Ralf Schmitz spricht Klartext: "Da applaudiert natürlich keiner"
Ralf Schmitz (50) ist als Stand-up-Comedian, Schauspieler und Moderator bekannt. Nach einem soliden zweiten Platz in der vergangenen Staffel von "LOL: Last One Laughing" hat er sich ein weiteres Mal der ultimativen Herausforderung gestellt: Auch in der sechsten Staffel, die am 17. April 2025 bei Amazon Prime Video startet, wird Ralf Schmitz zu sehen sein. Mit der AZ plaudert er vorab über seine schärfste Konkurrentin im Nicht-Lachen-Wettbewerb – und kommt auch auf Humor im Allgemeinen zu sprechen.
Ralf Schmitz über Hazel Brugger: "Eine sehr gefährliche Mischung bei ihr"
Die Regeln bei "LOL" sind klar definiert: In einer sechsstündigen Show dürfen zehn Promi-Teilnehmer nicht lachen, sollen sich allerdings gegenseitig zum Lachen zu bringen und die Konkurrenz so aus dem Spiel kicken. Ralf Schmitz ist zum zweiten Mal dabei, doch im Gespräch mit der AZ verrät er, deswegen noch lange kein Profi zu sein: "Man kann sich einfach nicht darauf vorbereiten, denn es ist ja auch immer ein komplett neuer Cast. Jeder ist anders, jeder bringt andere Sachen mit rein und es gibt da wohl kein Geheimrezept. Also ich habe zumindest noch keines gefunden."
Eine Kollegin habe Ralf Schmitz am Set besonders nervös gemacht: "Hazel Brugger ist schon sehr gefährlich [...] Ich schätze Hazel Brugger über alle Maßen, finde großartig, was sie tut und finde sie halt einfach wahnsinnig lustig. Sie ist schnell, schlau und hat tolle, verrückte Ideen. Das ist schon eine sehr gefährliche Mischung bei ihr!"

Ralf Schmitz über Lachpolizei: "Nicht besonders tauglich"
Doch wie denkt ein Berufskomiker wie Ralf Schmitz eigentlich über die aktuelle Humorlandschaft? Im AZ-Interview verrät er: "Ich glaube, dass Political Correctness in Extremen die Dinge schwieriger macht. Und dass es auch teilweise missbraucht wird. Vieles funktioniert ja auch sehr gut, Sprache entwickelt sich weiter und wir alle lernen, uns daran zu halten. Ich mag es aber nicht, wenn Menschen meinen, sie hätten das Recht, andere zu maßregeln. Das hat dann oft sowas Aufseherhaftes, und das ist natürlich Quatsch."
Der Comedian fährt fort: "Ich glaube, dass man im Grunde noch immer über alles lachen darf, weil das einfach eine sehr persönliche Sache ist. Aber andere dürfen natürlich auch immer eine Meinung dazu äußern. Per se gilt: Lachen darf jeder Mensch, denn er verrät damit natürlich auch viel über sein eigenes Inneres. Ich glaube, Lachen zu verbieten, wäre das Schlimmste, das man sich nur vorstellen kann. [...] Grundsätzlich halte ich eine Lachpolizei für nicht besonders tauglich, wenn ich ehrlich bin."
Ralf Schmitz über Otto Waalkes: "Auch wenn er das nicht so gerne hört"
Im AZ-Interview kommt Ralf Schmitz auch auf seine größten Comedy-Einflüsse zu sprechen: "Da gibt es natürlich einige Spezialisten von früher. Otto Waalkes ist ganz vorne dabei, mit dem ich auch schon zusammen 'LOL' bestreiten durfte. Und wir sind, Gott sei Dank, nach wie vor befreundet! Otto ist jemand, den ich schon in der Schule imitiert habe, auch wenn er das nicht so gerne hört."

Auch Namen wie Loriot (†87), Louis de Funès (†68), Jerry Lewis (†91) und Ricky Gervais (63) wirft Ralf Schmitz in den Raum: "Das ist ja das Tolle daran, dass es so viele verschiedene Formen gibt. Physical Comedy, Politisches Kabarett, den Menschen auf die Seele gucken… wobei Humor das eigentlich immer macht." Und wie kann man sich einen Berufskomiker wie Ralf Schmitz privat vorstellen?
Ralf Schmitz privat: "Versuche, die Welt mit viel Humor zu betrachten"
In der AZ verrät der 50-Jährige: "Ich hoffe und nehme mich so wahr, dass ich schon versuche, die Welt mit viel Humor zu betrachten. Humor ist ja nicht nur plumpes Witzeerzählen und darüber lachen, sondern auch ein Transportmittel, um sich zu verständigen. Eine Sprache, die man zwischen den Zeilen spricht, eine Wertschätzung, ein Lockermachen und vor allem, eine Möglichkeit, Ballast abzuwerfen und wieder neue Kraft zu schöpfen."
Ralf Schmitz erklärt weiter: "Das schenken wir Komiker und Komikerinnen unserem Publikum, aber auch uns selbst. Das ist ein Geben und Nehmen. Ohne dabei den Respekt vor ernsten Dingen zu verlieren, aber trotzdem die Möglichkeit zu finden, keine Verbotskultur zu etablieren und auch über die schrecklichsten Sachen einen Scherz zu machen. [...] Es geht nie darum, etwas zu verunglimpfen, aber grundsätzlich hat Humor das Potenzial, schlimmen Dingen die Macht zu nehmen."
Ralf Schmitz über Fan-Begegnungen: "Wie ein kleiner Applaus auf der Straße"
Zuletzt verrät Ralf Schmitz der AZ, ob er häufig auf der Straße angesprochen werde: "Je länger ich diesen Job mache, desto mehr Leute kommen zusammen, die mich kennen." Über diese Situationen sagt der Komiker: "Ich habe das Glück, dass es in den allermeisten Fällen wirklich schöne Begegnungen sind – wie ein kleiner Applaus auf der Straße. Keine Sorge, da applaudiert natürlich keiner, aber es freut mich natürlich, wenn mir Leute sagen, dass sie gut finden, was ich tue." Nun bleibt wohl abzuwarten, wie sich Ralf Schmitz in der neuen Staffel von "LOL" schlagen wird – und ob er seine Fans erneut überzeugen kann.
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