Prozess um "Protzprinz": Richterin und Anwalt zoffen sich
Augsburg - Der neue Steuerprozess gegen Marcus Prinz von Anhalt ist vor dem Landgericht Augsburg mit einer Konfrontation zwischen Strafkammer und Verteidigung gestartet. Die Vorsitzende Richterin Dorothee Singer ließ am Dienstag zunächst nicht zu, dass ein Befangenheitsantrag gestellt wird. Rechtsanwalt Olaf Langhanki wollte unmittelbar nach Beginn der Verhandlung alle drei Berufsrichter der Kammer ablehnen, wurde jedoch auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet.
Prinz von Anhalt war bereits Anfang 2015 vom Augsburger Landgericht zu vier Jahren Haft wegen Hinterziehung von rund 800.000 Euro verurteilt worden. Der in den Medien oft als "Protzprinz" bezeichnete Bordellbesitzer soll eine Reihe von Luxusautos unzulässig von der Steuer abgesetzt haben. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil auf und verwies den Fall zur Neuverhandlung zurück nach Augsburg.
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Vor dem neuen Prozess rechtfertigte der Angeklagte noch einmal, dass er Fahrzeuge wie Porsche 911 oder Rolls Royce von der Steuer absetzte. Er sei ein erfolgreicher Unternehmer und könne daher schlecht mit dem Fahrrad vorfahren. "Da kommt ein Ferrari schon besser", meinte der 49-Jährige. Geboren wurde Prinz von Anhalt unter dem Namen Marcus Eberhardt. Den adelig klingenden Namen hat er von Frederic Prinz von Anhalt gekauft.
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