Rolf Eden mit 92 Jahren gestorben

Er galt als der letzte große Playboy Deutschlands, nun ist Rolf Eden tot.
von  AZ/dpa
Rolf Eden ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Rolf Eden ist im Alter von 92 Jahren gestorben. © Imago/twinkle

Berlin - Er galt als der letzte große Playboy Deutschlands: Rolf Eden. Am Donnerstag starb die Nachtklub-Ikone und Geschäftsmann im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Berlin.

"In Dankbarkeit für ein langes und erfülltes Leben müssen wir nun Abschied nehmen und möchten um Respekt und Rücksicht in der Trauerzeit, gegenüber der Familie bitten“, heißt es in einem Statement seiner Familie, welches am Freitagnachmittag veröffentlicht wurde.  Zuvor hatten "Bild" und "B.Z." berichtet. Zu den genauen Todesumständen des 92-Jährigen ist bislang noch nichts bekannt.

1933 vor den Nazis nach Palästina geflohen

Rolf Eden kam am 6. Februar 1930 als Rolf Sigmund Sostheim in Berlin als Sohn einer jüdischen Familie auf der Welt. Nach der Machtergreifung der Nazis floh die Familie im Jahr 1933 nach Palästina.

Anfang der 50er-Jahre lebte Eden in Paris und verdiente dort sein Geld u.a. als Musiker und Kellner und wirkte als Statist bei Filmproduktionen mit. 1956 las Eden eine Anzeige in der Zeitung, in der es hieß, dass jeder im Ausland lebende Berliner ein Begrüßungsgeld in Höhe von 6.000 Mark erhalten solle, der nach West-Berlin zurückkehre.  Eden nahm dies zum Anlass, in seine Geburtsstadt zurückzukehren.

In Berlin holt er sich den Ruf als Playboy

Dort begann seine Karriere als Geschäftsmann und Nachtklub-Besitzer. Eden legte in seinen Clubs großen Wert auf viel nackte Haut bei den Frauen, seine weiblichen Angestellten liefen oben ohne durch seine Etablissements. Dies brachte ihm auch den Ruf des Playboy ein, den er bis zu seinem Tod hatte.

Mit seinen Clubs beeinflusste Eden das West-Berliner Nachtleben, er soll mit den Rolling Stones gefeiert und mit Ella Fitzgerald getanzt haben. Wer in den 1980ern auf Klassenfahrt in West-Berlin war, musste ins "Big Eden" am Kurfürstendamm. Die Clubs hat er später verkauft. Filmemacher Peter Dörfler dokumentierte das bewegte Leben Edens in seinem Film "The Big Eden". Der Film lief bei der Berlinale.

Rolf Eden sagte darin über sich selbst, er sei beides – Playboy und Geschäftsmann. Bekannt war er etwa für seine weißen Jacketts und seine blonden Haare. Ein Stadtmagazin kürte ihn mal zum "peinlichsten Berliner" – das sei doch eine Riesenehre, er finde das sehr gut, sagte Eden im Trailer zum Film. Im Alter von 82 Jahren hatte er seine Biografie vorgelegt. Ihr Titel lautete "Immer nur Glück gehabt. Wie ich Deutschlands bekanntester Playboy wurde".

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