Reaktionen vom Nockherberg: „Eine wahre Strauß-Oper!“
Prominente und Politiker voll des Lobes über Helmut Schleichs FJS-Parodie – bloß an der Predigt des Bruder Barnabas lassen sie dieses Mal kein gutes Haar – „die reinste Egoshow“.
Wie’s halt so ist – am Ende sind die Großkopferten doch alle versöhnt und schwelgen im Münchner Starkbier-Himmel. Die Stimmen zum Singspiel und zur Fastenpredigt: Für Ministerpräsident Horst Seehofer war die Casting-Show eine Sternstunde: „Der Franz Josef Strauß war wie zu seinen alten Zeiten. Die Leute wollen einfach Typen.“ Seine Frau Karin bringt es auf den Punkt: „Offensichtlich sehnen sich die Leute nach so einem."
Markus Söder, bekennender FJS-Jünger, jubelte: „ Sensationell. Das Highlight. Das war eine Strauß-Oper!“ Selbst Familienministerin Christine Haderthauer, die in der CSU für einen Krach gesorgt hatte, weil sie sich weigerte Strauß als Vorbild anzuerkennen, ist berauscht: „Dieser Strauß auf dem Nockherberg versöhnt mich voll mit FJS.“
"Ein Topmusical deutscher Politiker als bayerischer Sicht"
Gar nicht mehr halten vor Lachen konnte sich Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die sich lange mit Uschi von Dämmrich-Luttitz und Susanne Porsche unterhielt. „Dass man sogar mit dem Ministerpräsidenten selig Stimmung machen kann, bringt mich zum Nachdenken“, sagte sie. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle schwärmte: „Das ist ein Topmusical deutscher Politik aus bayerischer Sicht.“
Wehmut kam bei OB Christian Ude auf, er vermisste sein langjähriges Double Uli Bauer. „Andre Hartmann sieht so aus, wie ich in zehn Jahren.“
Regisseur Joseph Vilsmaier: „Es hat Spaß gemacht, den Strauss wiederzusehen. In meinem Alter erinnert man sich an vieles."
Nicht zufrieden zeigte sich Tourismus-Chefin Gabriele Weishäupl: „Die Fastenpredigt hat nicht zur bayerischen Gemütlichkeit gepasst, sie war sehr schwer. Ich bin jetzt das 25. Mal auf dem Nockherberg und da gab’s Besseres. Unheimlich war schon fast der Auftritt vom Strauss. Die Stimme war wie beim Original.“ Auch die Grüne Margarethe Bause war enttäuscht: „Die Predigt war sehr scharf. Das Singspiel, nun, es war eine Egoshow und eine allgemeine Politikerschelte. Das hat die Stimmung total runtergezogen.“ Auch Karikaturist Dieter Hanitzsch schimpfte: „ Ich fand den Nockherberg heuer schlecht. Mir war es viel zu viel Show." Wiesn-Wirt Toni Roiderer sah’s genau anders, nämlich als „großes Kino“.
"Die Politiker haben genug Vorlage für das Singspiel geliefert"
Waldemar Hartmann: „Ich bin richtig begeisterst. Lerchenberg hat sich hier mit seinem scharfen Ton etabliert. Die Politiker haben genug Vorlage für das Singspiel geliefert, dass musste der Autor nur noch verwandeln.“
Kabarettist Ottfried Fischer: „Der Barnabas bekommt sicher mehr Zuspruch vom Volk als das Singspiel. Das fand ich schon okay. Helmut Schleich als Strauß ist ungeschlagen.“
Ski-Legende Markus Wasmeier: „Wenn ich mich zwischen Dieter Bohlen und FJS als Juror entscheiden müsste - ich würde Strauss wählen.“ Regisseur Marcus Rosenmüller: „Die Rede von Barnabas war bärig. Da wurde vieles mal ausgesprochen. Hoffentlich wirkt das bei den Politikern.“ Das Singspiel fand er grandios: „Luise Kinseher ist eine Granate.“
Vom Nockherberg berichten: Angela Böhm, Anne Kathrin Koophamel, Arno Makowsky, Katharina Rieger, Georg Thanscheidt