Romano Ricci im AZ-Interview: Der Frauenversteher
Romano Ricci, Urenkel der berühmten Designerin Nina Ricci, ist einer der begehrtesten Junggesellen. Seit sechs Jahren hat er sein eigenes Parfum-Label. Im Tantris spricht er über – na, klar: die Frauen
Eigentlich wollte er Rennfahrer werden, doch mit 22 Jahren merkte er, dass die Parfum-Gene überwiegen: Romano Ricci (34), Urenkel der weltberühmten Designerin Nina Ricci (†1970), die ganze Frauengenerationen mit ihrem Duft „L’Air du Temps“ begeisterte, hat 2006 sein eigenes Label gegründet. „Juliette Has a Gun“ ist mittlerweile Kult – jetzt kommt sein sechstes Parfum auf den Duft-Markt: „Mad Madame“. Im Zwei-Sterne-Lokal Tantris stellte es der smarte Romano vor – er gilt als einer der begehrtesten Junggesellen von Paris.
AZ: Monsieur Ricci, wie duftet München?
ROMANO RICCI: Meine Mutter kommt aus München, deswegen war ich schon oft hier. Mindestens ein Mal pro Jahr. München riecht grün, so natürlich. Nur das Oktoberfest riecht deutlich anders, sehr verrückt, dort war ich vor 25 Jahren – in Lederhose. Stimmt es, dass hier die meisten schönen Single-Frauen leben?
Ja, absolut.
Warum?
Weil eine schöne Stadt schöne Menschen anlockt. Sie gelten als Frauenversteher ...
...Ich bin mit vielen Frauen aufgewachsen. Meiner Mutter und drei Schwestern. Ich hatte also schon früh die Chance auf einen intimen Einblick.
Verstehen Sie die Frauen?
Ich glaube, heute ist eine gute Zeit für die Frauen. Sie können eine neue Freiheit genießen – das ist ein Vorteil, für viele aber auch ein Problem.
Wieso ein Problem?
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zu viele Möglichkeiten können überfordern. Ich kenne Frauen, die keine Wahl treffen wollen. Die leider nicht wissen, was sie mit oder aus ihrer Freiheit machen. Sie sind einerseits romantisch, haben das Cinderella-Syndrom, andererseits wollen sie ausbrechen, was anderes machen, als man von ihnen erwartet.
Wie groß war der Druck bei Ihnen, wenn man aus so einer großen Fashion-Familie kommt?
Ich bin mit Mode und Düften groß geworden – und mir war das Privileg auch klar, aus so einer berühmten Familie zu stammen. In der Realität gab es jedoch auch Kämpfe, da war nicht alles nur Glamour. Aber es gab nie Druck. Meine Urgroßmutter habe ich leider nicht kennen lernen können, doch ich habe viel von ihr gehört. Eine tolle Frau. Ich mache Parfums nicht wegen ihr, sondern weil ich mich so ausdrücken kann. Ein Duft ist wie ein durchsichtiges Outfit.
Der schlimmste Geruch?
Grapefruit. Riecht wie Schweiß.
Träumen Sie von einer eigenen Familie?
Logo! Aber derzeit habe ich dafür keinen Platz in meinem Leben. Ich habe ein Label in 50 Ländern, das erfordert Arbeit.
Wie erobert Sie eine Frau?
Mit ihren Augen. Es liegt alles in den Augen. Ich hatte echt schon viele, wahnsinnig unterschiedliche Frauen. Wie meine Traumfrau aussieht, weiß ich nicht. Die einzige Regel, die es bei Frauen gibt, ist, dass es keine Regel gibt.