Roman Polanski: "Schwarzer Humor in Polen populärer"
Los Angeles - "Tanz der Vampire", "Der Pianist", zuletzt "Der Gott des Gemetzels" - der Regisseur Roman Polanski (80) hat in seiner langen Karriere einige Klassiker geschaffen. Und das, obwohl seiner Ansicht nach viele seiner Filme vom Publikum nicht so ganz verstanden wurden, wie er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" nun in einem Interview sagte. "Ja, das ist so. Sehr oft", antwortete er auf die Frage, ob seine Filme oft lustiger gemeint seien, als sie aufgefasst werden: "Das passiert mir aber auch in Gesprächen - dass mein Gegenüber meine Witze nicht versteht."
So sei etwa auch der bekannte - und durchaus etwas verstörende Film - "Der Mieter" aus dem Jahr 1976 als "eine Art Satire" gemeint gewesen. Es handle sich um "schwarzen Humor", erklärte Polanski rückblickend. "Ich weiß nicht - schwarzer Humor ist irgendwie populärer in Polen als in vielen anderen Ländern", sagte der in Polen sozialisierte Regisseur.
Polanskis neuer Film "Venus im Pelz" kommt am Donnerstag in die deutschen Kinos. Der Streifen, der laut Polanski "offensichtlich" eine Komödie ist, hat auch feministische Elemente, wie zu lesen ist. Ein Thema, zu dem der Regisseur eine klare Meinung hat: Jene Art von "Feminismus, die versucht, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufzulösen" hält er "für eine große Idiotie". "Das leugnet die Evolution", sagte er der Zeitung. "Wir haben uns als Gattung entwickelt - und nicht nur wir - eben weil die Rollen unterschiedlich waren."
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