Robert Atzorn will "auf keinen Fall" zurück vor die Kamera

Robert Atzorn schließt ein Comeback im TV aus. Wie es seiner Frau mit seinem Abschied von der Schauspielerei ergangen ist, verrät er im Interview.
(hub/spot) |
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Das Cover von "Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt"
Eden Books 2 Das Cover von "Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt"
Robert Atzorn hat seine Autobiografie "Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt" veröffentlicht.
Janine Guldener 2 Robert Atzorn hat seine Autobiografie "Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt" veröffentlicht.

Robert Atzorn (75) wurde mit "Unser Lehrer Doktor Specht" zum Publikumsliebling, ermittelte als Kommissar im "Tatort" und in "Nord Nord Mord", bevor er sich 2017 von der Schauspielerei verabschiedete. Eine Rückkehr vor die Kamera kann er sich nicht vorstellen, wie Atzorn, der nun seine Autobiografie "Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt" (Eden Books) veröffentlicht, im Interview mit spot on news erzählt: "Auf keinen Fall! Das mache ich nicht mehr. Lesungen und jetzt Auftritte zum Buch reichen mir völlig."

"Duschen und Zähneputzen - Was im Leben wirklich zählt: Die Autobiografie" von Robert Atzorn finden Sie hier.

Atzorns Sohn Jens ist ebenfalls ein vielbeschäftigter Schauspieler. Gibt ihm der Vater Feedback? "Manchmal. Ganz selten bittet er mich um Rat, wenn er sich bei einer Rolle nicht sicher ist. Aber ich bin sehr stolz auf meine Söhne, die inzwischen beide über 40 sind. Es sind gestandene Mannsbilder, richtige Männer auf Augenhöhe, die mir gegenüberstehen."

Familienaufstellung half ihm

Atzorn selbst hatte ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, wie er im Buch erzählt. Eine Familienaufstellung hat dem Schauspieler geholfen. Danach hat sich vieles für ihn geändert: "Ich habe Verständnis für meinen Vater erspürt", erklärt er. "Ich habe plötzlich gesehen, was er durchgemacht hat und wie tief diese Erlebnisse im Krieg waren. Das Schwierige für die Nachkriegsgeneration ist ja, diese Traumata der Eltern mitzutragen. Über den Krieg wurde kaum gesprochen, sei es aus Schuldgefühl, aus Trauer oder aus Verzweiflung. Und die Kinder haben wenig Mitgefühl bekommen, weil die Gefühle ihrer Eltern abgetötet worden sind. Sonst hätte man diese Kriegszeit gar nicht überleben können."

"Wenn man dann später merkt", so der 75-Jährige weiter, "dass das eigene Leben davon beeinträchtigt wird, wird man dann doch neugierig. Und durch die Familienaufstellung hat sich bei mir ganz, ganz viel gelöst. Ich hatte zum Beispiel immer große Angst vor Männern, weil mein Vater so streng und autoritär war. Das ist alles weg."

"Es war eine Umstellung"

Atzorn ist seit 45 Jahren verheiratet. Wie hat sich die Beziehung zu seiner Frau verändert, seit er mit der Schauspielerei aufgehört hat? "Für Angelika war das nicht ganz so einfach", sagt er. "Sie hatte ja immer, wenn ich weg war, ihren Freiraum. Jetzt bin ich immer da. Das ist schon eine Veränderung. Es kam nicht zur Auseinandersetzung, aber es war eine Umstellung. Sie vermisst ihre Ausflüge sehr, um mich an Drehorten zu besuchen. Sie kam zum Beispiel nach Sylt oder Berlin und dann hatten wir ein schönes Wochenende zusammen."

Zudem erklärt Atzorn: "Uns ist plötzlich klargeworden, dass unser letzter Lebensabschnitt gekommen ist, und das macht die Zeit sehr kostbar für uns. Es lässt sich nicht mehr verleugnen, dass der Lebensbogen sich neigt. Deswegen genießen wir das Leben und bleiben meistens im Hier und Jetzt."

Und wie ist Robert Atzorn als Großvater? "Angelika und ich sind sehr liebevoll mit den Enkelkindern. Wir lieben sie über alles und sehen sie oft. Wenn sie dann aber zweimal hintereinander bei uns geschlafen haben - sie stehen morgens um halb sechs auf - dann müssen wir uns auch wieder erholen."

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