Prinz Harry: Die psychischen Probleme sind zurück

Die Reise nach Afrika war auch eine Reise zu sich selbst. Prinz Harry und Herzogin Meghan haben sich vom britischen TV-Journalisten Tom Bradby mit einer Kamera begleiten lassen. Seit 20 Jahren kennen sich der Prinz und der Reporter - wohl auch deshalb hat Harry diese Nähe zugelassen. Die Zuschauer erfahren dadurch von Harrys Ängsten, Gedanken und Problemen.
von  Steffen Trunk
Herzogin Meghan und Prinz Harry schütteten ihr Herz aus.
Herzogin Meghan und Prinz Harry schütteten ihr Herz aus. © dpa/Toby Melville

"Wir haben uns ziemlich lange unterhalten. Ich spreche relativ oft mit Harry und habe dies auch im Laufe der Jahre getan. Ich wusste, dass die Dinge hinter den Kulissen nicht ganz brillant waren", sagt der Journalisten bei "Good Morning America". Das Vertrauen ist auf beiden Seiten groß gewesen. Man schätzt sich, respektiert sich - doch jetzt sorgt die ausgestrahlte Doku über die Afrikareise vom 23. September bis 2. Oktober für mächtig Ärger in der Königsfamilie: William macht sich Sorgen um Harrys Ehe, Charles ärgert sich um den verursachten Trubel und englische Queen hat sogar ein gemeinsames Foto von Meghan und Harry vom Tisch entfernt.

Streit bei den Royals: Doku über Meghan und Harry hat Folgen

Denn eigentlich sollte es beim Dreh um die Charity-Arbeit von Meghan und Harry in Kapstadt, Angola und Botswana gehen. Doch die Realität war eine andere, wie Tom Bradby weiter erklärt: "Ich habe ein Paar vorgefunden, das ein bisschen verletzt und verwundbar wirkte (...)". Er habe Harry geraten, er solle "rausgehen und die Wahrheit so erzählen, wie du es siehst".

Die ARD ändert gar kurzfristig ihr Programm, um die viel beachtete Doku früher als geplant im deutschen Fernsehen auszustrahlen. Neben Meghans Kampf mit den Tränen, während sie über ihre eigenen Gefühle nach anhaltenden bösen Schlagzeilen spricht, verwundert auch Prinz Harrys Verhalten.

Prinz Harry spricht über seine wahren Gefühle

Der jüngste Sohn von Prinz Charles schildert sein "Prinzessin Diana"-Trauma. Den Tod seiner geliebten Mutter vor 22 Jahren habe er nicht überwunden. Erneut erzählt Harry darüber, wie sehr er darunter leide, wie seine Mutter von der Presse behandelt wurde: "Jedes Mal, wenn ich eine Kamera sehe, jedes Mal, wenn ich es Klicken höre, jedes Mal, wenn ich ein Blitzlicht sehe, bringt mich das direkt zurück. Das ist in dem Moment die schlimmste Erinnerung an ihr Leben (...) Mit der Rolle, dem Job und dem Druck, der damit einhergeht [Royal zu sein], werde ich an die schlechten Sachen erinnert, leider."

Prinz Harry: Psychische Hilfe angenommen

Außerdem lässt Prinz Harry einen Blick in sein tiefstes Inneres zu. Seine psychischen Probleme sind kein Tabuthema. Bereits 2017 gibt der Royal bekannt, auf Rat seines Bruders Williams professionelle Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Und noch heute leide er unter dunklen Gedanken: "Ich dachte, ich wäre nicht mehr in Gefahr und dann kam plötzlich alles zurück, und das ist etwas, was ich managen muss. Ein Teil dieser Arbeit [als Royal] und ein Teil jeder Arbeit besteht (...) darin, ein tapferes Gesicht zu machen und es auszuhalten. Aber für mich und meine Frau gibt es natürlich immer wieder eine Menge Dinge, die weh tun, besonders wenn der Großteil davon falsch ist."

Ziehen Harry und Meghan aus dem Palast?

Journalisten Tom Bradby hofft nach Ausstrahlung der Doku, "dass jeder - auch Harry und Meghan auch sie - einen tiefen Atemzug nehmen und vielleicht sehr gründlich darüber nachdenken, wie die Zukunft aussehen kann".

Harry und Meghan wollen sich den Anfeindungen der britischen Boulevardpresse nicht mehr aussetzen und klagen gegen mehrere Zeitungen. Angeblich wollen die beiden mit Baby Archie in wenigen Tagen auch eine sechswöchige Auszeit in den USA nehmen. Der Palast hat dies allerdings noch nicht bestätigt.

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