Promis feiern mit Fürstin Manni

Fürstin Manni ist 91 und liebt das Leben. Ihre Fotos hängen beim Salzburg-Festival im Spatenhaus. Weitere prominente Gäste dort: Jens Lehmann und Dieter Reiter.
von  Kimberly Hoppe
Nie ohne Kamera: Fürstin Manni im Spatenhaus vor den vielen Fotos aus ihrem Jetset-Leben.
Nie ohne Kamera: Fürstin Manni im Spatenhaus vor den vielen Fotos aus ihrem Jetset-Leben. © Brauer

Fürstin Manni ist 91 und liebt das Leben. Ihre Fotos hängen beim Salzburg-Festival im Spatenhaus. Weitere prominente Gäste dort: Jens Lehmann und Dieter Reiter.

Die Frisur sitzt – der Schmuck auch. Eine Stunde ist sie zu früh da: Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein steht im Spatenhaus an der Oper, mitten im Getümmel und strahlt. Sie wird am 9. Dezember 92, ist absolut fit, lebenslustig – und komplett allürenfrei. Sie ist mehr Coollaucht als Durchlaucht.

Eine Stunde später trifft sich die exklusive Gästeschar auf Einladung von Roland Kuffler zum Salzburg-Gastspiel, bei dem es Delikatessen aus dem Salzburger Hotel Goldener Hirsch gibt (läuft bis zum 19. November).

An den Wänden hängen Fotos aus dem Jetset-Leben der Fürstin, die auch als „Mamarazza“ bekannt ist, weil sie überall und immer fotografiert. 200.000 Fotos hat sie in ihrem Leben gemacht. Ihr Sohn Peter zu Sayn-Wittgenstein (seine Frau Sunnyi Melles muss arbeiten) erzählt mir, dass sie den ganzen Tag Briefe an ihre vielen Freunde schreibt, Fotos verschickt, ihre Rolle als Gastgeberin im Jagdhaus in Fuschl liebt und sehr streitlustig ist. Ich bin gespannt.

„Nenn’ mich Manni“, sagt mir die Fürstin zur Begrüßung. „Was ist in dem Glas?“, fragt sie, als ihr eines hingestellt wird. „Wasser“, antworte ich. „Oh, furchtbar! Bloß nicht!“ Schnell wird ihr Weißwein gebracht. Sie trinkt, isst gebackenen Kalbskopf und Tafelspitzsülze, erzählt viel, lacht und gestikuliert. Wie bleibt man mit 91 so jung? „Gute Gene, alles andere ist eh wurscht“, meint Manni.

Irgendwelche Wehwehchen? „Nie! Ich bin 1919 geboren, habe viel Schlimmes erlebt. Rücken- oder Zahnschmerzen sind dagegen doch nichts. Ich hasse Leute, die dauernd über Krankheiten reden. Jeden Tag wache ich auf, liege im Bett und frage mich, was ich heute alles Tolles erleben werde. Die Freude im Leben ist das A und O. Und ich liebe mein Leben – jeden Tag aufs Neue.“

Nur der Selbstmord ihres besten Freundes Gunter Sachs schmerzt sie sehr. Immer, wenn sie sich sahen, sagte er schmunzelnd zur Begrüßung: „Manni, du lebst ja noch!“ „Wir haben jeden Tag miteinander telefoniert, ich vermisse ihn unendlich. Aber ich kümmere mich sehr um seine Frau Mirja. Für die Familie ist es wirklich hart.“

Zu viel Wehmut mag sie aber nicht. Lieber lästert sie über die Wiesn und zu kleine Essensportionen. Am nächsten Tag fliegt sie nach London. Vorher bittet sie alle Gäste um ihre Adressen. Sie möchte ihnen Briefe schreiben, sich fürs Kommen bedanken. Wie es sich gehört im Leben von Manni, der eleganten und doch so lässigen Fürstin.

 

 

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