Ruhige Wiesn geht zu Ende

Ein Traumstart bei Sonnenschein, Regen zum Ende - doch das hielt die Gäste nicht ab: Zum Oktoberfest kamen so viele Besucher wie im Vorjahr. Sie feierten friedlich - und waren beim Bierkonsum recht diszipliniert.
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Hoch die Maß.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa 19 Hoch die Maß.
Zug der Böllerschützen.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Zug der Böllerschützen.
Böllerschützen auf den Stufen der Bavaria - sie kündigen das Ende der Wiesn an.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Böllerschützen auf den Stufen der Bavaria - sie kündigen das Ende der Wiesn an.
Auch nach der Pleite gegen Hoffenheim - Thomas Müller und Karl-Heinz Rummenigge haben ihr Lachen nicht verloren.
Matthias Balk/dpa/dpa 19 Auch nach der Pleite gegen Hoffenheim - Thomas Müller und Karl-Heinz Rummenigge haben ihr Lachen nicht verloren.
Ausgelassen in Lederhosen: Thomas Gottschalk singt.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Ausgelassen in Lederhosen: Thomas Gottschalk singt.
Der Terminator dirigiert: Arnold Schwarzenegger auf dem Oktoberfest.
Ursula Düren/dpa/dpa 19 Der Terminator dirigiert: Arnold Schwarzenegger auf dem Oktoberfest.
Ursula Karven (l-r), Viktoria Lauterbach und Viviane Geppert feiern bei den "Madlwiesn" im Schützenfest Zelt.
Ursula Düren/dpa/dpa 19 Ursula Karven (l-r), Viktoria Lauterbach und Viviane Geppert feiern bei den "Madlwiesn" im Schützenfest Zelt.
Elyas M’Barek (2.v.l.) hat Spaß.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Elyas M’Barek (2.v.l.) hat Spaß.
Kein leichter Job: Wiesn-Bedienung.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Kein leichter Job: Wiesn-Bedienung.
Abgehoben.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Abgehoben.
Volles Haus.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Volles Haus.
Ganz ohne Regen ging das Oktoberfest nicht über die Bühne.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Ganz ohne Regen ging das Oktoberfest nicht über die Bühne.
Wenn es Nacht wird auf dem Oktoberfest...
Tobias Hase/dpa/dpa 19 Wenn es Nacht wird auf dem Oktoberfest...
Der Löwe und die Gondel: Oktoberfest 2019.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa 19 Der Löwe und die Gondel: Oktoberfest 2019.
Abgedreht.
Tobias Hase/dpa/dpa 19 Abgedreht.
Luftballons steigen beim Platzkonzert der Wiesenwirte über der Bavaria Statue auf.
Lino Mirgeler/dpa/dpa 19 Luftballons steigen beim Platzkonzert der Wiesenwirte über der Bavaria Statue auf.
Schönstes Wetter auf der Wiesn.
Felix Hörhager/dpa/dpa 19 Schönstes Wetter auf der Wiesn.
Festzelt-Stimmung.
Sven Hoppe/dpa/dpa 19 Festzelt-Stimmung.
Bisher gehen die Organisatoren davon aus, dass es dieses Jahr wieder ähnlich zugehen wird wie auf der Wiesn 2019. (Symbolbild)
Felix Hörhager/dpa 19 Bisher gehen die Organisatoren davon aus, dass es dieses Jahr wieder ähnlich zugehen wird wie auf der Wiesn 2019. (Symbolbild)

München - Leicht verregnet, friedlich und rekordfrei geht das Oktoberfest in diesem Jahr zu Ende. Nach Schätzung der Festleitung drängten in den zwei Festwochen rund 6,3 Millionen Gäste auf das Volksfest - so viele wie im Vorjahr.

"Es war eine schöne Wiesn", sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Sonntag zum Abschluss des Volksfestes. Wirte und Schausteller seien sehr zufrieden. "Wir haben eine friedliche Wiesn gehabt mit einem entspannten und gut gelaunten Volksfestpublikum."

Die Wiesn sei "als Gesamtkunstwerk neu entdeckt worden", sagte Baumgärtner. "Es wird wieder mehr aus den Zelten herausgegangen in die Schaustellerstraße" - um dort in historische Karussells oder moderne Hightech-Fahrgeschäfte zu steigen. Alle Generationen seien da gewesen, "vom Kleinkind bis zu Oma und Opa".

Unter den fast 3800 Fundsachen war auch dieses Jahr wieder ein Gebiss - es fehlt auch mit steigenden Transplantationskünsten der Zahnärzte nie. Bei den Trachten waren edlere Stoffe angesagt - anstatt greller Farben, Glitzer und Perlen. Der Hendlhut erlebte einen neuen Boom - und die Italiener entdeckten den klassischen Filzhut neu.

Auch die Prominenz feierte an den 16 Festtagen kräftig mit. Politiker, Schauspieler und TV-Größen zeigten sich in mehr oder minder traditionellen Trachtenoutfits. Der FC Bayern musste freilich einmal mehr mit Frust aufs Oktoberfest. Spieler, Trainer und Führung kamen - in Lederhosen - nach einem 1:2 gegen Hoffenheim im Bierzelt an.

Eine Woche zuvor hatten die Wiesngäste vergeblich auf einen besonderen Gast gewartet: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama, der zur Gründermesse "Bits & Pretzels" in München war, reiste ohne Wiesnbesuch wieder ab.

Die Gäste kamen mit gutem Appetit und verzehrten wie im Vorjahr 124 Ochsen sowie 29 Kälber (2018: 27). Zugleich wurde laut Festleitung mehr Vegetarisches und Öko-Essen verzehrt. Dafür waren die Gäste zurückhaltender beim Bier: 7,3 Millionen Maß rannen durch durstige Kehlen, 200.000 weniger als im Vorjahr. Neues In-Getränk mit weniger Kalorien und Alkohol: "Saures Radler" mit Mineralwasser statt Limo.

In der Wiesn-Sanitätswache mussten die Helfer zwar mit 6592 mehr Patienten behandeln - aber weniger Bierleichen: Die Aicher Ambulanz Union registrierte rund 600 alkoholbedingte Intoxikationen, fast 120 weniger als im Vorjahr.

Trotzdem gab es bei den Alkoholfahrten einen Rekord: 774 Mal wurden Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss gestoppt - 414 von ihnen allein auf E-Tretrollern. Bei 469 Verkehrsteilnehmern wurde der Führerschein sofort sichergestellt, davon 254 E-Scooter-Fahrer. Viele betrachteten die Fahrzeuge nicht als ernstzunehmendes Verkehrsmittel, sondern als Lifestyle-Produkt oder Spielzeug, sagte der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins. Im Vorjahr hatte es 332 Alkoholfahrten und 192 sichergestellte Führerscheine gegeben. Da spielten die Scooter aber noch keine Rolle.

Die Polizei meldete einen leichten Rückgang der Straftaten um ein Prozent auf 914. Allerdings mussten die Beamten öfter ausrücken (1915, 2018: 1786). Das zeige, dass die Gäste schon in potenziellen Konfliktsituationen die Polizei alarmierten, sagte da Gloria Martins.

Es gab weniger Taschendiebstähle. Dafür stiegen Sexualdelikte leicht (45, 2018: 42). Teils wurden Täter in flagranti erwischt, dreimal verhinderten Einsatzkräfte ein Sexualdelikt. 263 Mal kam es zu Körperverletzungen (2018: 256), 32 Mal schlugen Gäste mit dem Maßkrug zu (2018: 27). Dennoch sei das Volksfest angesichts der Menschenmassen und des Alkoholkonsums extrem sicher, sagte da Gloria Martins. Welche Kräfte Alkohol freisetzen kann, erlebten die Beamten auf der Wiesnwache: Ein Mann riss eine Zellentür heraus - ein anderer eine Kloschüssel.

Mehr Zulauf erlebte mit 550.000 Gästen (2018: 500 000) auch die Oide Wiesn, vielleicht trieb Wehmut die Menschen auf diesen traditionelleren Teil des Volksfestes. Denn die "Oide" muss 2020 wie alle vier Jahre dem Zentral-Landwirtschaftsfest der Bauern weichen.

Wiesn-Hit: Fehlanzeige. Stattdessen seien Oldies und Klassiker gespielt worden, sagte Baumgärtner. Er hatte grundsätzlich geworben, den Fokus beim Wiesnbesuch mehr auf Qualität zu legen. Er findet: "Ich glaube, wir haben eine wirkliche Qualitätswiesn geschafft."

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