Gagen-Streichung bei "Rosenheim-Cops": Marisa Burger ärgert sich über Sparmaßnahmen

Über Geld spricht man nicht. Das sieht die "Rosenheim-Cops"-Darstellerin Marisa Burger anders. In einem Interview plaudert die Schauspielerin über die Gagen in der Branche. In ihren Augen läuft hier nicht alles fair ab.
Felicitas Breiteneicher |
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Marisa Burger spricht in einem Interview über Gagen-Kürzungen bei den "Rosenheim-Cops". Doch das ist nicht das einzige, worüber sie sich aufregt.
Marisa Burger spricht in einem Interview über Gagen-Kürzungen bei den "Rosenheim-Cops". Doch das ist nicht das einzige, worüber sie sich aufregt. © BrauerPhotos

Marisa Burger ist seit der ersten Folge ein Teil der "Rosenheim-Cops"-Familie. Als Frau Stockl begeistert sie ihre Fans immer wieder aufs Neue. Doch in all den Jahren hat sich beim ZDF wohl einiges geändert. Und die Schauspielerin ist nicht mit jeder Veränderung einverstanden. In einem Interview sprach sie nun über genau diese Dinge.

Marisa Burger spricht im Interview über ihre Gage beim "Die Rosenheim-Cops"

Die Münchner Schauspielerin Marisa Burger bzw. die Rolle Miriam Stockl ist aus der Vorabend-Serie "Die Rosenheim-Cops" gar nicht mehr wegzudenken. Derzeit laufen die Dreharbeiten für die 24. Staffel und die 50-Jährige war von Beginn an mit dabei. Was eigentlich als kleine Rolle begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Hauptrolle.

Da dürfte die Gage bei Burger üppig ausfallen – oder doch nicht? Die "SZ" sprach mit der Schauspielerin genau über dieses heikle Thema und traf dabei wohl einen wunden Punkt. Denn offenbar läuft es in der Branche nicht fair ab. So sieht es zumindest Marisa Burger. Was ist ihrer Meinung nach das Problem?

"Rosenheim-Cops"-Darstellerin verrät: Newcomer haben es schwer in der Branche

Im Gespräch mit der "SZ" verriet Marisa Burger zwar nicht, wie viel sie verdient. "Darüber spricht man nicht", erklärte sie auf Nachfrage. Allerdings plauderte sie über die üblichen Gagen in der Branche: "Je nach Art der Schauspielausbildung, Qualifikation und Alter liegt die Anfangsgage zwischen 600 und 1000 Euro pro Drehtag."

"Bei bereits sehr erfahrenen Schauspielern sind es im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und quer durch alle Sendezeiten meines Wissens nach durchschnittlich 2000 Euro bis zu 4000 Euro, bei einigen auch höher", meinte sie weiter. Doch das sei in ihren Augen nicht gerecht, denn Newcomer hätten meist nur wenige Drehtage und könnten nur schwer von dem Geld leben. 

"Schauspielerei ist ja kein Hobby": Burger ist verärgert über die Kürzungen

Dazu käme noch, dass von der Produktion immer weniger Drehtage geplant wären: "Die Produzenten versuchen, mit immer weniger Drehtagen auszukommen. Bei den 'Rosenheim-Cops' haben wir mal mit zwölf Drehtagen pro Folge angefangen. Mittlerweile sind wir bei 6,3 Tagen für 45 Minuten Sendezeit." Da sei es den kleineren Rollen kaum noch möglich, über die Runden zu kommen. 

"Das ist besonders für die jüngeren Kollegen und Kolleginnen ein Problem. Schauspielerei ist ja kein Hobby, sondern ein Beruf, und der sollte ordentlich bezahlt werden", stellte die 50-Jährige energisch klar. Natürlich weiß sie auch, dass sie in einer privilegierten Lage sei, weil sie schon lange für das ZDF arbeite. 

Klassendünkel in der Branche: "Gagen sind mit einer Höchstgrenze gedeckelt"

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es mit Ärger weiter. Denn nicht nur die Drehtage wurden in der Vergangenheit gekürzt. "Was mich allerdings wirklich ärgert, ist, dass die Gagen für Wiederholungen gestrichen wurden", empörte sich Marisa Burger in der "SZ". Nun schien sich die Schauspielerin wirklich in Rage geredet zu haben.

Was Burger außerdem noch stören würde, sei das "Klassendünkel" in der Branche: "Hinzu kommt leider, dass die Gagen im Vorabendprogramm inzwischen mit einer Höchstgrenze gedeckelt sind, was bedeutet, dass man nicht mehr nach oben verhandeln kann." Da hätten es die 20.15-Uhr-Schauspieler leichter. Die hätten in der Regel mehr Rechte und würden auch besser bezahlt werden. 

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Marisa Burger über ihre Rolle: "Sie kann nichts anderes"

Das Ansehen der Vorabend-Darsteller scheint nicht sehr hoch zu sein. Doch der Erfolg der Serie, die bald schon in die 24. Runde startet, spricht für sich selbst. Und selbstverständlich ist auch Marisa Burger, als Miriam Stockl, mit dabei. Die Fans können sich also wieder auf ihren berühmten Satz "Es gabat a Leich" freuen.

Den Satz brachte die 50-Jährige sogar selbst in die Serie mit ein. Die sympathische Sekretärin liegt der Schauspielerin nach all den Jahren sehr am Herzen. Doch nicht alles, was die Rolle mitbringt, ist positiv für Marisa Burger. Denn sie wird stets in die Stockl-Nische geschoben: "Die denken: Sie kann nichts anderes."

"Wenn der Dreh vorbei ist, entstockle ich mich": So tickt die Schauspielerin privat

Darunter leidet die 50-Jährige immer wieder. Im Interview stellte sie klar: "Das ist natürlich Quatsch. Ich bin Schauspielerin, ich spiele nie mich selbst, sondern immer eine Rolle." Natürlich brachte sich Marisa Burger in die Rolle mit ein und ließ sie wachsen. Schlussendlich sei Frau Stockl aber eine Kunstfigur.

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"Wenn der Dreh vorbei ist, entstockle ich mich. Ich nehme die Rolle nicht mit nach Hause. Das gelingt mir sehr gut", verriet sie offen. Dann widmet sich Burger anderen Dingen. Sie schrieb erst vor Kurzem ihre Lebensgeschichte "Vergiss nie, wie dein Herz am Anfang war" auf. Außerdem: "Ich spreche Hörspiele ein, mit Max Müller arbeite ich im Musikverein Wien." 

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10 Kommentare
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  • Geradeaus-Denker am 09.06.2024 20:19 Uhr / Bewertung:

    Augen auf beim der Berufswahl!

    Wenn erst die KI kommt, braucht man auch kaum noch Schauspieler*innen; vor allem nicht für seichte Unterhaltung im Fernsehen.

  • Wolff am 04.06.2024 12:48 Uhr / Bewertung:

    Was diese Weltklasse-Schauspieler wohl verdienen würden, wenn nur die "Fans" dieses Klamauks das alles finanzieren müssten?

    Wer hat sie gewzungen, Schauspielerin zu werden? Wer hat ihr erzählt, dass alles Schauspieler das große Geld verdienen?

    Und jeden Tag wird nur noch mehr von dem gleichen Schrott produziert, nur um den Leuten das Gefühl zu geben, es wäre was "Neues".

  • LeoL am 04.06.2024 11:24 Uhr / Bewertung:

    Leider liegt es nicht am Produzenten (auch wenn das so schön klingt, daß der sich die Taschen voll macht), sondern an den Budgets der ÖR. Da hat sich seit 20 Jahren nichts verändert. Freie Mitarbeiter wie Cutter oder Redakteure bekommen einen Lohn, der sich bei ehrlicher Rechnung (Zeitaufwand) sehr dem Mindestlohn nähert, während der Großteil der GEZ-Gebühren in den Pensionskassen verschwindet. € 350/ Tag und bitte davon noch Krankenkasse etc bezahlen. Was da nach Steuern übrigbleibt, mag sich jeder ausrechnen. Zum Leben reicht es nicht, wenn man dazu auch nur auf die unstete Beschäftigung zählen darf.

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