Russell Crowe: "Ich führe gerne Menschen zusammen"

Russell Crowe (51, "Noah") ist seit 2006 stolzer Besitzer eines Rugby-Teams in Australien. Sein Lieblingssport hatte ihn animiert, vor rund neun Jahren eine Mehrheit der South Sydney Rabbitohs zu erwerben, jener Mannschaft, mit der der der Oscar-Gewinner in Sydney aufgewachsen ist. Vor Crowes Einstieg lag der Klub am Boden, heute sind die Rabbithos Champion und die Fans sprechen von einer Goldenen Ära - dank Crowe.
Im Gespräch mit spot on news gestand der Schauspieler, der demnächst mit dem Film "Das Versprechen eines Lebens" (Kinostart 7. Mai) auch sein Regiedebüt feiert, dass "es sich natürlich unglaublich gut anfühlt, das erste Mal seit 43 Jahren die Rugby Liga in Australien zu gewinnen".
Sport ist nicht gleich Sport
Für Crowe, ein langjähriger Sportfanatiker, ist der Erfolg seiner Jugendmannschaft aber mehr als nur ein sportlicher Sieg. "Die Nachbarschaft, in der ich aufwuchs, war ökonomisch sehr gesplittet. Viel Armut, gepaart mit den teuersten Grundstückpreisen in Sydney. Eine sehr komplexe Gegend mit vielen Herausforderungen", so Crowe.
"Sport in Australien verbindet Gemeinden. Deshalb ist der Erfolg unseres Teams auch ein Erfolg für unsere Gemeinde", berichtet der Hollywood-Star weiter. "Wir blicken auf einmal alle in dieselbe Richtung, die Differenzen werden zur Seite geschoben, weil uns unsere Mannschaft auf einer Ebene verbindet, die weitaus tiefgreifender ist als nur ein Rugby-Feld."
Dass sich Crowe bei solchen Äußerungen wie ein Politiker anhört, stört ihn nicht. Im Gegenteil. "Es ist unglaublich befriedigend, Menschen zusammenzubringen, sie für ein gemeinsames Ziel zu begeistern. Sport kreiert so viel mehr als nur Siege und Niederlagen."
Er fühlt sich auch hinter der Kamera wohl
Auf sein Regiedebüt angesprochen, verriet Crowe, dass es für ihn "eigentlich immer nur eine Frage der Zeit war, bis ich hinter die Kamera trete. Ich habe jetzt seit meinem neunten Lebensjahr vor der Kamera gestanden, das gibt reichlich Erfahrung".
In seinem neuen Film geht es um einen australischen Farmer, der sich nach der Schlacht von Gallipoli in der Türkei auf die Suche nach seinen Söhnen macht. Die Story ist fiktional, sorgte aber dennoch bereits im Vorfeld für einige historische Kontroversen, da Crowe angeblich den Genozid von nicht-türkischen ethnischen Gruppen in der Türkei während des Ersten Weltkrieges völlig vernachlässige.
Crowes Verteidigung: "Das hat mit meiner Geschichte überhaupt nichts zu tun. Wir erzählen hier die Story eines Vaters, der seine Söhne im Krieg sucht. Als Vater von zwei Jungen hat mich diese Legende persönlich angesprochen. Wir wollten mit unserem Film keine Geschichtsstunde abliefern."