"Radio Regenbogen Awards": Triumph und Tränen

KARLSRUHE - Tokio-Hotel rockt, Xavier Naidoo philosophiert, Wolke Hegenbarth glänzt und Grease-Star Olivia Newton-John rührt zu Tränen: 1800 Gäste feiern in Karlsruhe eine Nacht lang sich selbst

Die tapfersten von ihnen waren schon in den frühen Morgenstunden da: Ausgerüstet mit wärmenden Decken, Schlafsäcken, Thermoskannen voll heißem Tee und Cola hocken die ersten Tokio-Hotel-Fans am Absperrgitter, warteten darauf, dass ihre Helden endlich über den roten Teppich schreiten.

Vergeblich: Tokio Hotel nehmen den Hintereingang. Doch es gibt an diesem Abend noch andere Stars, die sich den wartenden Fans präsentieren. Und das dauert: 60 Meter lang ist der rote Teppich, der in die Schwarzwaldhalle von Karlsruhe führt, wo die „Radio Regenbogen Awards“, Baden-Württembergs großer Medienpreis, verliehen werden. Drinnen wartet ein 92 Meter Buffet auf die 1800 Gäste. Und eine so spektakuläre wie nachdenkliche Show.

Für das Spektakel sind die Musiker verantwortlich. Natürlich Tokio Hotel, aber auch Xavier Naidoo und Marius Müller-Westernhagen, der mit seiner Ehefrau Romney erscheint und für sein neues Album ausgezeichnet wird.

Als später Olivia Newton-John auftritt, wird es ernsthaft und ehrlich: Die 61-jährige Australierin wird in Karlsruhe mit dem „Charity Award“ ausgezeichnet – für ihren Kampf gegen den Krebs: 1992 wurde bei der Schauspielerin, die Ende der 70er Jahre in der Rolle der Sandy Olsson in der Musical-Verfilmung „Grease“ berühmt wurde, Brustkrebs diagnostiziert, Newton-John besiegt den Krebs, engagiert sich seitdem im Kampf gegen die Krankheit: „Es ist sehr wichtig, dass Patienten emotional betreut werden, das hat großen Einfluss auf die Heilung“, sagt die Schauspielerin nun – und fordert die Gäste auf, diesen Abend zu genießen.

Wolke Hegenbarth posiert denn auch wie eine Hollywood-Diva, Marie Bäumer flirtet mit den Fotografen, Sara Nuru erzählt, dass sie es nicht ertrage, sich im Fernsehen zu sehen. Dann geht sie tanzen. Die Nacht ist ja noch jung.