Polizei liefert sich Verfolgungsjagd mit Sarah Kern

Mode-Designerin Sarah Kern (45) fühlte sich verfolgt. Am 31. Januar war sie gegen 6.30 Uhr auf der Effnerstraße in Richtung Ismaning unterwegs – allein. Dann aber fuhr ein Auto hinter ihr. Sie bekam Angst und beschleunigte ihren Maserati Quattroporte V (400 PS, 280 Spitze, Foto o.), der inzwischen abgebrannt und verschrottet ist (AZ berichtete), von erlaubten 60 auf flotte 89 Stundenkilometer. So schildert es ihr Anwalt Holger Lurz gestern im Ordnungswidrigkeitsprozess vor dem Münchner Amtsgericht.
Ihr Pech: Die Verfolger waren Zivilpolizisten – und winkten Sarah Kern gleich mal an den Fahrbahnrand. Polizist Karl-Heinz C. (38) habe bei der ersten Vernehmung nichts von „Verfolgungsangst“ gehört, sagt er vor Gericht: „Sie sagte, dass sie schnell in Fernsehstudio muss.“
Sarah Kern, die nicht zum Prozess erschienen war, verkauft bei „Home Shopping Europe“(HSE24) Schmuck vor der Kamera. Der Richterin erscheint die Einlassung des Anwalts nicht ganz glaubwürdig: „Im Wald ist man vielleicht allein unterwegs. Aber nicht in einer Stadt wie München.“ Dennoch drückte sie ein Auge zu: 70 Euro, kein Punkt in Flensburg.