Rassismus-Vorwurf gegen Sarah Kuttner: Moderatorin entschuldigt sich für Skandal-Aussagen

In einem Podcast hat Sarah Kuttner mehrmals ein rassistisches Wort benutzt. Nachdem Autorin und Aktivistin Jasmina Kuhnke genau das öffentlich anprangerte, erlebte die Moderatorin einen Shitstorm. Jetzt hat sie sich für ihre Aussagen entschuldigt.
Sven Geißelhardt
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Sarah Kuttner hat mit rassistischen Aussagen in einem Podcast einen Shitstorm ausgelöst und sich jetzt dafür entschuldigt.
Sarah Kuttner hat mit rassistischen Aussagen in einem Podcast einen Shitstorm ausgelöst und sich jetzt dafür entschuldigt. © Oliver Berg/dpa/dpa

"Ich finde generell, dass man jedes Wort auf der Welt sagen sollen dürfte", erklärte Moderatorin Sarah Kuttner in dem Podcast "Hotel Matze". Mit Katrin Bauerfeind und Matze Hielscher plauderte sie im vergangenen Juni locker darüber, was Sprache dürfe und was nicht. Als Beispiel knöpfte sie sich eine rassistische Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen vor und sagte mehrmals das N-Wort. Wochen später erntet sie nun einen Shitstorm für ihre Aussagen – in einem Entschuldigungsvideo versucht sie sich zu erklären.

Aktivistin kritisiert Sarah Kuttner für rassistische Äußerung

Angestoßen wurde die Debatte über die Äußerungen von Sarah Kuttner von Jasmina Kuhnke, die entsprechende Ausschnitte in ihrer Instagram-Story teilte. "Sie [Sarah Kuttner, d.R.] versteht nicht, dass die Reproduktion bereits verletzend ist und es gar keiner bösen Absicht bedarf", erklärt sie unter anderem zu dem Gebrauch des rassistischen Worts. Dass die Podcast-Episode überhaupt ausgestrahlt wurde, scheint für die Autorin und Aktivistin ein Skandal zu sein. "Liebe Kolleg*innen, ihr trefft und es tut weh – jedes verdammte Mal tut es weh!"

Sarah Kuttner entschuldigt sich: "Ich will niemandem weh tun"

Inzwischen hat sich Sarah Kuttner für ihre Aussagen entschuldigt. In einem Instagram-Video zeigt sich die ehemalige VIVA-Moderatorin den Tränen nahe, versteckt ihr Gesicht hinter einer Sonnenbrille. Sie habe die Aussagen unbedarft getroffen und lediglich versucht, eine Auseinandersetzung zum Thema Sprache und Verbot anregen wollen, wie sie erklärt. "Ich will niemandem weh tun. [...] Ich hab dieses Wort gesagt und das ist genau das, was daran dämlich ist. Ich weiß, dass das Wort nicht nur ärgert oder nervt oder verletzt oder wütend macht, sondern dass es triggert." Sie verstehe, dass diese rassistische Bezeichnung nicht benutzt werden solle und es tue ihr leid.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Der Shitstorm, der über Sarah Kuttner hereingebrochen ist, belastet die Moderatorin schwer. Deshalb hat sie auch eine Ansage an ihre Kritiker: "Bitte hört auf, unfassbar krasse Sachen zu schreiben." Sie wolle sich jetzt erstmal für einige Zeit aus den sozialen Medien zurückziehen, erklärt sie weiter.

So reagiert Jasmina Kuhnke auf Sarah Kuttners Entschuldigung

Jasmina Kuhnke hat die Entschuldigung von Sarah Kuttner gesehen und inzwischen darauf reagiert. "Ich finde es gut, dass du dich entschuldigst. Ich finde es nicht gut, dass du glaubst, ich würde dir Aufklärung schulden", schreibt sie in ihrer Instagram-Story. Die Moderatorin hatte die Autorin in ihrem Clip dafür kritisiert, sich nicht direkt an sie gewendet zu haben, um mit ihr persönlich über den Eklat zu sprechen. "Was man Sarah Kuttner zugute halten muss: Sie hat sich umgehend geäußert, und Stellung bezogen, was andere, auch heute, nicht tun oder getan haben."

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43 Kommentare
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  • TheoK am 30.07.2022 15:41 Uhr / Bewertung:

    Ich finde dieses ständige Aufheulen der Betroffenheitsideologen einfach nur lächerlich. Nur weil irgendwer plötzlich meint, das Wort "Neger" sei rassistisch, werden jetzt Alle zu Rassisten gemacht, die das vielleicht nicht so empfinden. Frau Kuttner hat an sich Recht, wenn sie sagt, dass, wenn die Intention nicht rassistisch ist, auch das Äußern nicht rassistisch sein kann. Jedoch kann es vom Hörer als rassistisch interpretiert werden. Warum das plötzlich rassistisch sein soll, ist mir bis heute nicht ganz klar. Als Kinder haben wir damit einfach dunkelhäutige Menschen gemeint. Da war weder Rassismus noch irgendeine Beleidigung mit verpackt. Was aber noch viel lächerlicher als das Getue der Betroffenheits-Armee ist, ist der Blödsinn mit "N-Wort". Ob ich jetzt Neger oder N-Wort sage ist doch vollkommen egal. Das eine soll ok sein, das andere nicht? Was für ein Humbug.....

  • Futurana am 30.07.2022 10:34 Uhr / Bewertung:

    Aus meiner Sicht sind die "Betroffenheits-Aktivisten" rassistisch unterwegs.

  • PapaJoe am 30.07.2022 08:53 Uhr / Bewertung:

    Ah die dauerempörte Jasmina Kuhnke wieder. Na dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein. Wieder der übliche Sturm im Twitterglas.

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