Prinz William jagt Drogenschmuggler

Eigentlich wäre er lieber so nah wie möglich an die Front versetzt worden. Weil das aber Feinde hätte anziehen können, macht sich der adelige Offizier auf den Weg in die Südsee - und nicht an den Persischen Golf.
von  Abendzeitung
Gegen Seekrankheit gäbe es für ihn Tabletten
Gegen Seekrankheit gäbe es für ihn Tabletten © dpa

Eigentlich wäre er lieber so nah wie möglich an die Front versetzt worden. Weil das aber Feinde hätte anziehen können, macht sich der adelige Offizier auf den Weg in die Südsee - und nicht an den Persischen Golf.

Der Enkel der Queen fliegt in die Karibik. Allerdings plant Prinz William keinen Luxusurlaub in der Sonne, sondern wird ab Montag zwei Monate an Bord der Fregatte «HMS Iron Duke» verbringen. Die Führung der britischen Streitkräfte betonte, William werde keine Sonderbehandlung erhalten, sondern Einblick in alle Arbeitsbereiche auf dem Schiff gewinnen. Spezielle Sicherheitsvorkehrungen werde es nicht geben.

William habe so nah an die Front kommen wollen wie möglich, sagte Konteradmiral Robert Cooling. Es sei jedoch entschieden worden, dass der Prinz in der kurzen Zeit an Bord der «Iron Duke» mehr lernen könne als auf einem Schiff im Persischen Golf, wo die Königliche Marine an zahlreichen Operationen beteiligt ist. Außerdem sei befürchtet worden, die Anwesenheit des 25-Jährigen könne Feinde auf den Plan rufen.

«Die Marine und die 'Iron Duke' freuen sich darauf, unserem künftigen König zu zeigen, was wir können», sagte Cooling. «Es wird ein Privileg und keine Belastung für die Besatzung des Schiffes sein.» «Er freut sich sehr darauf», sagte Kommandeur Simon Huntington. Er erwarte, dass die Kameraden an Bord William freundlich begrüßen und seine Privatsphäre respektieren würden. Eine spezielle Unterbringung wird es nicht geben, William wird mit anderen Seeleuten in einem Raum schlafen müssen. Im vergangenen Monat geriet der Prinz in die Schlagzeilen, als er einen Militärhubschrauber im Garten der Eltern seiner Freundin Kate Middleton landete. Außerdem flog er mit dem Hubschrauber zu einem Landsitz seiner Familie und löste damit heftige Kritik an den Kosten seiner Ausflüge aus.

Künftiger König in der Luft und im Meer

Der Prinz ist bereits ein Offizier des Heeres, hat aber auch gelernt, einen Hubschrauber zu fliegen. Derzeit verbringt er einige Zeit bei der Marine und den Marineinfanteristen, um seine militärische Ausbildung abzurunden. Der frühere Kommandeur der britischen Streitkräfte in Afghanistan, Richard Kemp, erklärte, es sei sinnvoll, dass William alle Bereiche kennenlerne, schließlich werde er einmal König sein. Die «Iron Duke» konzentriert sich in der Karibik auf die Bekämpfung des Drogenschmuggels. William wird lernen, das Schiff zu steuern und zu navigieren, auf See zu überleben, die Waffen an Bord zu benutzen und Reparaturarbeiten am Schiff auszuführen. Außerdem soll der Prinz an Bord eines Minensuchers und eines U-Boots weitere Erfahrungen sammeln. «Diese Kriegsschiffe sind keine Kreuzfahrtschiffe», sagte Cooling. «Es wird eine holprige Fahrt. William weiß nicht, ob er anfällig für die Seekrankheit ist, aber falls er es ist, gibt es Tabletten, die helfen.» Dafür müsse sich niemand schämen. «Das passiert den Besten von uns.» Dienst in der Kombüse wird William aber wohl nicht leisten müssen. (Gregory Katz, AP)

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