Promiauflauf auf dem Nockherberg
Nicht nur für Luise Kinseher ist es eine Premiere. Auch einige Besucherinnen kommen zum ersten Mal zum Anstich und machen das Derblecken dieses Jahr so weiblich wie nie
München Luise Kinseher gab die Quote vor – und die Frauen durchsetzten den Nockherberg. Doch noch zu zaghaft. „Hier sind ja zu 90 Prozent Männer“, wunderte sich Moderatorin Nina Ruge, die zum ersten Mal zum Derblecken kam.
Wie stark die Frauenquote dann doch am Nockherberg gestiegen ist, ließ sich an den ersten Reihen der Politiker-Riege ablesen: Paulaner-Chefin Alexandra Schörghuber saß am Tisch des bayerischen Kabinetts.
Und „Bunte“-Chefin Patricia Riekel war auch erstmals dabei: „Ich erhöhe in dieser Männerdomäne die Quote.“ Bei so viel Frauen waren auch die Gesprächsthemen weiblich: Andrea Nahles, zurück aus dem Mutterschaftsurlaub, passte noch nicht wieder ins Dirndl: „Ich bin doch nicht Heidi Klum“, sagte die SPDlerin.
So kam sie mit weiter Hose und rotem Blazer – und mit ihrem „Dolmetscher“, SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Das Bairische verstehe sie nicht so ganz, gab Nockherberg-Neuling Nahles zu: „Es ist sehr witzig hier. Die Bayern liefern auch genügend Stoff für Pointen.“
Die neue CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt ist Männergesellschaften gewohnt. Sie war von den vielen Herren am Nockherberg nicht überrascht. „Ich hab nix gegen Männer.“ Ihre Einladung fast sausen lassen musste Unternehmerin Regine Sixt.
Mitten in der Rede von Kinseher stürmte sie in den Saal – sie hatte am Flughafen in Frankfurt festgesessen. Fest saß auch CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt: „Ich bin umzingelt von lauter Freundinnen.“ Eingekeilt zwischen FDP-Generalin Miriam Gruß, SPD-Generalin Natascha Kohnen und Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause.
Schauspielerin Saskia Vester war neugierig auf ihre persönliche Premiere beim Derblecken: „Ich bin ganz kindlich an die Sache herangegangen, weil es ja mein erstes Mal ist und ich fand's super.“