Ruth Moschner kritisiert Aussage von Christian Lindner: "Ghettoisierung spaltet"

"Kindergrundsicherung. Lindner sieht kaum Spielraum." Ein Foto mit diesen Worten hat die Tagesschau über die Sozialen Medien geteilt. Der Post sorgte für viele Reaktionen – auch Ruth Moschner bewegte die Aussage des Ministers sehr. Die 46-Jährige teilte ihre Gedanken dazu auf ihrem Instagram-Account.
Christian Lindners Aussage sorgt bei Moschner für Unverständnis
Die Fernsehmoderatorin repostete das Bild und schreibt in ihrem Beitrag: In dem Beitrag schreibt Moschner: "'Die Kinderarmut ist oft in der Arbeitslosigkeit der Eltern begründet. Deshalb sind Sprachförderung und Integration der Eltern in den Arbeitsmarkt entscheidend, um die Chancen der Kinder zu verbessern', sagt Christian 'Marie Antoinette' Lindner.'"
Die Moderatorin kann der Aussage des Ministers nicht zustimmen. Laut Moschner stärke diese Entscheidung die Abhängigkeit der Kinder von den Entscheidungen der Eltern.
"Wenn die nicht wollen oder können, dann hat das Kind schon mal direkt verloren. Super, wenn man den Weg so abhängig von der Herkunft macht. Dazu kommt, dass inzwischen viele Kinder bei Alleinerziehenden leben. Die oben genannte Äußerung setzt das einzelne Elternteil doch noch mehr unter Druck. Nach dem Motto, wie? Du schaffst es nicht, dass Dein Kind ein anständiges Leben führen kann? Schäm Dich!".
Ruth Moschner: "Es gibt noch mehr sinnvolle Modelle"
Eine elternunabhängige Kindergrundsicherung würde laut Moschner für große Erleichterung sorgen. Zudem wäre die Grundsicherung ein Garant dafür, dass das Geld auch wirklich bei den Kindern ankommt.
"Und es gibt noch mehr sinnvolle Modelle, wie zum Beispiel eine Art Geldkarte, die jedes Kind mitbekommt. Diese wird monatlich aufgeladen, entweder vom Elternhaus oder eben vom Staat, sodass unangenehme Anträge für Essengeld oder Ausflüge, die bei Kindern zu Scham und Ausgrenzung führen können, wegfallen würden", schreibt Moschner.
Und weiter: "Außerdem halte ich eine Integration der Kinder für genauso relevant, heißt, eine Quote in Schulklassen bestehend aus Flüchtenden, Kindern von Eltern mit Migrationshintergrund, Kindern mit Behinderung und aus finanziell schwächer aufgestellten Haushalten würde für eine wertvolle Bereicherung sorgen. Ghettoisierung spaltet und schürt Neid."
Für Ruth Moschner steht fest: "In der heutigen Gesellschaft brauchen wir mehr denn je Werte wie Respekt, Toleranz und soziales Verhalten. In meiner Grundschule war ich das einzige Mädchen, welches eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten hat. Bis heute ist es so, dass Kinder aus ärmeren Verhältnissen seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten. Das bedeutet, die Aufstiegschancen sind gering bis gar nicht vorhanden. Ich bin davon überzeugt, wir hauen uns damit nicht nur alle selber in die Pfanne. Sonst entgehen tolle Fachkräfte. Natürlich muss nicht jede:r studieren, dennoch sollte jede Person die Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung wählen zu können."