einmal live und ohne Mikro erleben durfte, schwärmt langanhaltend.

Am Dienstag wurde Sarah Laux (französisch; gesprochen "Looo"), die mit Mann Dieter Morjan und Hündin Livia in Töging bei Mühldorf lebt, junge 73. Warum die Sängerin keine Angst vorm Alter hat, verriet sie beim AZ-Spaziergang um den Kleinhesseloher See.

AZ: Liebe Frau Laux, Sie hatten den Englischen Garten als Treffpunkt vorgeschlagen, was verbinden Sie damit?
SARAH LAUX: Anfang der 70er habe ich in München mein Schauspielstudium absolviert, in der Occamstraße in Schwabing gelebt und diese Stadt geliebt! Hier, beim Kleinhesseloher See, habe ich mit Freunden ein Tretboot gemietet. Der Englische Garten war meine Oase, ich war am Theater am Gärtnerplatz tätig und habe nebenher als Sekretärin gejobbt, also sehr viel gearbeitet. München war mein Sprungbrett in die Welt. Immer, wenn ich Entscheidungen treffen musste, ging ich in den Englischen Garten, um zu überlegen.

"Was ich erlebt habe, ist unglaublich - Mord, Skandale, Betrug"

Was waren Ihre beruflichen Höhepunkte?
Viele! Ich war 30 Jahre auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, hatte Konzerte mit einem Mix aus eigenen Liedern, französischen Edith-Piaf-Interpretationen und Klassikern von Milva, Udo Jürgens, Frank Sinatra oder Marlene Dietrich. Ich war von Fortuna begünstigt und habe da gutes Geld verdient, wo andere Urlaub machen. Vom Nordpol bis zum Südpol, ich war auf 13 verschiedenen Schiffen in der ganzen Welt unterwegs, auch auf dem ZDF-"Traumschiff" MS-Berlin.

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Ihre Erlebnisse haben Sie im Buch "Wenn Kreuzfahrtschiffe reden könnten" festgehalten.
Was ich erlebt habe, ist unglaublich - von Mord über Skandale, Betrug bis hin zu wundervollen Liebesgeschichten und Hochzeiten. Meine gefährlichsten Erlebnisse hatte ich in der Antarktis. Dort gab es eine kleine Kirche, ich sollte an Heiligabend das Ave Maria singen. Damals hatte ich grauen Star, wollte aber keine Brille tragen. Wir fuhren am Nachmittag zur Probe, die Sonne schien, ich wollte mich auf einen Stein setzen, um die Sonne zu genießen. Da schrien alle entsetzt auf, ich drehte mich um und sah, dass es kein Stein, sondern ein See-Elefant war. Wenn der zubeißt, ist man in zwei Stunden tot.

Sarah Laux: "Ich habe in der Klinik meinen Körper verlassen" 

Haben Sie ein Lebensmotto?
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste. Das war bei mir immer so, darauf konnte ich bauen. Als Kind war ich immer kränklich, hatte eine Blutkrankheit. Später habe ich mir leider sieben Gallensteine kultiviert, hatte schlimme Koliken. Blutvergiftung, Gallensteine, Sepsis - fünf Mal haben sie mir den Magen aufgeschlitzt, und ich bin gestorben.

Sie sind gestorben?
Ich habe in der Klinik meinen Körper verlassen, sah mich von oben armselig im Bett liegen. Ich hörte wunderbare Klänge, die mich anlockten, mehrere Orchester, wunderschön.

Die Abendzeitung-Schlagzeile vom 10. Oktober 1977.
Die Abendzeitung-Schlagzeile vom 10. Oktober 1977.

Ich vernahm eine Stimme: Wenn Du jetzt weitergehst, kannst Du nie mehr zurück. Ich wollte im Jenseits bleiben, sah aber meine Mutter weinend an meinem Bett zusammenbrechen - und bin zurück in meinen Körper, obwohl ich es nicht wollte. Das war schrecklich, mir ging es lange schlecht. Ich brauchte zehn Jahre, um mich zurück ins Leben zu kämpfen. 1977 hat auch die Nürnberger Abendzeitung auf der Titelseite darüber berichtet, damals war ich unter verschiedenen Pseudonymen erfolgreich - unter anderem als Enny Blank.

Haben Sie Angst vorm Älterwerden?
Der Tod macht mir keine Angst, mit dem Älterwerden beschäftige ich mich gar nicht. Ich erlebe und genieße jeden Tag mehr als früher.

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