Pussy-Riot-Aktivistinnen nach Verhaftung in Sotschi wieder frei

Am Dienstagvormittag berichteten zwei Pussy-Riot-Mitglieder von ihrer Festnahme in Sotschi und einige Stunden später von ihrer Freilassung.
von  (mpr/spot)
Maria Aljochina (li.) und Nadeschda Tolokonnikowa (re.) bei einer Veranstaltung von "Amnesty International" Anfang Februar 2014
Maria Aljochina (li.) und Nadeschda Tolokonnikowa (re.) bei einer Veranstaltung von "Amnesty International" Anfang Februar 2014 © Evan Agostini/Invision/AP

Zwei Jahre Lagerhaft, zwei Monate Freiheit und schon wieder im Konflikt mit der Polizei. Das klingt nach überzeugten Aktivistinnen: Am Dienstagvormittag berichteten zwei Pussy-Riot-Mitglieder von ihrer Festnahme in Sotschi und einige Stunden später von ihrer Freilassung. Die sozialen Medien spielen in diesem Kampf gegen Kirche und Kreml eine wichtige Rolle.

Der russische Präsident Wladimir Putin (61) hat sich mit der Punkband Pussy Riot und deren Mitgliedern Maria Aljochina (25) und Nadeschda Tolokonnikowa (24) Frauen zu Gegnern gemacht, die ihm Dank der sozialen Medien immer einen Schritt voraus scheinen. Am Dienstagvormittag hatte letztere stündlich Tweets abgesetzt, die von der Verhaftung der beiden in der Nähe von Sotschi berichteten. Am Nachmittag postete sie dann die Nachricht von der Freilassung und schilderte Misshandlungen während der Verhöre.

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Weil sie beim Verlassen der Polizeistation von Sotschi laut dem Twitter-Account von NBC-News-Korrespondent Richard Engel ihre typischen, grellfarbenen Strumpfmasken trugen, konnte die Identität der prominenten Punkerinnen zunächst nicht bestätigt werden. Aber der ebenfalls festgenommene Semjon Simonow von der Menschenrechtsorganisation "Memorial" bestätigte die Freilassung im Gespräch mit der Zeitung "Die Zeit".

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Grund für die aktuelle Festnahme war der Vorwurf des Diebstahls in einem Hotel in Sotschi. Erst im Dezember 2013 wurden die Anti-Putin-Aktivistinnen nach fast zwei Jahren Lagerhaft im Zuge einer Generalamnestie entlassen. Wegen "Rowdytums" waren die jungen Mütter im Februar 2012 festgenommen worden, weil sie an dem berühmt gewordenen "Punk-Gebet" ihrer Band Pussy Riot in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen hatten.

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