Polanski will in Abwesenheit verurteilt werden

Roman Polanski hat die US-Justiz um ein Gerichtsverfahren in Abwesenheit gebeten. Er wolle während des Prozesses weiterhin in der Schweiz unter Hausarrest bleiben, ließ der Regisseur über seinen Anwalt erklären.
von  Abendzeitung
Roman Polanski will nicht in die USA zurückkehren
Roman Polanski will nicht in die USA zurückkehren © dpa

LOS ANGELES - Roman Polanski hat die US-Justiz um ein Gerichtsverfahren in Abwesenheit gebeten. Er wolle während des Prozesses weiterhin in der Schweiz unter Hausarrest bleiben, ließ der Regisseur über seinen Anwalt erklären.

Roman Polanski will in dem seit über 32 Jahren in den USA gegen ihn laufenden Vergewaltigungsverfahren in Abwesenheit verurteilt werden. Der Starregisseur wolle nicht in die USA zurückkehren, sondern während eines Prozesses weiterhin in der Schweiz unter Hausarrest bleiben, erklärte sein Anwalt am Mittwoch vor Gericht in Los Angeles.

Richter Peter Espinoza nahm das Schreiben Polanskis an, forderte vor einer Entscheidung aber weitere Begründungen. Eine weitere Anhörung wurde für den 22. Januar angesetzt. Der 76-jährige Regisseur ("Tanz der Vampire") wartet derzeit in seinem Haus in Gstaad auf seine Auslieferung an die US-Behörden. Polanski soll 1977 eine damals 13-Jährige vergewaltigt haben. Bereits kurz danach war es in den USA zum Prozess gegen ihn gekommen. Nach seinem Geständnis entzog er sich jedoch dem Prozess durch Flucht. Jahrzehntelang reiste der Regisseur dann nicht in die USA ein. Ende September wurde er in der Schweiz festgenommen und sitzt seitdem in Auslieferungshaft.

Ende Dezember hatte das Zweite Berufungsgericht Kaliforniens die Einstellung des Verfahrens wegen sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen 1977 abgelehnt. Ebenso abgewiesen wurden die Verteidiger Polanskis mit ihrem Antrag auf eine Beratung unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (APD/dpa)

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