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Promi-Veranstalter auf Wiesn mit Koks erwischt: Deshalb machte die Polizei keinen Drogentest

Gerade erst veranstaltete Klaus Leutgeb die zehn Mega-Konzerte von Adele in München. Jetzt wurde der Österreicher auf dem Oktoberfest von der Polizei beim Koks-Deal erwischt. Die Drogen wurden sichergestellt. Nun spricht er über den Vorfall.
von  Felicitas Breiteneicher, André Wagner, Ralph Hub
Klaus Leutgeb (re.) traf beim Einzug der Wiesnwirte auf Markus Söder, Clemens Baumgärtner und DJ Ötzi.
Klaus Leutgeb (re.) traf beim Einzug der Wiesnwirte auf Markus Söder, Clemens Baumgärtner und DJ Ötzi. © BrauerPhotos

Klaus Leutgeb holte absolute Superstars wie Andreas Gabalier, Robbie Williams und Helene Fischer nach München. Außerdem organisierte er die zehn Adele-Konzerte, die zuletzt in der Messestadt stattfanden. Doch jetzt wurde der Promi-Veranstalter auf dem Oktoberfest von der Polizei erwischt, wie er Kokain erworben hatte. 

Nach Adele-Mega-Konzerten: Veranstalter wird mit Koks festgenommen

Klaus Leutgeb verbrachte einen Abend im Käfer-Zelt auf der Wiesn. Dort, so berichtet "Bild", wurde er von Drogenfahnder beobachtet, wie er zwei Tütchen mit weißem Pulver gekauft hatte, wie die Polizei der AZ bestätigte. Der Deal hat am frühen Sonntagmorgen um 0.20 Uhr stattgefunden. Kurz darauf verschwand der VIP-Veranstalter auf der Toilette. Als er wieder herauskam, standen die Beamten vor ihm.

Kein Drogentest nach Koks-Skandal: Polizei erklärt die Hintergründe

Die Zivilpolizisten konnten Kokain bei Leutgeb sicherstellen und schrieben eine Anzeige gegen den 54-Jährigen. Da die Polizei davon ausging, dass Leutgeb mit den Drogen keinen Handel betreiben und auch nicht mit dem Auto fahren wollte und auch sonst keine Gefahr von ihm ausging, musste der 54-Jährige keinen Drogentest machen. Wie hoch die Menge des erstandenen Kokains war, gab die Polizei nicht bekannt.

Als "Bild" bei dem Österreicher nachfragte, gab dieser sein Handeln offen zu und zeigte Reue dafür. Er bestätigte, ein "Typ" habe ihn vorm Käfer-Zelt angesprochen und gefragt, ob er etwas kaufen wolle. Weil der Veranstalter nach eigenen Angaben "sturzbetrunken" gewesen sei, stimmte er zu.

Klaus Leutgeb gibt Vorfall zu: "War in einem willenlosen Zustand"

"Ich war in einem willenlosen Zustand, habe zwei Tütchen gekauft, habe bezahlt und bin zu Käfer rein. Dort habe ich die Toilette aufgesucht", berichtete Klaus Leutgeb offen. Doch: "Als ich rauskam, standen Polizeibeamte in Zivil vor mir, kontrollierten mich und stellten zwei Briefchen bei mir fest. Sie nahmen meine Personalien auf, dann durfte ich gehen."

Im Nachhinein zeigt der 54-Jährige Reue für sein Handeln. "Es tut mir leid, ich bereue zutiefst, was ich gemacht habe. Aufgrund des vielen Alkohols habe ich leider zu wenig Kontrolle über mich gehabt", stellte der Promi-Veranstalter klar. Das klingt so, als wäre der Vorfall ein einmaliger Ausrutscher gewesen.

Vor dem Koks-Vorfall: Promi-Veranstalter trifft Markus Söder und Clemens Baumgärtner

Am ersten Wiesnsamstag – also vor dem Koks-Vorfall – hat Klaus Leutgeb unter anderem den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder auf dem Oktoberfest getroffen. Der Veranstalter suchte bereits in der Vergangenheit engen Kontakt zu Politikern – Markus Söder besuchte selbst auch eines der zehn Adele-Konzerte

Leutgeb war am Samstag auf Einladung des scheidenden Münchner Wirtschaftsreferenten und CSU-OB-Kandidat Clemens Baumgärtner Ehrengast beim Anzapfen im Schottenhamel. "Ein Dankeschön für das, was er nach München gebracht hat", so der amtierende Wiesn-Chef zur AZ. "Ich finde, das gehört dazu, dass man nicht nur das Geld mitnimmt, sondern auch mal 'Danke' sagt zu denen, die es ermöglichen", so Baumgärtner, der Leutgeb auch auf die Kutsche zum Einzug eingeladen hatte.

Hat der Kokain-Kauf nun Auswirkung auf künftige Leutgeb-Events in München?

Auf die Kokain-Affäre des Eventveranstalters wollte der CSU-Politiker nicht direkt eingehen und seine Antworten zur AZ fielen sehr allgemein aus: "Die Wiesn ist eine drogenfreie Zone. Das ist meine Linie und dabei bleibt es." Der Rest sei eine Angelegenheit im Verantwortungsbereich der Polizei.

Bereits im April sprach sich Baumgärtner gegenüber der AZ gegen Drogen – besonders Cannabis – aus und betonte, dass die Wiesn ein Familienfest sein, da sei Kiffen nicht mit dem Jugendschutz vereinbar.

Ob der Vorfall von Sonntag im Rathaus und in der Stadtverwaltung nun Einfluss auf weitere Events von Leutgeb in München haben könnte, wollte der CSUler nicht kommentieren.

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