Promis funkeln im Glanz der Diva
BERLIN - Selbst war die Diva zwar nie in Berlin, doch jetzt ist in der Hauptstadt erstmals Maria Callas’ Bühnenschmuck zu sehen - Eine großes Promiaufgebot wollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen.
Erinnern Sie sich noch? „Die neue Mitte“ rief Brioni-Kanzler Gerhard Schröder vor zehn Jahren aus und gewann sie. Jetzt gibt es sie wieder – unpolitisch mitten in Berlin: nachts rund um den Gendarmenmarkt. Leichte Schneeflocken tanzen violett angestrahlt über dem schwarzen Swarovski-Teppich, ausgebreitet auf der klassizistischen Freitreppe des Konzerthauses.
Im Kontrast dazu leuchtet kanariengelb das pompöse Abendkleid von Model Nadja Auermann wie die Robe einer Märchenball- Königin. In den großen Foyerhallen stehen die Gäste mitMoët & Chandon Champagner. Dazwischen geheimnisvoll die schwarzen Schaufensterpuppen im dezenten, engen langen Schwarzen, umglitzert an Haupt und Gliedern von dem, was Swarovski jahrelang wieder mühsam zusammengetragen, gekauft oder nach den Originalentwürfen des Mailänder Ateliers Marangoni erneut angefertigt hat: dem Bühnenschmuck der „Diva assoluta“ Maria Callas als Traviata oder Kundry.
Im Konzerthaus ist die Berliner Station der Welttournee „Maria Callas – Bühnenjuwelen“ eröffnet. Edel-Coiffeur Udo Walz bückt sich diskret zum Handkuss für die Frau von Markus Langes- Swarovski und oben, in der schwarzverhängten Swarovski- Lounge, wagt im leuchtenden, schulterfreien Abendkleid-Rot Opernsängerin und AZ-Stern des Jahres Nadja Michael den Wahnsinns-Koloraturen der Callas ihre eigenen bravourös entgegenzusetzen – als Medea und Lady Macbeth. Um ihren Hals funkelt es nicht weniger blendend als vor 50 Jahren, nachdem sich Maria Kalogeropoulos von 92 auf 64 Kilo zur Stilikone der High-Society- Nächte heruntergehungert hatte, um so grazil, intelligent und kapriziös zu erscheinen wie Audrey Hepburn. In Klatschspalten wurde kolportiert, die Callas hätte dafür einen Bandwurm geschluckt.
Der Besitz der Primadonna in Mailand umfasst 35 Pelzmäntel und 200 Kleider. Ihr Schmuck hat einen Wert von damals einigen hunderttausend Dollar, der Bühnenschmuck mit den Swarovski-Steinen umfasst 30 Unikate. In der Hauptstadt sind die Stücke erstmals zu sehen, denn die Diva selbst war nie in Berlin.
Nach all dem Glanz geht man noch gegenüber ins Speisezimmer der Berliner Republik, das Restaurant Borchardt. Nur dass heute Nacht hier nicht die Politik mit der Presse beim nächtlichen Wiener Schnitzel sitzt, sondern die Berliner Lifestyle-Welt. Gesichtet bei der langen Berliner Partynacht u.a.: Georg Friedrich Prinz von Preußen, Lothar de Maizière, Alfred Biolek, Produzent Oliver Berben, die Schauspieler Rosalind Baffoe, Anja Kruse, Dorkas Kiefer, Clemens Schick und Ralph Herforth, die Moderatorinnen Mareille Höppner, Bettina Cramer, Sarah Kuttner und Mirjam Weichselbraun sowie Sängerin Inga Humpe.
Adrian Prechtel
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