Ribéry Vater eines Sohns: "Es ist ein Rechtsfuß"
Er genießt es, mit Trainer Hupp Heynckes zu arbeiten, sorgt mit Toni Kroos fürs Spektakel. Am Freitag wurde Bayern-Star Franck Ribéry zum dritten Mal Vater.
München - Für Franck Ribéry kommt derzeit einiges zusammen. Zuerst dieser neue Trainer, mit dem er sich um Klassen besser versteht als mit dem Vorgänger. Dazu der neue Spielkamerad mit dem feinen Fuß, mit dem sich formidabel tricksen lässt, obwohl er aus dem biederen Leverkusen kommt. Und jetzt auch noch das: ein Stammhalter. 53 Zentimeter lang, 3300 Gramm schwer und laut Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick „ist er ein Rechtsfuß“ – Spaß hoch drei im Hause Ribéry! Das war auch schon anders. Drei Gründe, warum der Franzose, der auch am Sonntag auf Schalke (17.30 Uhr, Sky und LIGA TOTAL live) auftrumpfen will, derzeit wieder so glänzt, wie in seinen ersten Monaten bei Bayern:
Der Junior: Den Namen des Neuankömmlings gab die Familie noch nicht bekannt, aber dass Ribéry im Straßlacher Frauenhaushalt – Gattin Wahiba Belhami und die Töchter Hiziya (5) und Shahinez (2) – nun männliche Unterstützung erhält, macht ihn stolz. Vor eineinhalb Jahren schien ihm nach der Affäre um eine Pariser Prostituierte sein Leben um die Ohren zu fliegen. Seitdem scheint er geläutert, erzählte Freunden mit strahlenden Augen, dass er wieder Vater wird, machte sich jenseits des Rasens rar und war selbst beim Stamm-Italiener „H’ugo’s“ kaum zu sehen.
Seine Begründung: „Ich möchte mich um meine hochschwangere Frau Wahiba kümmern.“ Glücklich schwärmte er: „Es wird ein Junge. Ich Freude mich!“ Per Kaiserschnitt kam der kleine Ribéry am Freitag um neun Uhr in München zur Welt. Ribérys Freunde zur AZ: „Sein privates Glück ist perfekt! Er ist total happy. Und allen geht es gut.“
Der neue Toni: Vor vier Jahren kamen sie zu Bayern, verstanden sich nicht nur auf dem Platz blendend, nahmen es mit dem Training nicht immer ganz so ernst und hatten viel Spaß bei „H’ugo’s“: Luca Toni war Ribérys Spezl. Natürlich fehlt er ihm, seit der Lebenslustige im Dezember 2009 vor Louis van Gaal nach Italia flüchtete. Doch nun hat der Franzose einen neuen Toni: Luca heißt jetzt Kroos. Sie machen zwar nicht gemeinsam das Nachtleben unsicher, dafür aber so manche Abwehrreihe.
Bestens zu besichtigen beim 1:0 in Villarreal: No-Look-Pass von Ribéry, Direktabnahme Kroos ins lange Eck – so schön kann blindes Verständnis sein. Gewohnt zurückhaltend kommentierte Kroos: „Es hat gut geklappt. Franck und ich haben ein paar gute Bälle gespielt.“ In Abwesenheit von Dribbelkönig Arjen Robben sorgen vor allem Kroos und Ribéry fürs Spektakel. Kroos ist nach dem Sechser-Experiment van Gaals unter Heynckes deutlich offensiver unterwegs, was Ribéry entgegen kommt. Und eine brave Pizza bei „H’ugo’s“ wird wohl auch mal drin sein.
Der Spaß-Jupp: Der Bayern-Coach weiß, dass Ribéry warme Worte braucht. Und so sagt er: „Franck ist ein Ausnahmespieler. Er hat wieder die Spielfreude, die er braucht, um Topleistungen zu bringen. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Ich glaube, ich weiß, wie man mit Franck umgehen muss.“ Ribéry lobt zurück: „Der Spaß ist zurück. Das liegt auch am Trainer. Ich habe ein super Gefühl mit ihm.“ Für Heynckes würde der Flügelflitzer wohl auch Mittelstürmer spielen. Eine Idee, die der Coach in Villarreal in den Raum stellte. Egal, Hauptsache, es macht Spaß. Th. Becker/K. Hoppe