Romy Schneider und Marlene Dietrich - für Udo Walz unvergesslich

Carla Bruni, Gwyneth Paltrow, Inge Meysel oder Marlene Dietrich - Udo Walz hat sie alle kennen gelernt. In seinem Buch "Udo Walz, Coiffeur: Jede Frau ist schön" erzählt er von seinem Aufstieg zum Promi-Friseur und den Begegnungen mit den großen Stars.
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Friseur Udo Walz schneidet auch Angela Merkel die Haare.
ddp images Friseur Udo Walz schneidet auch Angela Merkel die Haare.

Udo Walz (70) ist der bekannteste Friseur Deutschlands. In seinem Buch "Udo Walz, Coiffeur: Jede Frau ist schön" (Bastei Lübbe, Quadriga, 256 Seiten, 24,99 Euro), das am 8. Oktober erscheint, erzählt er aus seinem Leben: Von seinem Aufstieg vom "stinkfaulen" Schüler zum Star und von seinen Begegnungen mit den Reichen und Schönen dieser Welt. Walz spricht aber auch über sein Zusammentreffen mit RAF-Terroristin Ulrike Meinhof 1970, die sich von ihm blond färben ließ, weil sie auf den Fahndungsplakaten mit dunklen Haaren abgelichtet war. Im Interview mit spot on news erklärt der Promi-Friseur, ob er mit 70 an den Ruhestand denkt und welche Stars für ihn unvergesslich bleiben.

"Bei Anruf Udo" - Udo Walz bei "Circus Halligalli" sehen Sie in diesem MyVideo-Clip

 

Manchmal sei der Besuch bei Ihnen im Salon fast wie eine Therapiestunde, schreibt Barbara Becker in Ihrem Buch. War es für Sie selbst auch ein Stück Therapie, ein Buch über Ihr Leben zu verfassen?

 

Udo Walz: Eine Therapie würde ich das nicht nennen. Dennoch kamen mir Situationen wieder in Erinnerung, die ich schon fast vergessen hatte. Das hat mich sehr gefreut, denn dadurch liest man in meinem neuen Buch einige Kapitel, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden.

 

Es gibt Frauen, die extra aus den USA nach Berlin reisen, um bei Ihnen einen Termin wahrzunehmen. Wundern Sie sich manchmal selbst noch über Ihren Aufstieg vom "stinkfaulen" Schüler aus Schwaben zum Prominenten?

 

Walz: Stinkfaul... Die Schule war nun mal nicht mein Liebling. Ich wundere mich und zugleich macht es mich auch heute noch stolz, wenn ich sehe, was ich erreicht habe. Durch meine Umtriebigkeit habe ich im Laufe der Jahre viele Menschen, Bekannte und Freunde kennengelernt. Dadurch habe ich unter anderem Kontakte zu US-amerikanischen Freunden bekommen, die mich weiterempfohlen haben oder durch Hören-Sagen zu mir gekommen sind - bis heute ist das so.

 

Sie leben schon sehr lange in Berlin, haben in Ihrem Buch beschrieben, wie sich die Stadt verändert hat. Wie haben Sie den Mauerfall erlebt?

 

Walz: Ich saß mit Freunden - wie jeden Abend - im Restaurant und da kamen Menschen in das Lokal, die uns erzählten, dass die Mauer gefallen ist. Wir hielten das für einen Scherz. Doch draußen liefen tatsächlich Menschen aus der DDR durch die Fasanenstraße und alle umarmten sich. So kam auch ich ins Gespräch mit einer Familie aus Thüringen (glaube ich), die ich dann spontan bei mir hatte übernachten lassen, weil sie nicht wussten, wo sie waren und wo sie schlafen sollten. Das werde ich nie vergessen.

 

"Jede Frau ist schön" ist Ihr Motto - schießt Ihnen beim Anblick einer Frau immer sofort durch den Kopf, welche Frisur zu ihr passt?

 

Walz: Meistens ja, ich beurteile das oft an ihrer Kleidung. Nach einem ausgiebigen Beratungsgespräch behalte ich oft recht mit meiner ersten Einschätzung. Selten liege ich daneben. Ich freue mich darüber, wenn ich sehe, wie meine Kundinnen den Salon fröhlich und auch ein bisschen stolz wieder verlassen.

 

Sie arbeiten seit über 50 Jahren als Friseur. Gibt es Frisuren-Trends, die Sie als Ihre Highlights bezeichnen würden und was haben Sie immer abgelehnt?

 

Walz: Das Highlight war für mich immer der Bob in allen Variationen. Der erste Bob, wenn auch ein wenig abgewandelt, war der von Romy Schneider. Abgelehnt - und das tue ich bis heute - ist die Dauerwelle. Die ist in meinen Salons nicht erwünscht.

 

Sie schreiben über Ihre Arbeit, Begegnungen und Freundschaften mit prominenten Frauen wie Carla Bruni, Demi Moore, Gwyneth Paltrow, Inge Meysel, Romy Schneider oder Marlene Dietrich. Gibt es unter den vielen prominenten Schönheiten eine, die sie als herausragend bezeichnen würden?

 

Walz: Herausragend würde ich in unvergesslich umwandeln wollen. Romy Schneider, Marlene Dietrich und Maria Callas... Das bleibt unvergesslich und einzigartig.

 

1970 erschien Ulrike Meinhof bei Ihnen, um sich die Haare färben zu lassen. Wie haben Sie sie damals erlebt?

 

Walz: Gar nicht! Ich hatte sie damals nicht erkannt. Sie bestand darauf, dass ich ihre Haare färbe. Obwohl ich ihr davon abgeraten hatte, setzte sie sich durch. Im Nachhinein wusste ich ja auch, warum.

 

Selbst die Queen zieht Sie als Friseur in Betracht. Gibt es eine prominente Dame, die Sie unbedingt einmal frisieren wollen?

 

Walz: Gerne Dolly Parton. Ich war auf ihrem Konzert hier in Berlin vor drei Monaten, sie war schon immer meine Wunschkandidatin.

 

Sie selbst träumen auch davon, ein Schlossherr zu werden. Wie und wo stellen Sie sich Ihr Traumschloss vor?

 

Walz: Es gibt keinen bestimmten Ort. Ich muss es sehen und das Gefühl bzw. die Energie in mir spüren, die mir sagen: Hier und jetzt ist es perfekt.

 

Sie leben mit Ihrem langjährigen Partner seit 2008 in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Warum finden Sie, dass "nur Mann und Frau wirklich heiraten können"?

 

Walz: Das ist eben so, ich finde nur Mann und Frau können heiraten. Ich bin diesbezüglich sehr altmodisch. Ich bekomme immer wieder Mails oder Briefe, in denen sich homosexuelle Verbände, Frauen oder Männer über meine Aussage ärgern. Aber das ist nun mal mein Empfinden, dazu stehe ich auch.

 

Ihre Tipps für eine glückliche Beziehung sind getrennte Schlaf- und Badezimmer. Was ist Ihnen in Ihrer Beziehung ansonsten besonders wichtig?

 

Walz: Vertrauen! Ohne das geht es nicht. Damit meine ich nicht nur das Fremdgehen. In einer Partnerschaft kommt es auf wesentlich wichtigere Dinge an und zu denen gehört das Vertrauen. Sollte mir mal etwas passieren, brauche ich jemanden an meiner Seite, auf den ich mich 100 Prozent verlassen kann und auch andersherum. Loyalität und Ehrlichkeit folgen gleich nach dem Vertrauen.

 

Sie bezeichnen Ihre Arbeit als Berufung. Haben Sie schon mal einen Gedanken an das Thema Ruhestand verschwendet?

 

Walz: Nein noch nie. Dafür fühle ich mich noch zu jung. Ich denke eher über Veränderungen und Mehrwert nach. Vielleicht eröffne ich noch ein kleines Hotel in einem Schloss? Wer weiß, ich lasse mich überraschen...

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