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Rammstein: Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Sänger Till Lindemann

Am Mittwoch wird bekannt, dass die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann aufgenommen hat.
von  AZ/(ae/spot)
Gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann gab es in den vergangenen Wochen heftige Vorwürfe.
Gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann gab es in den vergangenen Wochen heftige Vorwürfe. © Yulia Grigoryeva/Shutterstock.com

München/Berlin - Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Das berichtet der "Tagesspiegel" am Mittwoch. Sie ermittle wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts von Amts wegen, zusätzlich gebe es mehrere Strafanzeigen nach Paragraf 177 des Strafgesetzbuchs (Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung). Der "Süddeutschen Zeitung" bestätigt die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwochabend ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann "wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln". 

Die Ermittlungen erfolgten "aufgrund mehrerer Strafanzeigen Dritter – sprich, nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen – sowie von Amts wegen", heißt es.

Laut "Tagesspiegel" hat das die Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) unter Ausschluss der Öffentlichkeit dem Justizausschuss mitgeteilt. Nach wie vor gilt für Lindemann rechtlich die Unschuldsvermutung. Auf Nachfrage der AZ bei der Pressestelle der Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die aber die Ermittlungen noch nicht offiziell bestätigt. Die Nachricht werde intern geprüft. 

Shelby Lynn: "Ich bin völlig irritiert von dem Vorgehen der litauischen Polizei"

Shelby Lynn (24), die als erste Frau schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) öffentlich erhoben hat, hatte zuvor Beschwerde gegen die litauische Polizei eingereicht. Das berichtet die "Welt".

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Zuvor war bekannt geworden, dass die Polizei in Vilnius kein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen den Frontmann und etwaige weitere Verdächtige einleiten wird. Dieser Beschluss muss allerdings noch von der Staatsanwaltschaft bestätigt werden. Gegenüber der "Welt" teilte die Behörde in Vilnius mit, bislang noch keine finale Entscheidung getroffen zu haben. Shelby Lynn habe nun aber Beschwerde gegen die Entscheidung der Polizei eingereicht: "Ich habe gestern schriftlich Widerspruch eingelegt." Sie habe zudem um Akteneinsicht gebeten. "Ich bin völlig irritiert von dem Vorgehen der litauischen Polizei", berichtet Lynn weiter.

Shelby Lynn brachte den Skandal ins Rollen

Die Nordirin hatte nach ihrem Besuch des Rammstein-Konzerts am 22. Mai in der litauischen Hauptstadt erste Vorwürfe erhoben. Via Social Media wurden wenig später weitere Schilderungen von Rammstein-Konzerten veröffentlicht, die sich mit den Darstellungen von Lynn decken. Junge Frauen seien während Konzerten "gezielt" ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden. Dabei soll es auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" untermauerten dies. Lindemann weist die Vorwürfe zurück, sein Anwalt nannte sie "ausnahmslos unwahr".

Die Band äußerte sich indes in einem Statement, in dem unter anderem steht: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst." Die sechs Musiker wünschen keine "öffentlichen Vorverurteilungen" - in beide Richtungen. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge", heißt es im Post.

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