Privatleben von Martin Frank: Kabarettist ist nicht Single, sondern glücklich vergeben

Monika Gruber entdeckt 2015 den sympathischen Jungen aus dem Bayerischen Wald und lädt ihn auf die Bühne ein. Heute spielt Martin Frank seine eigenen Programme. Doch wer ist der Niederbayer eigentlich genau? Wie sieht sein Privatleben aus? Wer ist sein Lebensgefährte?
von  Felicitas Breiteneicher
Monika Gruber ist von Martin Frank überzeugt: "Er hat das perfekte Timing und eine großartige Stimme."
Monika Gruber ist von Martin Frank überzeugt: "Er hat das perfekte Timing und eine großartige Stimme." © imago/Rudolf Gigler

Mit seinen Programmen tourt Martin Frank bereits seit Jahren durch Bayern und Deutschland. Der sympathische Niederbayer erzählt in überspitzter Art und Weise vom Leben auf dem Bauernhof und wie er sich in der Großstadt umstellen musste. Natürlich fehlt bei all dem Spaß auch die Gesellschaftspolitik nicht. Aber wer ist der Kabarettist eigentlich genau?

Der Junge vom Bauernhof: Wer ist Martin Frank?

Martin Frank ist am 20. Juni 1992 in Hutthurm, Landkreis Passau, geboren. Seine Eltern lassen sich früh scheiden und er wächst zusammen mit seinem jüngeren Bruder und dem Vater auf einem Bauernhof in Niederbayern auf. Seine Großmutter ist seine wichtigste Bezugsperson. Heute lebt er in München und Hutthurm. 

Kabarettist Martin Frank neben einem Sigi-Sommer-Aufsteller.
Kabarettist Martin Frank neben einem Sigi-Sommer-Aufsteller. © BrauerPhotos

Er absolviert eine Ausbildung zum Standesbeamten und Kirchenorganisten, holt später allerdings sein Abitur in Passau nach. Seit er 16 Jahre alt ist, nimmt Frank klassischen Gesangsunterricht in Passau und München. Er ist eine Zeit lang als Kirchenmusiker aktiv. Später bewirbt er sich an vielen Musikhochschulen, wird aber von allen abgelehnt.

Frank erzählt von seinem Partner: "Er ist Tierarzt, 33 Jahre alt und total bodenständig"

Über seine Familie auf dem Bauernhof erzählt der Kabarettist ständig, wenn auch etwas überspitzt, in seinen Programmen. Erst im November 2023 gibt Martin Frank der Abendzeitung das erste Mal einen exklusiven Einblick in sein Liebesleben. "An Heiligabend werde ich mit meinem kleinen Bruder und Papa essen und dann zu meinem Partner fahren", plaudert er über seine Weihnachtsplanung aus.

Auf Nachfrage gibt er weitere Details preis: "Er ist Tierarzt, 33 Jahre alt und total bodenständig. Er wurde mir in München vorgestellt und war mir gleich sympathisch. Wir sind seit elf Jahren ein Paar und wohnen auch zusammen." Mehr möchte der sympathische Bayer allerdings nicht verraten. Schließlich will er seine und Florians Privatsphäre schützen.

Einen kleinen Einblick in das Privatleben gibt Martin Frank dennoch. Es war für ihn und seinen Lebensgefährten Florian eine große Hürde, sich der Familie des jeweils anderen vorzustellen. "Der Bayerische Wald ist ja dann doch ein konservativeres Pflaster", begründet er die Angst, die die beiden hatten. Seine Mutter hat kein Problem mit der Situation, beim Vater sieht das etwas anders aus. Aber: "Bei uns daheim auf dem Bauernhof wird auch nicht alles ausdiskutiert."

Im Nachhinein ärgert sich Martin Frank so lange mit dem Coming-out gewartet zu haben. "Mit meiner mittlerweile verstorbenen Oma habe ich nicht über meinen Freund gesprochen, weil ich nicht wusste, wie sie reagieren würde. Im Nachhinein tut es mir, ehrlich gesagt, leid", gibt der Niederbayer im Gespräch offen zu. Heute steht er zu seiner Homosexualität.

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Kabarett und Operette: Der Werdegang von Martin Frank

Martin Frank weiß schon früh um sein Talent als Kabarettist. Mit 16 Jahren schreibt er bereits eigene Texte und tritt mit diesen auf. Als seine Vorbilder nennt er Größen, wie Hape Kerkeling, Gerhard Polt und natürlich Monika Gruber. Von Anfang an sind seine Auftritte mit Gesangsstücken, wie Opernarien, Operettenstücken, die aufgrund seiner Ausbildung perfekt beherrscht.

Im Jahr 2011 stellt der Kabarettist sein erstes abendfüllendes Programm vor, tritt aber noch nicht Solo damit auf. Erst vier Jahre später, im Oktober 2015, feiert das erste Soloprogramm "Alles ein bisschen anders – Vom Land in d’Stadt" seine Premiere im Schlachthof in München. Für sein Debüt-Programm wird Martin Frank mehrfach ausgezeichnet und gilt als großes Nachwuchstalent.

Im Frühjahr 2018 stellt Martin Frank das Programm "Es kommt wie's kommt!" im niederbayerischen Passau vor. Im selben Jahr geht er auch mit Kollegin Franziska Wanninger mit dem Programm "Wia d'Semmel so da Knödel" auf Tour durch Bayern.

Zwei Jahre später tritt er im Lustspielhaus in München erstmals mit seinem dritten Soloprogramm auf. Es trägt den Namen: "Einer für alle – Alle für keinen". In dem Programm geht es viel um die sehr akute Corona-Pandemie und die Situation auf dem Land. Er gibt kleine Einblicke und Anekdoten aus seinem Privatleben zum besten.

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Nach Corona ist es an der Zeit für ein neues Thema, also tourt der Kabarettist seit 2023 mit "Wahrscheinlich liegt's an mir" durch Deutschland. In dem Programm bringt er seine Zweifel an der Gesellschaft auf die Bühne und fragt sich: "An wem liegt es eigentlich, wenn ein Shitstorm ausbricht? Warum gibt es nur noch Extreme wie Links und Rechts und keine Mitte?"

Für seine Arbeit erhält er seit 2014 zahlreiche Preise und Kabarettauszeichnungen, darunter 2018 den "Bayerischen Kabarettpreis".

Kabarettist spielt Rollen bei "Die Rosenheim-Cops" und "Hubert ohne Staller"

Neben dem Kabarett versucht sich Martin Frank auch als Schauspieler. Bereits im Alter von 15 Jahren steht er auf der Bühne verschiedener Volkstheater und ist Mitglied im Jugendclub des Stadttheaters Passau. In München besucht er dann drei Jahre lang die Schauspielschule Zerboni und wirkt bei in einigen Produktionen mit. Darunter: "Lieblingsmenschen", "Die lächerliche Finsternis" und "Ewig rauschen die Gelder". 

Von August 2017 bis 2018 spielt der Niederbayer im Lustspielhaus München die Rolle des Siegfried in "Siegfried – Götterschweiß und Heldenblut". Auch TV-Erfahrungen kann Martin Frank sammeln. Er tritt als Spurensicherer bei der ZDF-Serie "Die Rosenheim-Cops" auf und kann einen Gastauftritt bei "Hubert ohne Staller" verzeichnen.

Martin Frank: "Habe Monika Gruber viel zu verdanken."
Martin Frank: "Habe Monika Gruber viel zu verdanken." © dpa/Ursula Düren

Monika Gruber über Martin Frank: "Er wird mich überholen"

Monika Gruber holt den Buben vom Bauernhof seit 2015 immer wieder als ihren "Azubi" oder "Zivi" auf die Bühne. "Monika Gruber hat mich gefragt, ob ich mit ihr auf die Bühne gehen möchte. [...] Und dann war ich plötzlich der Warm-Upper ihres Programms", erzählt Martin Frank der AZ in einem Interview im November 2023. 

Als sie im März 2023 ihre Karriere als Kabarettistin beendet, stellt sie Martin Frank als ihren Nachfolger vor. In der der AZ erklärt sie: "Martin Frank ist das für mich größte Nachwuchstalent, das ich in den letzten 20 Jahren gesehen und erlebt habe. Er wird mich überholen." 

Über die Jahre entwickelt sich auch eine tiefe Verbundenheit zwischen den beiden Kollegen. Der AZ erklärt er: "Ich kenne den Menschen Monika und habe ihr sehr viel zu verdanken."

Martin Frank schreibt ein Buch für seine Großmutter: "Oma, ich fahr schon mal den Rollstuhl vor!"

Mit seiner Kollegin Franziska Wanninger schreibt Frank das Buch "Der famose Freistaat. Bayern verstehen für Anfänger und Fortgeschrittene". Es entsteht während ihrer gemeinsamen Tour und erscheint im Jahr 2020. Darin zeigen die beiden, wie ihr Land und seine Bewohner sind. Es geht um die bayerische Sprache und die Eigenheiten der Leute. Dabei gehen sie auch auf viele Klischees ein.

2023 erscheint ein weiteres Buch des Niederbayern. In "Oma, ich fahr schon mal den Rollstuhl vor! Als ich vom Enkel zum Pfleger wurde" erzählt Frank von seiner Großmutter, die er bis zu ihrem Tod pflegt. Als er 19 Jahre alt ist, erleidet sie einen Schlaganfall und ist auf Pflege angewiesen. Das Buch schildert seine Situation nicht nur traurig, sondern vielmehr witzig, liebevoll und mit sehr viel Zuversicht. 

Partei-Austritt: Kabarettist ist kein CSU-Mitglied mehr

Martin Frank ist eine Zeit lang Mitglied der CSU und sitzt im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde. Doch identifizieren kann er sich mit der Partei nie. "Ich habe mich damals gar nicht so sehr mit der CSU und den Werten auseinandergesetzt, weil es auf dem Land gar keine andere Möglichkeit gab", sagt er im AZ-Gespräch. 

Auf dem Land lebt er als junger Mann deutlich unbeschwerter als in der Stadt. Erst als er nach München zieht, beschäftigt er sich kritischer mit den Dingen. 2018 verlässt er dann den Gemeinderat und tritt in diesem Zuge auch aus der Partei aus.

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