Royaler Skandal? Prinz Charles erhielt Koffer mit drei Millionen Euro

Ist das der übliche Weg, Geld (für Spenden) anzunehmen? Wohl kaum. Schon gar nicht für einen zukünftigen König. Thronfolger Prinz Charles hat mehrfach Koffer mit Bargeld vom Ex-Premierminister von Katar angenommen. Drei Millionen Euro waren in den drei Gepäckstücken.
Autorenprofilbild Steffen Trunk
Steffen Trunk
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Prinz Charles bei einer Rede während des 70. Thronjubiläums der Queen
Prinz Charles bei einer Rede während des 70. Thronjubiläums der Queen © imago/Cover-Images

Die "Sunday Times" enthüllt, dass Prinz Charles zwischen 2011 und 2015 drei Koffer mit je einer Million Euro Bargeld angenommen hat. Die drei Gepäckstücke waren prall gefüllt mit 500-Euro-Scheinen. Übergeben wurden die Koffer vom damaligen Premierminister von Katar, dem Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani.

Camilla und Charles äußern sich zu Geldkoffern aus Katar

Der mediale Druck ist zu groß geworden. Das "Clarence House" (dort wohnen Charles und Camilla) nimmt jetzt selbst Stellung zum pikanten Medienbericht der britischen Zeitung. Charles und Camilla bestätigen eine einmalige Übergabe im Jahr 2015. Das Geld sei direkt auf ein Bankkonto von Charles‘ Stiftungsfonds ("Prince of Wales’s Charitable Fund") eingezahlt worden, heißt es.

Bargeld in Koffern angenommen: Aktion eines Thronfolgers würdig?

Solch eine Zahlung samt Bargeld-Übergabe sei nicht illegal, berichtet die "Sunday Times", aber doch ziemlich unüblich und vor allem ungewöhnlich. Die Königsfamilie darf laut Schenkungspolitik Spenden und größere Summen für Wohltätigkeitsorganisation annehmen, aber eigentlich als Scheck. Doch ist solch eine Heimlich-Aktion für einen Thronfolger standesgemäß? Kann die Bevölkerung Prinz Charles (73) noch trauen?

Der älteste Sohn von Königin Elizabeth II. gilt als nicht favorisierter nächster Monarch. Die Mehrheit der Briten wollen William auf dem Thron sitzen sehen. Charles wird nach dem Tod der unerschütterlichen und unantastbaren Queen einige Mühe haben, die Monarchie zukunftsfähig auszugestalten und das weitere Abbröckeln des Commonwealth zu verhindern. Die britische Monarchie wird nach dem Tod der Queen vor massiven Problemen stehen (die Gründe lesen Sie hier).

Charles' Stiftung behauptet: Zahlung war erlaubt

Rechnungsprüfer der Stiftung haben die Mega-Spenden des Scheichs damals freigegeben. "Wir haben die damaligen Vorgänge untersucht und können bestätigen, dass damalige Treuhänder des Stiftungsfonds die Spenden und die Beziehung zum Spender diskutiert haben. Nach einer speziellen Untersuchung wurden die Zahlungen erlaubt. Es gab kein Führungsversagen", so der Vorsitzenden Sir Ian Cheshire. Zwei Mitarbeiter sollen das Geld von Hand gezählt haben.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die "Sunday Times" sieht in ihren Enthüllungen einen royalen Skandal. Die Zeitung stellt die ernsthafte Frage, wie gut das persönliche Urteilsvermögen von Charles überhaupt ist. Außerdem: Hat der 73-Jährige die Herkunft solcher großen Summen hinterfragt? Agiert Großbritannien als großes westliches Land überhaupt noch unparteiisch auf der Weltbühne?

Scheich Hamad war bis 2013 Premierminister von Katar und ist noch heute regelmäßig in England. Großbritannien gilt als sein zweites Zuhause. Schon unter seiner Regentschaft flossen große Geldsumme nach London.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Futurana am 26.06.2022 17:59 Uhr / Bewertung:

    Ja und ? Ist nicht illegal. So what? Neid ? Jede Charity Organisation benötigt Geld.

  • Kangaroo am 26.06.2022 17:42 Uhr / Bewertung:

    Ist doch egal. König wird der doch eh' nie. Selbst seine Mutter will ihn vermutlich nicht als König, sonst hätte sie ihm doch längst den Thron überlassen.

  • Der wahre tscharlie am 26.06.2022 15:28 Uhr / Bewertung:

    "Solch eine Zahlung samt Bargeld-Übergabe sei nicht illegal, berichtet die "Sunday Times", aber doch ziemlich unüblich und vor allem ungewöhnlich."

    Dann versteh ich nicht ganz, auf was die "Sunday Times" überhaupt hinaus will.
    Ich möchte nicht wissen, wieviel Geldbeträge in Europa und in Koffern täglich den Besitzer wechseln.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.