Sägebrecht, Semmelrogge & Co.: "Extreme Lieben enden oft dramatisch"
Weltpremiere des Kinowerks "Münter & Kandinsky" (Regie: Marcus O. Rosenmüller) am Freitagabend: Sagenhafte Bilder, starke Farben, Schwabinger Bohéme um die Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter" und im "Russenhaus" in Murnau - und vor allem die brandheiße, zerstörerische Liebe des Künstlerpaares Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Und statt am roten Teppich im Filmtheater am Sendlinger Tor fand das Zusammentreffen der Darsteller, Macher, der VIP-Gäste und der Presse am Gehweg davor statt. Filmfest-like leger und lässig. Schaulustige und Autogrammjäger inklusive.
Marianne Sägebrecht: "Und innen lodert das Feuer"
Stargast der Soiree: Marianne Sägebrecht. In der Verfilmung um die Macht der Farben und die Macht der Liebe Anfang des letzten Jahrhunderts spielt sie die Pensionswirtin der Malerin. "Die Produzenten haben mir die Rolle angeboten, ich habe den kurzen Auftritt bewusst angenommen und mit dem Herzen gespielt! Der Film ist eine große Leistung, ich bin glücklich, dass ich dabei sein darf", so die Vollblutschauspielerin (u.a. "Der Rosenkrieg", "Out of Rosenheim", "Ein ganzes Leben"). Und deutete auf ihren roten Herz-Anhänger. "Außen aus Glas und innen lodert das Feuer! Das ist mein Glücksbringer, den mir mal ein kleiner Junge geschenkt hat - und heute hat er mir Glück gebracht, was das begeisterte Publikum betraf", verriet "die Sägebrecht".

Zigarren- und Hut-König Michael Zechbauer: "Ich brauche keinen Luxus"
Filmproduzentin und Autorin Alice Brauner - ganz in Grannysmithapfelgrün mit eigens angefertigtem "Münter & Kandinsky"-Shirt gekleidet - gab Einblicke in die Entstehung des Kinostreifens: "Im Büro meines Schwiegervaters Peter Zechbauer habe ich, als sehr neugieriger Mensch, vor Jahren hinter einem Vorhang ein Stillleben entdeckt, einen echten Gabriele Münter. Da ich die Malerin nicht wirklich kannte, hab ich mich eingelesen und war fasziniert von ihrer Lebens- und Liebesgeschichte. Zum Filmstart am 24. Oktober erscheint auch unser Buch dazu". Ihr Ehemann, Zigarren- und Hut-König Michael Zechbauer, nickte stolz. Vor zwei Jahren hat er die MZ-Film gegründet, um seine Gattin bei ihrer "CCC Cinema und Television" und ihren zahlreichen Projekten zusätzlich zu unterstützen. Auch ihre beiden Söhne Ben und David arbeiten eifrig im Filmbusiness mit. "Ich habe eine tolle Frau, das weiß sie, und manchmal sag ich es ihr auch! Und es gibt Schlechteres, um sein Geld zu investieren, als in eine Produktionsfirma. Ich brauche keine Jacht und keinen großen Luxus", scherzte "Michi" Zechbauer gegenüber der AZ.
Ferner dabei: die Hauptdarsteller Vanessa Loibl und Vladimir Burlakov, Schauspielerin und Künstlerin Simone Rethel (mit türkisfarben lackierten Fuß- und Fingernägeln). Sie verriet: "Ich bin ein großer Fan von Gabriele Münter! Sie hat mich in meiner Malerei sehr beeinflusst und ich habe sogar ein Porträt von ihr in hohem Alter gefertigt"; sowie die Mitwirkenden Peter Rappenglück (im Film gibt er einen grantelnden Biergartenbesucher) und Bruno Eyron (kam direkt von der TrendSet Messe aus Riem, ist er doch auch Gin-Produzent).

Und Martin Semmelrogge, sportlich mit dem Mountainbike. Gerade hat er in der Bavaria Filmstadt den Foodtruck "Kombüse 96" (nach seiner Paraderolle in "Das Boot") eingeweiht. Jetzt brachte es der Schauspieler, der mit Frau Regine auf Mallorca lebt, auf den Punkt: "Solche extremen Lieben, wie bei Münter und Kandinsky, enden oft dramatisch. Ich bin froh, dass ich so ein Glück mit meiner Regine habe. Wir haben ganz viele Gemeinsamkeiten - Harleyfahren Golfen, Schwimmen bis hin zu unseren Tierheimhunden - und ergänzen uns hervorragend."
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