Prominente Gesichtsbehaarung: Bitte mit Bart!
München - Ashton Kutcher hat einen wunderschönen – und ist auch stolz auf ihn. Ebenso Oscar-Gewinner Christoph Waltz. Runde Gesichter macht er auf positive Weise kleiner. Hageren hingegen verleiht er mehr Kontur. Auch in München ist „er“ wieder total hipp: der Vollbart.
Bisher waren rustikale Typen wie Rocker und Öko-Väter Träger der ungeballten Männlichkeit. Jetzt ziert er jung und alt, groß und klein, dick und dünn. Woran liegt das? Immerhin ist der Vollbart vorwiegend bei Jüngeren absolut im Trend. „Das sind typische Querdenker, die sich von nichts und niemandem etwas sagen lassen“, sagt Alexander Voit, Salon-Manager bei Lippert’s Friseure inMünchen. Vom 3-Tage-Bart und Vollbart bis zum klassischen Piraten-Zottelbart - momentan sind dem Trend keine Grenzen gesetzt. „Ich trage selbst Bart. Der Mann darf und muss heutzutage wieder Mann sein. Brad Pitt und Johnny Depp sind gute Beispiele. Out sind dagegen kahl geschorene Wangen“, so Veit. Fakt ist: Selbst Kuschelbär und Bubi sehen dank Bart ein bisschen nach raubeinigem Holzfäller aus.
Doch zu welchem Kleidungsstil passt der Vollbart? „Der ländlich rustikale Typ kombiniert den Bart am Besten zum sportlichen Outfit. Der elegante, durchtrainierte Erfolgsmann setzt dagegen Akzente: Goldknöpfchen und feine Schuhe beispielsweise“, so die Münchner Modeexpertin Sonja Grau.
Ein absolutes No-Go hingegen ist der Smoking. Nur wer auffallen und provozieren will setzt laut Voit beim eleganten Smoking auf Vollbart.
Und was ist mit Schnauzern und Bleistiftbärten à la Kevin Kuranyi? „Die sind kultig und populär. Selbst dicke Koteletten sind wieder absolut in“, so der Münchner Stylist Voit. Damit der Flaum nicht ungepflegt dahin vegetiert, sollte Mann aber gewisse Regeln beachten:
Ein gepflegter Vollbart sollte nicht länger als zwei Zentimeter sein. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel: bei blonden Männern kann der Bart ruhig auch etwas länger sein, damit die hellen Haare besser zur Geltung kommen. Außerdem mahnt Stilikone und Berliner Buchautor Bernhard Roetzel: „Wichtig ist, dass der Bartwuchs ausreicht. Wer zu dünne Haare oder zu viele kahle Stellen auf den Wangen hat, sollte auf einen Vollbart verzichten.
“ Wie züchtet man aber den perfekten Bart? In den ersten vier Wochen sollte man sich überhaupt nicht rasieren. „Wenn der Wuchs dicht genug ist, gibt man ihm eine erste Kontur“, so Roetzel. Nach sechs Wochen ist dann eine schöne Länge erreicht. Zu zottelig darf der Look jedoch nicht sein, sonst ist er der Damenwelt schnell ein Dorn im Auge.
Wichtig ist auch die richtige Pflege: Jeden Morgen gründlich durchkämmen und unter der Dusche alle zwei Tage mit einem milden Shampoo waschen, empfiehlt Jürgen Burkhardt, Präsident des Bartclubs „Belle Moustache“.
Als Frisur eignet sich zum Vollbart übrigens fast alles. Lange Mähnen und freche Kurzhaarschnitte ergänzen den verwegenen Charakter des Vollbarts. Hauptsache, man gibt dem Haar klare Konturen. Wichtig ist auch, dass der Bart zur Gesichtsform passt. Von kurzen Stoppeln oder gar Glatze rät Buchautor Roetzel jedoch ab: „Wenn die Proportionen nicht stimmen und der Bart länger ist als das Haupthaar, sieht Mann aus wie ein Eremit oder einfach nur albern.“