Prominente Eröffnung von "Disney 100" in München: Markus Söder verteilt Küsschen für Minnie Maus

Europa-Premiere in München: Eine neue Ausstellung feiert 100 Jahre Walt Disney – die Promis sind verzaubert. Wer war vor Ort, welche VIPs schwärmen über die Disney-Klassiker ihrer Kindheit und wen knutscht Markus Söder?
Daniela Schwan, Adrian Prechtel |
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BrauerPhotos / A.Schulze 14
Marcel Zuschlag und Daniela Kiefer
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Marcel Zuschlag und Daniela Kiefer
Annemarie und Wayne Carpendale
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Annemarie und Wayne Carpendale
Jutta Speidel
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Jutta Speidel
Veronica Ferres
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Christine Neubauer
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Riccardo Simonetti
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Riccardo Simonetti
Caro Matzko mit Tochter Fanny und deren Freundin Lilly
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Caro Matzko mit Tochter Fanny und deren Freundin Lilly
Marianne und Michael Hartl
BrauerPhotos / A.Schulze 14 Marianne und Michael Hartl
Markus Söder mit Minnie Maus und Judith Gerlach
picture alliance/dpa 14 Markus Söder mit Minnie Maus und Judith Gerlach
Disney-Fan: Cornelia Corba (im Prinzessinnen-Kostüm) beim Tänzchen mit Goofy.
Agentur Schneider-Press/TU 14 Disney-Fan: Cornelia Corba (im Prinzessinnen-Kostüm) beim Tänzchen mit Goofy.
Stolzer Papa: Lars Riedel mit seinen Töchtern Emma und Paula.
Schneider-Press/Fechter 14 Stolzer Papa: Lars Riedel mit seinen Töchtern Emma und Paula.
Flauschig: Christine Neubauer mit Minnie-Maus.
Schneider-Press/TU 14 Flauschig: Christine Neubauer mit Minnie-Maus.
Schauspielein Veronica Ferres lässt sich die Disney-Sause nicht entgehen.
Schneider-Press/TU 14 Schauspielein Veronica Ferres lässt sich die Disney-Sause nicht entgehen.

Was für ein Auflauf bei der Europa-Premiere "Disney 100 – Die Ausstellung" in der Kleinen Olympiahalle (Kritik siehe unten). Mit 500 Gästen, darunter zahlreiche VIPs und Disney-Anhänger wie BR-Moderator Michael Sporer, Schauspielerin Brigitte Walbrun mit Enkelin Mariella oder Schauspieler und Regisseur Michel Guillaume.

Christine Neubauer als Disney-Figur? "Ich bin die Inspiration"

Ein Hingucker: Veronica Ferres erschien im hellblauen Hosenanzug, Cornelia Corba als Prinzessin und Christine Neubauer im originellen, froschgrünen Outfit. "Ich bin die Inspiration einer Disney-Figur", sagte die Münchner Schauspielerin lachend, die mit ihrem Lebensgefährten José Campos auf Mallorca lebt.

Und Jutta Speidel kam direkt von den Proben im Gärtnerplatztheater, wo sie ab 28. April im Musical "My Fair Lady" zu sehen ist, zur Exposition mit den mehr als 250 Originalkunstwerken, Kostümen, Requisiten und Erinnerungsstücken aus rund 60 Walt-Disney-Produktionen – von "Schneewittchen und die sieben Zwerge" über "Das Dschungelbuch" bis hin zu "Winnie Puuh".

Markus Söder über Tochter Gloria-Sophie Burkandt: "Ich bin stolz auf meine Kinder"

Gut gelaunter Laudator: Ministerpräsident Markus Söder, der sich mit den lebenden Micky-und-Minnie-Maus-Figuren fotografieren ließ – und der AZ erzählte: "Ich bin schon mein ganzes Leben lang Walt-Disney-Fan, mein Favorit ist 'Das Dschungelbuch' , das schaue ich mir einmal im Jahr an". Außerdem passe Disney doch super zu Bayern. Denn: "Traumland Bayern und Traumfabrik Disney mit dem Schloss Neuschwanstein als Symbol", brachte Söder es auf den Punkt. Und intonierte sogleich den Dschungelbuch-Song "Probier's mal mit Gemütlichkeit, denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu dir."

Ist er denn stolz auf seine schöne Tochter Gloria-Sophie Burkandt, die gerade mit Schauspiel-Coach Jost Heider an ihrer Karriere als Hollywood-Action-Star feilt? "Das entscheidet meine Tochter alles selber, aber natürlich bin ich auf meine Kinder stolz, jedes geht seinen eigenen Weg, das macht mich dankbar".

Lars Riedel: "Jeder Walt-Disney-Film trägt eine Botschaft"

Schauspieler Dirk Galuba hat mal einen Disney-Bösewicht synchronisiert, Manou Lubowski ein paar Folgen des Animationsfilms "Cars". Und Silke Popp hat vor 30 Jahren in Disney World in Florida gearbeitet. "Im Dirndl mit Polyester-Schürze habe ich dort Kuckucksuhren verkauft und durfte in meiner Freizeit kostenlos Achterbahnfahren", so die Schauspielerin.

Lars Riedel, Olympiasieger und fünffacher Weltmeister im Diskuswurf, der mit seinen Töchtern Emma und Paula gekommen war, resümierte: "Jeder Walt-Disney-Film trägt eine Botschaft! Für mich selbst bedeuten die Werke: Raus aus dem Alltag und rein in die Fantasie!" Und Moderator und Kino-Kenner Steven Gätjen fügte hinzu: "Walt Disney hat seine Träume gelebt und in die Tat umgesetzt, er ist ein großes Vorbild."


Menschen, Tiere, Technik, Sensationen: Die Ausstellung "Disney 100"

Der Kulturkampf um Disney als Inbegriff der Amerikanisierung und Bildungsbürgerschreck hat sich seit Jahren gelegt. Und wenn Disney jetzt den 100. Geburtstag der Gründung des Animationsstudios in Los Angeles am 16. Oktober 1923 mit der Ausstellung "100 Jahre Disney" feiert, kann man in der kleinen Olympiahalle auch erleben, warum das so ist.

Zwar thematisiert die Firmenfeier weder das Frauenbild, das auf den Märchenprinz wartet, noch die Problematik von Wespentaille und Kindchenschema. Aber wer mit offenen Augen durch die feierlich dunklen Präsentationswindungen schlendert, wird merken: Natürlich ist Disney nicht im Weltbild der 50er-Jahre stehengeblieben, sondern hat auch neue, emanzipierte Frauenfiguren geschaffen und geht auf die Multikulturalität elegant und ideenreich ein. Dass Walt Disney (1901–1966) Patriot und Antikommunist war, mit dem fanatischen, paranoiden Kommunistenjäger McCarthy sympathisierte und mit dem FBI zusammenarbeitete oder Ronald Reagan bei der Wahl zum Gouverneur unterstützte, bleibt natürlich unerwähnt.

Aber jeder kann die Ausstellung genießen, der keine intellektuelle oder politische Einordnung erwartet, sondern einfach eintauchen will in die Disneywelt: mit Originalexponaten oder Hörstationen, in denen die Drei Schweinchen in verschiedenen Sprachen "Wer hat Angst vorm bösen Wolf" singen. Dazwischen gibt es Fotos und Originalzeichnungen und gute, nie zu lange Texte zur Firmengeschichte vom Anfang in den 20er-Jahren bis ins Jetzt – und natürlich auch Bildschirme mit Filmausschnitten, die aber angenehmerweise nicht wie Werbeclips wirken, sondern Kolorierung, Charakterzeichnung von Figuren oder Animationstechniken, erklären.

"Dschungelbuch"-Rätsel: So hat Disney bei seinem Klassiker getrickst

Wer sich zum Beispiel im "Dschungelbuch" (1967) gefragt hat, wie zweidimensionale Zeichnungen auf der Leinwand eine derart räumliche Wirkung entfalten können, stößt in der Ausstellung auf die überraschende Auflösung des Rätsels – in Form einer umzugskartongroßen Box. Walt Disney schaute sich den Trick bei Theaterbühnen ab, die mit den gestaffelten Prospekten eine Tiefenwirkung erzeugten. So ließ auch Disney viele Bilder auf Glasplatten malen, staffelte sie. Da aber eine Kamera nicht durch Glasplatten eines Guckkastens fahren kann, dreht er das Spiel einfach um: Die Glasplatten waren beweglich, fuhren auf die Kamera zu und konnten dabei noch ihre Abstände zueinander ändern, so dass optisch ein Zoomeffekt entstand.

Die Ausstellung selbst würzt ihre Räume, die organisch fließend ineinander übergehen und einen schönen, leicht gewundenen Rundgang ermöglichen, mit Disney-Sprüchen – nicht aus Filmen, sondern vom Meister selbst. Und hier wird schnell klar, was das Durchschlagende an Disney war. Dieser Walt hatte unerschütterlichen, risikofreudigen Unternehmergeist, war ein (Self-)Marketinggenie, hatte gleichzeitig aber eben auch großes künstlerisches Talent und verstand es, die richtigen Kreativen an sich zu binden und war vom Fortschrittsglauben beseelt – wie der Überzeugung, dass die Marsbesiedelung "zur Lösung von Überbevölkerung und Ressourcenmangel" bald möglich würde: "Kein Abenteuer ist unwahrscheinlich oder unmöglich!", war eine seiner Maximen.

Würde man also das positive amerikanische Selbstbild in der Mitte des 20. Jahrhunderts personifizieren, so wäre es Walt Disney.

Steamboat Willie: Die Anfänge von Micky Maus

Aber es gibt auch Überraschendes – wie das ökologische Engagement Disneys schon in den 50er Jahren. Dazu passte, dass er seinen Zeichner oft Fortbildungen gewährte, um Fauna und Flora zu studieren, denn Tiere und Pflanzen sollten als Animationsfiguren echt rüberkommen.

Disneys Biografie spielt in der Ausstellung aber letztlich nur eine von vielen Rollen, denn "Disney 100" ist eben vor allem eine Firmenbiografie. Und da steht am Anfang – wie bei vielen mythischen Geschichten – ein Scheitern. Walt Disney, sein Bruder und die Schwägerin hatten gerade in New York die Rechte an ihrer Animationskreation, dem "Hasen Oswald", verloren und fuhren mit Nichts im Zug nach Los Angeles, wo während der langen Fahrt ins Ungewisse eine Maus skizziert wurde. Sie sollte eigentlich etwas von der "Wehmut" Chaplins haben, aber heraus kam ein paar Jahre später doch Mickey Mouse, die 1928 als frech anarchistischer Steamboat Willie begann, ehe sie zum kinderfreundlichen Schlaumeier mutierte.

"Man glaubt einen Charakter erst, wenn er eine Persönlichkeit hat", schärfte Disney seinen Cartoonisten ein. Und das ist besonders schön an Malefiz aus "Dornröschen" (1959) zu sehen. Hier ist das Böse eben auch attraktiv – mit in Komplementärfarben lila und gelb wallendem Mantel und einem maskenhaften, aber faszinierenden Gesicht.

Disneys Konzept war immer, die ganze Familie zu unterhalten, wozu es auch Intelligenz bedarf, um so vielschichtig zu erzählen, dass jeder was zu lachen oder staunen hat. Das gelingt auch dieser Ausstellung gut. Aber das ungeklärte Rätsel, ob Cindarellas Castle nicht doch Neuschwanstein zum Vorbild hatte, wird auch hier nicht geklärt.

Eine Verwandtschaft hatten König Ludwig und Walt Disney jedenfalls: den unbedingten Wunsch, Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen – mit allen Mitteln der Kunst, Technik und Fantasie.    

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  • Futurana am 19.04.2023 09:17 Uhr / Bewertung:

    Die Disney Figuren sind schon liebenswert. War das eigentlich eine gesponserte Veranstaltung für teure Handtäschchen? Einige Damen halten ihre lächerlichen, kleinen Täschchen zu demonstrativ in die Kamera. Die Christine N.ist übrigens köstlich in ihrem Froschoutfit.

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