Republikaner holen sich prominente Unterstützung

"Sex sells": Das haben die eher konservativen US-Präsidentschaftkandidaten nun auch gemerkt und lassen sich von viel nackter Promi-Haut unterstützen
von  dapd

"Sex sells": Das haben die eher konservativen US-Präsidentschaftkandidaten nun auch gemerkt und lassen sich von viel nackter Promi-Haut unterstützen

Atlanta - Politische Berater sind nicht alles: Im Wahlkampf setzen die Kandidaten und Bewerber um das amerikanische Präsidentenamt auf prominente Unterstützung. Niemand verknüpft Politik und Glamour dabei so gut wie der Amtsinhaber. Präsident Barack Obama kann auf Hollywood-Schauspieler und Basketball-Stars zählen.

Dies zeigte sich zuletzt am Freitag, als Obama im Studio des Schauspielers, Regisseurs und Drehbuchautors Tyler Perry Spenden für den Wahlkampf sammelte. Der Rapper und Songwriter Cee Lo Green unterhielt dabei die Gäste der Veranstaltung. In seinem gerade fertiggestellten Wahlkampffilm wirkt Tom Hanks mit. Und am Donnerstag besuchte Schauspieler George Clooney unter medialem Großaufgebot das Weiße Haus, um mit Obama über die Lage in Sudan zu sprechen.

Der Präsident hält allerdings kein Monopol auf große Namen. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney tritt mit dem Komiker Jeff Foxworthy auf und überzeugte den Rocker Kid Rock, für ihn auf einer Veranstaltung aufzutreten. Warme Worte für Romney hatte auch der Leadsänger von KISS, Gene Simmons, übrig. Für Newt Gingrich wirbt der Actionstar Chuck Norris. Rick Santorum erhielt Unterstützung von dem Megadeth-Frontman Dave Mustaine. Und Ron Paul kann auf eine ganze Liste berühmter Anhänger verweisen, darunter Kelly Clarkson, Snoop Dogg, Oliver Stone, Juliette Lewis und Vince Vaughn.

Die Nähe zu solchen Stars kann für einen Politiker von großem Nutzen sein, wie Chris Lehane erklärt, der schon Berater für Al Gore und Bill Clinton war. Bekannte Persönlichkeiten könnten den typisch sachlichen Ton einer Veranstaltung verändern. „Diese Prominente sind prominent, weil sie die Fähigkeiten haben, eine Verbindung zu den Menschen zu knüpfen“, sagt er. „Man benutzt sie als eine Brücke, um ihre Fans und ihr Publikum zu erreichen.“

Für Obama halfen Stars wie Clooney, Will Smith, Magic Johnson und Antonio Banderas, die großen Spender anzuziehen. Ehefrau Michelle trat am Montag in New York mit Schauspieler Robert De Niro in einem Restaurant auf. Im vergangenen Monat spielten die Foo Fighters für rund 1.000 Obama-Anhänger in Los Angeles, es folgte ein Abendessen mit Clooney und Schauspielkollege Jim Belushi.

Allerdings können die Stars außer Kontrolle geraten, wie Lehane warnt. Sie halten sich nicht immer an die Vorgaben der Wahlkampfzentrale. Er erinnerte an Cher, die im Herbst 2000 mit Gore auftrat und plötzlich Ansichten über die Nahostpolitik vertrat, die denen des Politikers widersprachen. „Man muss immer ein bisschen vorsichtig sein, wenn man es mit Prominenten zu tun hat“, sagt Lehane. „Dinge, die sie sagen und tun, die in ihrem Umfeld funktionieren, passen manchmal nicht zum politischen Kontext. Manchmal muss man sich dann von Aspekten des Lebens dieses Prominenten lossagen.“
 

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