Interview

Prinzessin Kate trifft deutschen Sportler: Security schreiten bei Fehlverhalten ein

Vor zehn Jahren sprintet Marcel Kittel ins Gelbe Trikot. In der AZ erinnert er sich daran und an die royalen Umstände mit Prinzessin Kate.
von  Ruben Stark
Prinzessin Kate traf einst auf eine deutsche Sport-Legende.
Prinzessin Kate traf einst auf eine deutsche Sport-Legende. © imago/ i Images

AZ-Interview mit Marcel Kittel. Der 36-Jährige hat sich als Sprintspezialist einen Namen gemacht und 14 Etappen bei der Tour de France gewonnen.

AZ: Herr Kittel, haben Sie in den letzten zehn Jahren manchmal von Prinzessin Kate geträumt oder gibt es für Sie nur Prinzessin Tess, die I., Ihre Frau?
MARCEL KITTEL: (lacht) Vermutlich schon. Vor zehn Jahren, da waren wir doch in Harrogate. Also das letzte Mal dann vor knapp zehn Jahren. Auch wenn die königliche Familie das bestimmt nicht mehr weiß, aber es ist cool, dass einen diese Erinnerung auch so mit diesen Personen verbindet. Das ist schon besonders.

Royale Bekanntschaft: 2014 streift Kate, Prinzessin von Wales, Kittel nach der ersten Tour-de-France-Etappe in England das Gelbe Trikot über – nach ganz striktem Protokoll.
Royale Bekanntschaft: 2014 streift Kate, Prinzessin von Wales, Kittel nach der ersten Tour-de-France-Etappe in England das Gelbe Trikot über – nach ganz striktem Protokoll. © IMAGO / Panoramic International

Marcel Kittel vor der Begegnung mit Prinzessin Kate: "Wurde tatsächlich vor der Podiumszeremonie richtig gebrieft"

2014 gewannen Sie die erste Etappe der Tour de France in Großbritannien und holten das Gelbe Trikot. Kate, Prinz William und Prinz Harry übernahmen die Siegerehrung. Kate legte Ihnen das Maillot jaune an und wenn man die Fotos betrachtet, tauschten Sie beide ein herzliches Lächeln aus.
Ja, das versuche ich mir auch immer einzureden. (lacht)

Wurden die royalen Protokollanten kein bisschen nervös?
Ich wurde tatsächlich vor der Podiumszeremonie richtig gebrieft. Auf gar keinen Fall ein Kuss, also auf gar keinen Fall. Wenn eines nicht geht, dann küssen. Ich glaube, sonst hätten mich drei Securitys vom Podium gezerrt. Man sollte ihnen [den Königlichen; d. Red.] vor allem mit Respekt begegnen. Am Ende waren das auch ganz normale Menschen, die mir gratuliert haben wie jeder andere auch. Schade, dass man Kate kein Küsschen geben konnte, aber sie riecht gut, das habe ich ja damals schon gesagt.

Marcel Kittel wäre einem Kuss von Prinzessin Kate nicht abgeneigt gewesen

Aber es sah so aus, als hätte Kate Ihnen auch gerne eines gegeben.
Ich sage ja, ich wäre dem nicht abgeneigt gewesen. Aber das königliche Protokoll hat es dann nicht zugelassen.

Ein bisschen ernster gefragt: Wie erhebend war dieser Moment in Kombination mit dem großen sportlichen Erfolg?
Ja, enorm. Wenn wir die Brücke zum Sport mal bauen, ich hatte nach 2013 die Bestätigung für meine Ergebnisse gesucht, bei der Tour im Besonderen. Das war die Krönung gleich zum Beginn, mit der Königsfamilie vor Ort die Etappe gewinnen zu können, noch ein zweites Mal das Gelbe Trikot. Das war das ultimativ beste Ergebnis.

Tour de France 2014: Marcel Kittel gewinnt als bester Sprinter das grüne Trikot

Wo steht dieser Tag im Blick auf Ihre gesamte Karriere?
Ganz oben. Ich habe hier zu Hause das Gelbe Trikot von damals liegen, ich habe noch ein Bild hängen von der Champs Èlysées. Die 2014er Tour mit dem Start in England und den Ergebnissen war die Bestätigung für mich, der Sprinterkönig zu sein, der ich werden wollte. Da hat sich der Kreis geschlossen, da bin ich am Ziel angekommen.

Wie präsent sind die letzten Sekunden dieser Etappe noch?
Jede Millisekunde nicht mehr, der letzte Kilometer ging ja ultraschnell vorbei. Fabian Cancellara attackierte, dann fuhren unsere Jungs die Lücke zu, dann passiert dieser Sturz mit Mark Cavendish und irgendwo da mittendrin war ich nur noch so fokussiert auf das Positionhalten, dass ich gar nicht mehr so richtig weiß, wann ich meinen Sprint angefangen habe. Peter Sagan war bei mir, es hat tierisch gekracht 300 Meter vor dem Ziel. Dann bin ich einfach losgefahren und es hat gereicht. Ich hatte keine Sicherheit, dass ich das Ding abräume, es war tumultartig.

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